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Seelen-Transfer

Seelen-Transfer

Titel: Seelen-Transfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Frank Russell
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schafften. Auf dem Weg dorthin schloß sich ihnen eine ständig wachsende Menschenschlange an. Als sie ihn dann bequem gelagert hatten und anfingen, den Höhleneingang zuzumauern, sah ihnen die Menschenmenge mit dem gleichen feierlichen Ernst zu, mit dem sie sein Gedicht aufgenommen hatte.
    Fander hatte sich bereits in ein dunkelblaues Knäuel verwandelt, als sie schließlich die Tür einsetzten, sie schlossen und verriegelten. Fander blieb in der Dunkelheit zurück, die für ihn vielleicht nie mehr vergehen würde.
    Am nächsten Tag kam ein schmächtiger, braunhäutiger Mann mit acht Kindern, die alle ihre Puppen an sich drückten, zu der Tür. Während die Kinder zusahen, befestigte er an der Tür mit schimmernden Metallbuchstaben einen Namen, der aus zwei Worten bestand. Die Arbeit machte ihm sichtlich Mühe, aber er führte sie sehr genau durch.
    Aus der Stratosphäre senkte sich das marsianische Raumschiff langsam wie ein Ballon, der zur Landung ansetzte, herab. Hinter dem durchsichtigen Beobachtungsgürtel des Schiffes hatte sich die alptraumhafte Mannschaft versammelt und starrte auf den grellen, ein wenig rötlichen Schimmer der Oberseite der Wolkenschicht, unter dem sich dieser Planet noch verbarg.
    Captain Rdina spürte die Spannung und die Aufregung, die sich breitgemacht hatten, obwohl sein Schiff nicht das erste war, das diese Welt anflog. Ein Captain Skhiva, der inzwischen längst in Pension war, hatte dies bereits einmal getan. Trotzdem, auch diesem Anflug haftete eine gewisse Entdeckerfreude an.
    Die Erregung der Besatzung wurde noch gesteigert, als jetzt eine Meldung der Navigatoren durchgegeben wurde.
    „Captain, wir haben gerade ein fliegendes Objekt über dem Horizont ausgemacht.“
    „Was für ein Objekt?“
    „Es sah aus wie ein gigantischer Lastschlitten.“
    „Das kann doch nicht sein.“
    „Nein, Captain, natürlich nicht – aber genau so sah es aus.“
    „Wo befindet es sich jetzt?“ fragte Rdina. „Langanhaltende Erwartungen können die seltsamsten Verwirrungen hervorrufen. „Sie haben sich bestimmt geirrt.“
    „Es verschwand in den Wolken unter uns.“
    „In den alten Berichten“, fuhr der Captain fort, „stand drin, daß es hier nichts als Einöde und wilde Tiere gibt. Intelligentes Leben findet sich nirgends, sieht man von dem unbedeutenden Dichter ab, den der Captain Skhiva auf eigenen Wunsch damals zurückgelassen hat. Ich wette zwölf zu eins, daß er schon lange Jahre tot ist – vermutlich haben ihn die Tiere aufgefressen.“
    „Ihn gefressen? Fleisch gefressen?“ wiederholte der andere entsetzt.
    „Alles ist möglich“, meinte Rdina. „Ausgenommen ein Lastschlitten. Das ist einfach albern.“
    In diesem Augenblick blieb ihm nichts anderes übrig, als das Thema fallenzulassen, denn das Schiff tauchte jetzt aus den Wolken auf. Der fragliche Schlitten schwebte dicht neben ihm und konnte in allen Einzelheiten erkannt werden. Selbst die Ortungs- und Tastgeräte des Schiffes zeigten den ungeheuren Energieausstoß seiner Drehgitter an.
    Die zwanzig Marisaner an Bord ihres Schiffes starrten diese Maschine, die halb so groß war wie ihr Fahrzeug, ungläubig an. Und die vierzig Menschen auf dem Schlitten sahen mit gleicher Aufmerksamkeit auf diese Seite hinüber. Seite an Seite senkten sich Raumschiff und Schlitten immer weiter hinunter, während beide Besatzungen sich mit verständnisloser Faszination anstarrten, bis die Schiffe aufsetzten.
    Erst als er den sanften Anprall verspürte, erholte sich Captain Rdina so weit, daß er wieder in andere Richtungen schauen konnte. Er entdeckte die unzähligen Häuser, das Denkmal der Schönheit auf dem kleinen Hügel, die vielen hundert Erdenmenschen, die aus der Stadt heraus auf sein Schiff zuströmten.
    Ihm fiel auf, daß keines dieser seltsamen, zweibeinigen Wesen Furcht oder Ablehnung zeigte. Niemals hätte er erwartet, daß jemand so voller Selbstvertrauen auf etwas zugehen konnte, was doch in Form und Erscheinung total anders war als er selbst.
    Diese Gedanken erschütterten ihn ein wenig, und er sagte zu sich: „Sie zeigen keine Angst – warum sollte ich es tun?“
    Dann ging er persönlich hinaus, um den ersten der Erdbewohner zu begrüßen. Dabei unterdrückte er seine eigene Anspannung und ignorierte die Tatsache, daß einige von ihnen offenbar Waffen trugen. Der Anführer der Menschen, ein großer, bärtiger Zweibeiner, ergriff Rdinas Tentakel, als sei ihm dieses Verhalten angeboren.
    Rdina empfing das Bild sich

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