Schnee auf Mallorca - Kommissar Kugelblitz ; 26

für ihn zusammengestellt hat. Pommes jedoch ist immer noch blass wie Ziegenkäse und hat puddingweiche Knie, als er nach drei Stunden endlich mallorquinischen Boden betritt.

    Der Wetterbericht hat ausnahmsweise nicht zu viel versprochen: Es empfängt sie strahlender Sonnenschein in Palma und – ein freundlicher Taxifahrer mit blauer Schirmmütze!
    „Schnee auf Mallorca“, murmelt er leise und fügt dann lauter hinzu: „Willkommen in Palma, señores! Das bestellte Taxi wartet draußen!“ Als die drei endlich im Auto sitzen, nimmt der Taxifahrer Mütze und Sonnenbrille ab und sagt lachend:
    „Ola, compañeros! Ich bin Comisario Pato, Ihr Verbindungsmann auf der Insel. Man darf uns nicht zusammen sehen. Daher die Verkleidung. Ich fahre Sie jetzt zu Ihrem Hotel.“

    „Sie sind Pato? Torrente hat mir von Ihnen erzählt“, sagt Kugelblitz.
    „Bitte informieren Sie uns über alles, was wir wissen müssen.“
    „Seit einiger Zeit hat sich eine Bande von Drogendealern im Norden der Insel eingenistet, denen offenbar der Boden auf dem Festland zu heiß geworden ist. Sie müssen irgendwo in der Nähe von Artá oder Cala Ratjada ihr Drogen-Depot haben. Wir wissen nur nicht wo.
    Sie sind als Touristen getarnt und machen fabelhafte Geschäfte in den Discotheken, Bars und Clubs der Insel“, berichtet Pato.
    „Wie ist der Stand der Ermittlungen? Torrente sprach von einer heißen Spur nach Deutschland …“, unterbricht ihn KK.
    „Si, si! Letzte Woche ist es uns gelungen, drei Dealer zu schnappen. Zwei davon kamen aus Deutschland.“
    „Na klar“, brummt Pommes. „Die hat man auf die deutschen Urlauber angesetzt!“
    „Wir müssen so schnell wie möglich herausfinden, auf welchem Weg das Rauschgift ins Land kommt und wer hier der Boss der Bande ist“, sagt Pato.
    Nach einer Fahrt durch das reizvolle Landesinnere der Insel erreichen sie schließlich die Küstenstadt Cala Ratjada. Comisario Pato hält vor dem Hotel Beach Club .
    Als er seine Gäste zur Rezeption begleitet, hat er Mütze und Sonnenbrille auf.
    „Angenehmen Urlaub!“, murmelt er. „Und hier ist Ihre Quittung!“ Er drückt Kugelblitz einen Zettel in die Hand, auf dem seine Handynummer aufgeschrieben ist. „Rufen Sie an, wenn Sie mich brauchen!“
    „Wow!“, sagt Pommes, als er kurz darauf auf dem Balkon seines Zimmers steht und auf die glitzernde blaue Meeresfläche hinaussieht.
    Kugelblitz steht auf dem Balkon des Nachbarzimmers. Er macht ein paar Kniebeugen und atmet die frische Meeresluft ein. Dann sagt er augenzwinkernd zu seinem Assistenten: „Ich habe noch etwas Dringendes zu ermitteln. Kommen Sie mit, Pommes?“
    „Klar, Chef! Worum geht es?“ 
    „Ob sie in einem der hübschen Cafés drüben am Hafen wohl Eisbecher haben?“
    „Das finden wir heraus!“ Pommes strahlt. Das ist ein Auftrag ganz nach seinem Geschmack.
    In dem kleinen Hafen herrscht ziemlicher Betrieb. Fischerboote, Segelyachten, Ausflugsboote mit Touristen kommen zurück.

     
    „Wer kontrolliert die eigentlich?“, überlegt Pommes, der in jedem Freizeitkapitän jetzt einen möglichen Drogenschmuggler wittert.
    „Zoll und Grenzschutz, wie bei uns“, sagt Kugelblitz. Eine braun gebrannte junge Frau in weißen Jeans steigt aus einem der Motorboote.
    Es trägt den Namen Barracuda . Sie verstaut ihr Handy in der dunkelblauen Segeltuchtasche und geht auf das Café zu. Die Tische sind alle besetzt. Pommes bemerkt ihren suchenden Blick, lächelt ihr zu und deutet auf den leeren Stuhl an ihrem Tisch.

    „Na, na, Pommes!“, sagt Kugelblitz leise. „Kaum hier und schon hübsche Mädchen anbaggern!“
    Pommes wird rot. In der Sonne fällt es zum Glück nicht auf.
    „Darf ich?“, fragt die junge Frau und deutet auf den Stuhl.
    „Gern“, antwortet Kugelblitz und löffelt vergnügt seinen Eisbecher. Die junge Frau erzählt begeistert von ihrem Ausflug an der Küste, von tollen Tauchrevieren, Höhlen und Piratentürmen.
    Pommes protzt mit seinem Wissen aus dem Fremdenführer: „Die Insel hat eine interessante Geschichte. Sie gehört zur Inselgruppe der Balearen, was so viel wie Steinschleuderer heißt …“
    „Das bedeutet wohl, dass Touristen nicht immer so freundlich begrüßt wurden wie heute“, sagt die hübsche junge Frau.
    „Tscha, mit Steinkugeln statt Eiskugeln“, scherzt Pommes mit dem Blick auf die Eisbecher. „Und manche der Talyots genannten Rundtürme stammen wohl sogar schon aus der Bronzezeit!“
    „Sie sind aber wirklich gut informiert!“, lacht