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Shaman Bond 03 - Der Spion, der mich jagte

Shaman Bond 03 - Der Spion, der mich jagte

Titel: Shaman Bond 03 - Der Spion, der mich jagte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Prozent eine urbane Legende, und wir wollen, dass es so bleibt. Das macht es viel erschreckender, wenn wir uns wirklich mal zeigen.
    Also: Wer ist nun dieser Shaman Bond? Ich bin froh, dass Sie fragen. Er ist ein unbekümmerter, eigentlich ziemlich nutzloser Kleinkrimineller und Hansdampf in allen Gassen. Immer ein Teil der Szene, aber nie in Verbindung mit irgendwem oder irgendwas. Jeder kennt ihn irgendwie, selbst wenn man nicht ganz sicher ist, was er wirklich macht, um seine Brötchen zu verdienen. Wenn das jemand fragte, würde Shaman nur abwinken, lächeln und das Thema wechseln. Es gibt eine Menge Leute dieser Art in den Ausläufern der Nacht. Shaman kennt sich aus, er unterhält lose Bekanntschaften mit einer überraschend großen Anzahl von wichtigen Leuten und ist immer bereit, ein nicht ganz astreines Unternehmen oder gewisse Ränke zu schmieden. Besonders wenn er beinahe pleite ist. Die perfekte Cover-Identität, um überall einfach mal aufzutauchen und dem neuesten Klatsch zuzuhören.
    Ich glaube, meist bin ich lieber Shaman Bond. Keine Pflichten oder Verantwortung. Kein Druck. Außerdem ist Shaman ein netter Typ. Eddie Drood kann das nicht immer sein.
    Ein halbes Dutzend Graualiens drängten sich um ein Stück nichtmenschlicher Technik, das unter dem düsteren Licht der Straßenbeleuchtung schimmerte und funkelte. Die Grauen trugen alle Designer-Sonnenbrillen, vielleicht vermuteten sie, dass man sie so nicht erkannte. Ansonsten waren sie vollständig nackt, matte graue Haut glitt und rutschte um ihr nichtmenschliches Skelett herum, so als wäre sie nicht ordentlich daran befestigt. Ich machte mir eine gedankliche Notiz, um mit der Familie abzuchecken, ob es mit den Aufenthaltserlaubnissen der Grauen seine Richtigkeit hatte. Außerdem wollte ich wissen, was gerade diese Bande hier plante.
    Mit ziemlicher Sicherheit hatte es ein Memo dazu gegeben, aber ich hinke mit dem Lesen dieser Dinger immer einen Monat hinterher. Sie würden nicht glauben, wie viel Papierkram hinter einem sehr geheimen Geheimagentendasein steckt. Und lassen Sie mich bloß nicht mit den Spesen anfangen!
    Ich ging tiefer in den Covent Garden hinein, und vor und hinter mir schimmerten immer neue Geister auf. Geister von Leuten und Plätzen, Gebäuden und Ereignissen, die alle in sich immer wiederholenden Zeitschleifen gefangen waren. Erinnerungen und Überbleibsel, Aufnahmen der Vergangenheit, übereinandergeschichtet wie die Lagen einer Zwiebel. Egal, wie viele Lagen Sie abziehen, es gibt darunter immer noch mehr. London ist sehr alt und bis obenhin vollgestopft mit Dingen, die nicht tot bleiben wollen. Selbst wenn man sie mit einer großen Keule totschlägt.
    Niemand achtete auf mich. Eines der ersten Dinge, die sie einem als Feldagent beibringen, ist, wie man sich ganz offen bewegt und dabei ungesehen bleibt. Durchschnittlich zu sein und anonym, nur ein weiteres Gesicht in der Menge. Sie könnten auf offener Straße an mir vorbeigehen und würden mich nicht wahrnehmen. Das gehört zum Training. Auch Sie könnten den Eindruck eines Niemands erwecken, der keinen zweiten Blick wert ist, wenn Sie entsprechend auf diese Arbeit vorbereitet würden.
    Mein gegenwärtiger Auftrag war wichtig, aber frustrierend-vage formuliert. Die Sicherheit ganz Englands stand auf dem Spiel, aber niemand konnte mir sagen, warum. Fremde Elementargeister planten etwas Großes, ein großes und gefährliches Ereignis mitten in London, aber niemand konnte mir etwas über das Was oder Wer oder Wann sagen. Natürlich konnte »fremd« genau das bedeuten, oder es konnte sich um Elben handeln oder Aliens oder unnatürliche Kräfte außerhalb unserer Realität. Die Familienwahrsager sagen immer das Richtige voraus, aber sie sehen die Zukunft wie durch ein trübes Milchglas. Die Vorhersagen werden immer dann vage, wenn es an die nützlichen Details geht. Einige Warnungen waren so rätselhaft formuliert, dass man sie erst hinterher klar verstehen konnte.
    Der Tower von London, hatten sie diesmal gesagt. Unser größter Schatz ist in Gefahr. England gefährdet. Das Verbrechen des Jahrhunderts …
    Ist das vage oder was?
    Aber die Familie nimmt all dieses Zeug sehr ernst, also wurde ich losgeschickt, um dem nachzugehen. London ist mein Gebiet. London, auch bekannt als Der Rauch - denn jeder weiß, wo Rauch ist, da ist auch Feuer. Also war ich wieder einmal als Shaman Bond unterwegs, um mit den gut informierten Leuten zu sprechen. Dabei würde ich hoffentlich entdecken, was

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