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Rubinrotes Herz, eisblaue See

Rubinrotes Herz, eisblaue See

Titel: Rubinrotes Herz, eisblaue See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Morgan Callahan Rogers
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Deckung.
    Ein blonder Junge schloss die Tür, sprang die Treppe hinunter und überquerte die Einfahrt. Vor unserem Versteck blieb er stehen und flüsterte: »Ich weiß, dass ihr da drin seid.«
    »Na toll«, sagte Bud und stand auf. Nach kurzem Zögern folgten wir seinem Beispiel.
    »Ich habe euch vom Turm aus gesehen«, sagte der Junge. »Was macht ihr hier? Spionieren?«
    »Schauen, was hier zu holen ist«, erwiderte Glen.
    »Meine Güte, Glen«, sagte Bud. »Nein, natürlich nicht.«
    Ich musterte den Jungen. Er hatte ein hübsches Gesicht. Seine Augen waren trotz der blonden Haare dunkel. Seine Finger bewegten sich unruhig, und auch die langen, dünnen Beine hielten keinen Moment still.
    »Nein, im Ernst«, sagte er. »Was habt ihr vor?«
    »Na los, erzählen wir’s ihm«, sagte ich. »Was anderes bleibt uns doch eh nicht übrig.«
    »Es sei denn, wir schlagen dich zu Brei und lassen dich hier in der Einfahrt verbluten«, sagte Glen zu dem Jungen. »Und glaub ja nicht, dass wir das nicht könnten.«
    Der Junge zuckte die Achseln. »Schon möglich, aber vorher würde ich schreien.«
    Glen schnaubte. »Meinst du, die hören dich, bei dem Krach?«
    »Ich weiß, wer du bist«, sagte der Junge zu Glen. »Du arbeitest in dem Laden unten an der Straße.« Er sah zu Bud. »Und du arbeitest auf einem Hummerboot.« Dann zu Dottie. »Dich hab ich auch schon gesehen.« Dann zu mir. »Ich bin Andy Barrington.«
    »Und ich Florine Gilham«, sagte ich.
    »Nett, dich kennenzulernen.«
    »Na fein«, brummte Bud. »Nachdem wir das geklärt haben, können wir ja jetzt gehen.«
    Glen sah ihn fragend an. »Du meinst, wir … machen nicht, was wir vorhatten?«
    »Was hattet ihr denn vor?«, fragte Andy.
    »Wir wollten unter der Veranda ein paar Knaller zünden«, sagte Glen.
    »Echt?« Andys Augen begannen zu funkeln. »Das klingt doch prima.«
    »Ich bin dabei«, sagte ich.
    »Ich auch«, sagte Dottie. »Wo wir schon mal hier sind.«
    Wir alle sahen Bud an. Er schüttelte den Kopf, dann sprintete er plötzlich ohne Vorwarnung über die Einfahrt und verschwand um die Hausecke. Andy und ich folgten ihm, und zu dritt krochen wir unter die Veranda. »Wenn ich mich noch mal auf eine von Glens Ideen einlasse, erschießt mich«, knurrte Bud. Er nahm eine Handvoll Knaller aus seiner Tasche, legte sie auf einen Haufen, steckte ein paar blaue Minikerzen hinein und murmelte: »Alles Gute zum Geburtstag!«
    Glen und Dottie zwängten sich von der anderen Seite unter die Veranda. »So war das aber nicht geplant«, sagte Glen leise zu Bud.
    »Sein Aufkreuzen war auch nicht geplant.« Bud wies mit dem Kopf auf Andy, der neben mir auf der Erde hockte. »Los, bringen wir’s hinter uns.«
    Glen häufte seine Knaller auf, dann krochen er und Bud mit den restlichen Böllern weiter in die Mitte, bis schließlich vier stattliche Haufen bereitlagen. Über uns knarzte der Holzboden, und die Stimmen wurden immer lauter. Andy sagte: »Ich habe Streichhölzer. Braucht ihr welche?«
    »Die haben wir selbst«, sagte Glen. »Florine, Dottie, Bud, bringt euch in Position.« Jeder von uns hockte sich vor einen der Haufen, dann sagte Glen: »Eins - zwei - drei«, und wir zündeten unsere Kerzen an. Dottie war als Erste fertig. Sie kroch hinaus und rannte davon, Bud und ich gleich hinterher. Wir liefen bis zum Waldrand und warteten auf Glen. Aber er kam nicht.
    »Wo zum Teufel bleibt der Kerl?«, sagte Dottie.
    Der erste Haufen explodierte. Der Lärm war sogar noch lauter, als ich gedacht hatte. Es krachte und knallte, und die Leute flüchteten kopflos von der Veranda. Dann der zweite Haufen.
    Plötzlich schlug unter der Veranda eine Flamme hervor, und Glen, der sich die Hand hielt, kam auf uns zugerannt.
    Von der Rasenfläche rief ein Mann: »Da ist er!«, und machte sich an die Verfolgung. Dottie sprang hektisch auf und stieß mich beiseite, sodass ich mitten in der Einfahrt landete. Bud packte mich und zerrte mich zurück in die Büsche. Glen stürmte an uns vorbei, dicht gefolgt von dem Mann.
    »Den Gartenschlauch, los, holt den Gartenschlauch«, rief jemand. Ein paar Männer schnappten sich den Schlauch, der an der Seite des Hauses hing, und löschten das Feuer, das am Geländer emporzüngelte. Bläulicher Rauch lag in der Luft. Dann explodierte der dritte Haufen, und die Leute wichen erschrocken zurück.
    Der Mann, der hinter Glen hergerannt war, kam wieder aus dem Wald. Ein anderer Mann ging ihm entgegen. »Ist er dir entwischt?«, fragte er. »Hast du ihn

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