Sehnsucht der Dunkelheit (German Edition)
erwähnte?
Nachdem Carrow fertig war, fragte Lucia: »Habt ihr Regin gesehen?«
»Sie war dort, und ich glaube, dass sie freigekommen ist.«
Lucia ließ sich erleichtert gegen Garreth sinken. »Was meinst du damit, du glaubst ? Warum wart ihr beide denn nicht zusammen?«
»Ich hatte nicht gerade viel zu sagen dort, sprich: überhaupt nichts. Meine Kräfte waren gleich null.« Sie berührte ihr Halsband und sagte: »Ich trage das Ding nicht, weil’s so hübsch ist. Sieh mal, Lucia, ich weiß ja, dass du dir Sorgen machst, aber Regin war am Leben.« Carrow dachte zurück. »Ich soll euch ausrichten, dass Aidan dort sei. Sie sagte, ich solle ihn verfluchen. Er hat ihr wehgetan. Mehrfach.«
»Aidan? Ihr Götter!«
»Und was ist mit meiner Schwester?«, erkundigte sich Sabine.
»Ein Vrekener namens Thronos hat sie mitgenommen«, sagte Carrow.
» Was? « Wieder schien das Haus zu beben. »Thronos? Dann ist Lanthe definitiv noch auf dieser verfluchten Insel. Ich werde diesem Vrekener das Gehirn verdrehen, bis er nicht mehr weiß, wo oben und unten ist. Ich werde ihm Albträume bescheren, von denen er sich nie wieder erholen wird.« Geistesabwesend fügte sie hinzu: »So wie seinem Vater.«
» Cwena , die Hexe wird Lanthe suchen … «, sagte Rydstrom zu Sabine.
»Und was ist mit Uilleam?«, fragte Garreth dazwischen. Er wandte sich an Bowen. »Er ist auch dein Cousin. Sieh zu, dass deine Frau zuerst nach ihm sucht.«
»Ich bin schon seit Wochen auf der ganzen Welt unterwegs, um Regin finden. Mariketa sollte sie zuerst lokalisieren.«
Eine Vielzahl anderer Stimmen wurde laut – alle Unsterblichen wollten ihre Lieben wiederfinden.
Als Mari sich die Hände auf die Ohren legte, pfiff Carrow auf zwei Fingern, um die Menge zum Schweigen zu bringen. »Sie kann nicht die exakten Aufenthaltsorte von allen Vermissten ausfindig machen. Das würde Wochen dauern. Und diese Art von Überstunden könnt nicht einmal ihr euch leisten.« Sie wandte sich zu Mari. »Aber du könntest eine Schätzung für ein Dutzend machen, stimmt’s?«
»Ich könnte euch sagen, wer auf dieser Insel ist, aber nicht genau, wo.«
»Und selbst wenn sie einen oder zwei aufspüren könnte«, fuhr Carrow fort, »wäre jeder von euch, der einen Fuß auf diese Insel setzt, sofort in höchster Gefahr. Die Unsterblichen des Pravus sind alle im Besitz ihrer Kräfte, während alle Vertas-Angehörigen machtlos sind. Soweit wir wissen, könnte sich auch La Dorada immer noch dort rumtreiben. Außerdem werden die Menschen sicherlich zurückkommen, um ihre Einrichtung zurückzuerobern.«
»Dann willst du also einen Krieg ausrufen?«, fragte Garreth, den diese Idee in ziemliche Begeisterung zu versetzen schien.
»Und wo ist Nïx?«, fragte Lucia. »Sollten wir nicht erst ihren Rat einholen, ehe wir irgendetwas planen?«
Carrow schüttelte den Kopf. »Es könnte sein, dass ich sie auf der Insel gesehen habe. Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, dass sie es war.«
»Wer ist bereit, diesen Ort gemeinsam mit den Lykae zu erstürmen?«, fragte Garreth in die Menge.
Carrow lächelte, als sie seiner Idee den Todesstoß versetzte. »Und wie wollt ihr dorthin gelangen, Wolf? Die Insel wird durch eine Art mystische Tarnung vor uns verborgen.«
»Nïx sagte mir, dass man sie weder von einem Boot noch vom Flugzeug aus sehen könne«, sagte Mari.
Sabine winkte mit ihrer klauenbesetzten Hand in Malkoms Richtung. »Dieses … Wesen kann uns dorthin translozie ren. Ich werde ih n entlohnen und sein Gewicht in Gold aufwiegen.«
Malkom trat vor. »Ich werde euch alle hinbringen, aber ich will dein Gold nicht.«
»Ähm, Dämon«, flüsterte Carrow ihm zu. »Wir sind alle Söldnerinnen.« Sie zog ihn zur Seite. »Und wenn du dich dem Familienunternehmen anschließen möchtest, dann lässt du sie ordentlich blechen, okay?«
»Es ist der einzige Weg, sie dazu zu bringen, dass sie mich akzeptieren«, sagte er mit leiser Stimme.
Carrow wusste, wie sehr er sich danach sehnte, respektiert zu werden. »Ich glaube, du wirst noch eine Überraschung erleben, mein Großer. Aber jetzt sollten wir uns erst mal auf diese eine Sache konzentrieren. Um deinen Ruf kümmern wir uns dann später, ja?«
Als er widerwillig zustimmte, wandte Carrow sich wieder an die anderen und verkündete mit lauter Stimme: »Mari wird noch heute Nacht versuchen, unsere Leute zu lokalisieren, und Malkom wird sich darauf vorbereiten, so viele wie möglich zu translozieren, während ich versuche, eine
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