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Schlaf Nicht, Wenn Es Dunkel Wird

Titel: Schlaf Nicht, Wenn Es Dunkel Wird Kostenlos Bücher Online Lesen
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Vielleicht sind das die Pillen.«
    »Und der Kuchen«, sagte ich, zog ihre Sandalen aus und massierte ihre nackten Füße auf die Art, die sie gern mochte. »Und der Kaffee.«

    Sie sah mich fragend an.
    »Ich glaube, dieses Mal hast du vier Löffel Zucker genommen. Keine gute Idee, Alison. Man sagt, Zucker vergiftet den Körper.«
    »Das verstehe ich nicht.« Angst flackerte in Alisons wunderschönen grünen Augen auf. »Wovon redest du?«
    »Du hast gedacht, du hättest mich eingewickelt, was, Alison? Du hast gedacht, du müsstest bloß lächeln und mir ein paar dumme Komplimente machen, und ich würde erneut deinem magischen Bann erliegen. Aber es hat nicht geklappt. Diesmal bin ich diejenige mit dem Zauber: Terrys legendärer Schokoladenkuchen, Terrys magische Pillen.«
    »Wovon redest du? Was hast du mit mir gemacht?«
    »Wer bist du?«, herrschte ich sie an.
    »Was!«
    »Wer bist du?«
    »Du weißt, wer ich bin. Ich bin Alison.«
    »Alison Simms?« Ich ließ ihr keine Zeit zu antworten. »Das bezweifle ich. Es gibt keine Alison Simms.« Ich sah sie zusammenzucken, als hätte ich die Hand zum Schlag erhoben. »Genauso wie es keinen K.C. gibt.«
    »Aber das mit K.C. wusste ich nicht. Ich wusste nicht -«
    »Und keine Rita Bishop.«
    Sie rieb sich über den Mund, den Hals und die Haare. »Wer?«
    »Deine Freundin aus Chicago, nach der du in der Mission-Care-Klinik gesucht hast, als du zufällig meine Notiz entdeckt hast.«
    »O Gott.«
    »Spielen wir unser kleines Spiel. Drei Worte, um Alison zu beschreiben.«
    »Terry, bitte. Du verstehst das nicht.«
    »Mal überlegen. Oh, ich weiß: Verlogen, verlogen, verlogen.«

    »Aber ich habe nicht gelogen. Bitte, ich habe nicht gelogen.«
    »Seit unserer ersten Begegnung hast du nichts anderes getan, als zu lügen. Ich habe dein Tagebuch gelesen, Alison.«
    »Du hast mein Tagebuch gelesen? Aber dann weißt du doch -«
    »Ich weiß, dass dein Kommen kein Zufall war. Ich weiß, dass du zusammen mit Lance seit Monaten planst, mich loszuwerden.«
    »Dich loszuwerden? Nein!« Alison schwang ihre Beine von meinem Schoß und versuchte aufzustehen, was ihr auch halbwegs gelang, bis ihre Knie nachgaben und sie zu Boden sank. »O Gott. Was geschieht mit mir?«
    »Wer bist du, Alison? Wer bist du wirklich ?«
    »Bitte hilf mir.«
    »Der Herr hilft denen, die sich selber helfen«, sagte ich kalt im Tonfall meiner Mutter.
    »Das Ganze ist ein Missverständnis. Bitte. Bring mich ins Krankenhaus. Ich verspreche, dass ich dir alles erzähle, sobald ich mich besser fühle.«
    »Erzähl es mir jetzt.« Ich stieß sie zurück auf das Sofa und sah sie in die weichen Daunenkissen sinken, deren hübsches rosa- und malvenfarbene Blumenmuster sie ganz zu verschlingen schienen. Ich nahm auf dem gestreiften Stuhl im Queen-Anne-Stil direkt gegenüber Platz und wartete. »Die Wahrheit«, warnte ich sie. »Und lass nichts aus.«

28
     
     
    »Kann ich ein Glas Wasser haben?«, fragte Alison.
    »Später. Nachdem du mir alles erzählt hast.«
    Tränen rollten über ihr Gesicht, das aschfahl angelaufen war wie eine Farbfotografie, die vor meinen Augen verblasste. »Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll.«
    »Fang damit an, wer du wirklich bist. Fang mit deinem Namen an.«
    »Ich heiße Alison.
    »Aber nicht Simms«, stellte ich nüchtern fest.
    »Nicht Simms«, wiederholte sie matt. »Sinukoff.« Für einen Moment blitzte Interesse in ihren Augen auf. »Sagt der Name dir irgendwas?«
    »Sollte er?«
    Sie zuckte die Achseln. »Ich war mir deswegen nicht sicher.«
    »Nein.
    »Ich wusste nicht, ob er dir irgendwas sagt, und ich musste ganz sichergehen.«
    »Inwiefern?«
    »Ich wollte nicht noch einen Fehler machen.«
    »Wovon redest du? Was für einen Fehler?«
    Alisons Kopf rollte auf ihren Schultern hin und her und schwankte bedrohlich, als könnte er abfallen. »Ich bin so müde.«
    »Warum bist du nach Florida gekommen, Alison?«, wollte ich wissen. »Worauf warst du aus?«
    »Ich bin gekommen, um dich zu finden.«

    »Das weiß ich. Ich weiß nur nicht, warum. Ich bin nicht reich. Ich bin nicht berühmt. Ich habe nichts, was dich interessieren könnte.«
    Sie stabilisierte ihren Kopf und konzentrierte ihre ganze Aufmerksamkeit auf mein Gesicht. »Du hast alles«, sagte sie schlicht.
    »Ich fürchte, das wirst du mir erklären müssen.«
    Ihre Lider flatterten zu, und für einen Moment dachte ich, sie hätte sich all den Beruhigungsmitteln in ihrem Kreislauf ergeben, doch dann begann sie zu sprechen,

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