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Schwerter und Eiszauber

Schwerter und Eiszauber

Titel: Schwerter und Eiszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
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von dem Eindringen des feuchten Rasens und des dunstigen Himmels und dankten ihren degenerierten Göttern, daß der unheildrohende Einfluß knapp an ihnen vorbeiwanderte.
    Die schwarze Zunge durchquerte nun das Sinkende Land und wandte sich genau nach Westen. Das Stirnrunzeln des Todes hatte sich verstärkt. Am Sumpftor von Lankhmar wurden der Mausling und Fafhrd von ihren magischen Mentoren erwartet, die Augenlosen Sheelba und dem Siebenäugigen Ningauble.
    »Was hast du nur gemacht?« wandte sich Sheelba mit strenger Stimme an den Mausling.
    »Und du? « wollte Ningauble von Fafhrd wissen.
    Der Mausling und Fafhrd befanden sich noch immer im Schattenland, während die beiden Zauberer außerhalb standen; die Grenze verlief zwischen ihnen. Sie unterhielten sich also wie zwei Gruppen auf entgegengesetzten Seiten einer schmalen Straße, die zur Hälfte trocken und sonnig ist, zur Hälfte aber von einem Tropenregen heimgesucht wird – in diesem Falle bestand die sonnige Seite allerdings aus den stinkenden Ausdünstungen Lankhmars.
    »Ich habe Reetha gesucht«, erwiderte der Mausling zur Abwechslung einmal ehrlich.
    »Und ich Kreeshkra«, sagte Fafhrd mutig, »aber dann wurden wir von einer berittenen Ghulschar gehetzt.«
    Ningauble schob sechs seiner sieben Augen aus der Kapuzenöffnung und musterte Fafhrd forschend. Streng sagte er: »Kreeshkra war deines unheilbar lockeren Lebenswandels überdrüssig und ist endgültig zu den Ghuls zurückgekehrt; dabei hat sie Reetha mitgenommen. Ich würde dir raten, dich statt dessen um Frix zu kümmern.« Damit meinte er eine erstaunliche Frau, die bei dem Abenteuer mit den Rattenscharen keine geringe Rolle gespielt hatte, eine Angelegenheit, in die auch das Ghulmädchen Kreeshkra verwickelt gewesen war.
    »Frix ist eine mutige, hübsche und bemerkenswert zurückhaltende Frau«, sagte Fafhrd sinnend. »Aber wie erreiche ich sie? Sie befindet sich in einer anderen Welt, in der Welt der Luft.«
    »Und dir gebe ich den Rat, Hisvet aufzusuchen«, wandte sich die Augenlose Sheelba grimmig an den Mausling. Die formlose Schwärze in der Kapuze dieser Zauberin verdichtete sich (vor Konzentration) womöglich noch mehr. Sie meinte eine weitere Frau, die bei dem Rattenabenteuer mitgewirkt hatte, ebenso wie Reetha.
    »Ein großartiger Einfall«, gab der Mausling zurück, der nicht verhehlte, daß er Hisvet allen anderen Mädchen vorzog, zumal er ihre Gunst noch nie hatte genießen dürfen, wenn er auch mehrmals dicht daran gewesen war. »Allerdings dürfte sie sich tief unter der Erde befinden und ihre Rattengestalt angenommen haben. Wie soll ich also vorgehen? Wie? Wie?«
    Wenn Sheelba und Ningauble hätten lächeln können, wären sie jetzt dazu in Stimmung gewesen.
    Doch Sheelba sagte lediglich: »Es betrübt mich, euch beide im Dunst zu sehen, wie zwei Helden in einer Rauchwolke.«
    Ohne Absprache tat sie sich mit Ningauble zusammen und schuf einen kleinen, aber sehr schwierigen Zauber. Nach schwacher Gegenwehr zog sich das Schattenland mitsamt seinem Nieselregen in östlicher Richtung zurück und setzte die beiden Helden demselben Sonnenschein aus, den auch ihre Helfer genossen. Allerdings verblieben zwei unsichtbare Punkte dunklen Nebels, die sich in das Fleisch Fafhrds und des Mauslings bohrten und sich für immer um ihre Herzen legten.
    Weit entfernt gestattete sich der Tod einen leisen Fluch, der die hohen Götter entsetzt hätte, wären sie imstande gewesen, ihn zu hören. Mit Dolchblicken starrte er auf seine Landkarte mit der zurückweichenden schwarzen Landzunge. Der Tod war verbittert. Wieder war ihm der Erfolg versagt geblieben!
    Ningauble und Sheelba taten einen weiteren unmerklichen Zauber.
    Plötzlich schoß Fafhrd in die Luft empor, er wurde immer kleiner, bis er schließlich verschwunden war.
    Ohne sich vom Fleck zu rühren, wurde der Mausling ebenfalls kleiner, bis er weniger als einen Fuß hoch aufragte – eine Größe, die für Hisvet gerade richtig war – im wie außerhalb des Bettes. Er verschwand im nächsten Rattenloch.
    Keiner der beiden Vorgänge war so bemerkenswert, wie er sich anhört, ist doch Nehwon lediglich eine Blase, die sich durch das Wasser der Unendlichkeit bewegt.
    Die beiden Helden verbrachten ein angenehmes Wochenende bei ihren Damen.
    »Ich weiß nicht, warum ich solche Dinge tue«, sagte Hisvet mit leichtem Lispeln und streichelte den Mausling an intimster Stelle; lang ausgestreckt lagen die beiden auf seidenen Laken. »Muß wohl daran liegen,

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