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Scharfe Pranken

Scharfe Pranken

Titel: Scharfe Pranken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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ihm weggerannt? Nein. Niemals. Sie würde ihn bald anrufen. Spätestens in einer Stunde, darauf würde er wetten. Und ihm ohne Punkt und Komma alles über das Baby erzählen. Er würde schon bald von ihr hören. Da war er sich sicher.

Kapitel 30
    Bo verstand allmählich, dass er sich bei überhaupt nichts sicher sein konnte, wenn es um Blayne Thorpe ging. Er konnte nicht davon ausgehen, dass sie tat, was er von ihr erwartete.
    Er hatte erwartet , dass sie ihre Freundin im Krankenhaus besuchen und ihn am Abend besuchen würde. Als sie nicht auftauchte, nahm er an, dass sie zu sich nach Hause gegangen war. Sie ging jedoch weder ans Telefon noch machte sie auf, als er an ihre Tür klopfte. Ein ausführliches Schnüffeln bestätigte ihm, dass sich niemand in der Wohnung befand – und dass sie den Müll nicht entsorgt hatte. Blayne hatte ihr Handy nicht bei sich, weil die Brooklyn-Bären all ihre persönlichen Sachen aus seinem Wagen bei ihm abgeliefert hatten. Die Bären hatten sich um den Wagen gekümmert, ihn zur Reparatur in die Werkstatt eines Bären geschleppt und ihn bereits wieder bei Bo abgeliefert. Er würde für diesen umfassenden Bären-Service noch eine saftige Rechnung bekommen, aber wen interessierte das?
    Davon abgesehen hieß seine größte Sorge momentan Blayne.
    Schließlich beschloss er, herauszufinden, in welcher Gestaltwandler-Klinik die schwangere Wildhündin entbunden hatte, und selbst ins Krankenhaus zu fahren. Dort angekommen, waren die Wildhündinnen und ihr Alpha wirklich nett zu ihm, aber Blayne war schon vor einer Weile wieder gegangen … und er war mit ein paar wirklich netten Wildhündinnen allein gewesen, die ihn einfach »bezaubernd« fanden.
    Als er drei Stunden später noch immer im Krankenhaus saß und das winzigste Neugeborene der Welt auf dem Arm hielt, während ihn mehrere Hündinnen angrinsten und ihn ebenso viele Wölfinnen so argwöhnisch beäugten, als sei er Satan höchstpersönlich, wusste er, dass er Blayne dafür die Schuld geben würde. Allerdings musste er sie zuerst finden, um ihr das von Angesicht zu Angesicht mitteilen zu können!
    Das Problem war nur, dass niemand zu wissen schien, wo sich seine Wolfshündin aufhielt.
    »Sie war ein paar Stunden hier«, sagte Jess Ward-Smith. Sie war es auch gewesen, die ihm das Neugeborene in seine Arme gelegt hatte – unter den entsetzten Augen der versammelten Verwandtschaft ihres Mannes. Aber ein Blick auf den jüngsten Hybriden-Zuwachs genügte, und Bo wusste, dass er niemals zulassen würde, dass der Kleinen etwas passierte. »Dann hat sie gesagt, dass sie losmuss und mir später alles erzählen würde.«
    »Wird Blayne das öfter machen?«, fragte er, und er konnte seinen Blick gar nicht mehr von dem Baby in seinen Armen abwenden.
    »Sie bleibt nicht gerne lange an einem Ort, aber normalerweise geht sie auch nie besonders weit weg.« Er hasste es, das zugeben zu müssen, aber er konnte durchaus nachvollziehen, warum Dee Smith Blayne einen Mikrochip eingepflanzt hatte. Auch wenn er wusste, dass es falsch war. »Du kannst gut mit Kindern umgehen.«
    »Ehrlich?« Vielleicht sagte sie das ja nur, weil er das Baby noch nicht aus Versehen mit seinen riesigen Pranken zerquetscht hatte.
    »Ja. Ehrlich. Und das ist auch gut so, weil Blayne förmlich ›gebärfreudig‹ auf die Stirn geschrieben steht. Gwen und Lock werden vermutlich nach zwei Kindern aufhören, die genau im richtigen Altersabstand auf die Welt kommen, alles perfekt und logisch durchgeplant und in die Tat umgesetzt – aber Blayne wird dir einen ganzen Stall voller Kinder schenken.«
    Bo erschauderte, musste aber lachen. »Sag so was nicht.«
    »Keine Angst. Blayne ist jetzt ein offizielles Mitglied der Kuznetsov-Meute. Es stehen euch jederzeit genügend Babysitter zur Verfügung.«
    »Danke.«
    Widerwillig, aber mit dem Gefühl, es tun zu müssen, bevor er sich zu sehr daran gewöhnte, gab er der Mutter ihre neugeborene Tochter zurück. »Habt ihr schon einen Namen für sie?«
    »Nein. Daran arbeiten wir noch. Mir persönlich gefällt Galadriel.«
    »Wie in Der Herr der Ringe ?«, fragte Bo.
    Die braunen Augen der Wildhündin strahlten. »Du kennst Der Herr der Ringe ?«
    »Kennt das nicht jeder?«
    »Buch oder Film?«
    »Na ja, ich fand die Filme großartig, aber die Bücher waren in der Schule meine Lieblings…«
    Die Wildhündin schnappte nach Luft und schlug sich die Hand auf den Mund. »Sie hat wirklich eine gute Wahl getroffen.«
    »Wie bitte?«
    »Ach,

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