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Schattenkinder - im Zentrum der Macht

Schattenkinder - im Zentrum der Macht

Titel: Schattenkinder - im Zentrum der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Peterson Haddix
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um.
    »Du hast überhaupt nicht ängstlich ausgesehen«, sagte er.
    Kommen auf diese Art Heldengeschichten zustande?
, fragte sich Trey.
Sie berichten einfach nur vom Mut und lassen die Angst weg?
    »Nimm dir Popcorn«, forderte Lee ihn auf und in seinem Blick lag Bewunderung.
    Trey nahm sich eine Hand voll.
    »Ich würde gern von deinem Abenteuer erfahren, Mark«, sagte er. »Wie habt ihr beide, du und Nedley, unsere Flucht aus Nezeree zuwege gebracht?«
    »Ach, das«, meinte Mark bescheiden. »Da gibt’s nicht viel zu erzählen.«
    »Erzähle trotzdem«, sagte Trey.
    Mark zuckte die Achseln.
    »Mein Bein hat so wehgetan, dass ich nicht mehr klar denken konnte«, berichtete er. »Ich glaube, ich war gar nicht richtig bei mir, als du aus dem Wagen gestiegen bist. Das Nächste, was ich mitbekommen habe, war, dass dieser Furcht erregende Officer neben mir saß. Wahrscheinlich war ich total weggetreten, denn ich hab ständig
›liber, liber‹
gestöhnt – weil es mir schon einmal das Leben gerettet hat, verstehst du?Da fängt dieser Officer, also Nedley, an mich anzustarren und schaut überhaupt nicht mehr weg   –«
    »Ich hatte Todesangst, dass du eine Falle sein könntest und mich nur dazu bringen wolltest, mich selbst zu verraten«, warf Nedley vom Sofa hinter ihnen ein. Trey wandte den Kopf und stellte fest, dass Nedley ebenfalls die Uniform ausgezogen hatte und nun zivile Kleidung trug.
    »Nedley fährt mich also an: ›Sei still! Lass das!‹ Und da wusste ich, dass es für ihn irgendwie wichtig war. Also hab ich ihn um Hilfe gebeten«, sagte Mark.
    »Was erzählst du da für Geschichten?«, rief Nedley lachend. »Was er wirklich gesagt hat, war: ›Hören Sie auf so zu tun, als gehörten Sie zu den Bösen. Ich brauche Ihre Hilfe, und zwar sofort!‹ Ich war so überrascht, dass ich fast gegen die Mauer der Krankenstation gefahren wäre.«
    »Das habe ich doch nicht wirklich gesagt, oder?«, fragte Mark.
    »Aber sicher«, bestätigte Nedley und gluckste. »Und dann hatte Mark die Idee, es so aussehen zu lassen, als würde er alle entführen. Er nahm an, dass niemand auf uns schießen würde, wenn die Gefahr bestand, ein ›unschuldiges‹ Mitglied der Bevölkerungspolizei zu treffen.«
    »Sie haben trotzdem auf uns geschossen«, wandte Trey ein, während er ins Feuer und in die sich ständig verändern den Flammen starrte.
    »Stimmt schon«, gab Mark zu. »Aber vielleicht nicht ganz so heftig, wie sie es andernfalls getan hätten.«
    »Also habe ich Mark zur Krankenstation gebracht, wo sie sein Bein gerichtet und seine Wunden gesäubert haben«, erzählteNedley weiter. »Besonders zärtlich waren sie nicht dabei. Das sind sie bei Gefangenen nie. Fünf Minuten später hüpft Mark draußen auf dem Gefängnisparkplatz von Wagen zu Wagen und sticht die Autoreifen platt. Wenn ich nicht solche Angst gehabt hätte, dass sie uns erwischen, hätte ich mich bei diesem Anblick totgelacht.«
    »Ich kann gar nicht glauben, dass es funktioniert hat«, sagte Mark.
    »Ich kann nicht glauben, dass du uns
und
Mr Talbot aus dem Gefängnis herausbekommen hast«, sagte Lee.
    »Das verdanken wir Jonas Sabin«, sagte Trey. »Er hat alles geplant.«
    Alle schwiegen und Trey wurde klar, dass auch die anderen über die Sabins Bescheid wussten.
    »Jonas war ein guter Mann«, sagte Mr Hendricks leise. »Er war mein Freund.«
    »Vielleicht haben sie ihn noch nicht hingerichtet«, sagte Trey. »Vielleicht verhören sie ihn noch   –«
    »Nein, sie haben seinen Tod im Fernsehen bekannt gegeben«, sagte Mr Hendricks bekümmert. »In den regulären Programmen. Die Bevölkerungspolizei versucht jeglichen Widerstand zu brechen, indem sie demonstriert, was mit Jonas passiert ist. Es war – ein schrecklicher Tod.«
    »Er ruhe in Frieden«, sagte Mrs Talbot. »Der Himmel sei uns gnädig.«
    Und irgendwie war das das Schlimmste von allem: Mrs Talbot so ernst und feierlich klingen zu hören. Sie hatte sich verändert, seit Trey sie das letzte Mal gesehen hatte; damals hatte sie damit geprotzt, sich in höchster Gefahr die Zehennägellackiert zu haben, und aus einer Laune heraus eine kostbare Vase zertrümmert.
    Ich habe mich auch verändert
, dachte Trey.
Das haben wir alle.
    Aber was bedeutete das für ihre Zukunft?

34.   Kapitel
    E ine Woche lang lebten Trey und seine Freunde wie auf einer Krankenstation. Sie aßen, schliefen und ruhten sich aus. Ab und zu sahen sie ein wenig fern, doch meist gab es nur Aldous Krakenaur zu sehen, der vor

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