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Sigma Force 03 - Der Genisis Plan

Titel: Sigma Force 03 - Der Genisis Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Breslau fort.
     
    Bald darauf ließ der Brandgeruch den Kloakengestank in den Hintergrund treten. Jakobs Taschenlampe beleuchtete eine Rauchwolke, die den Ausgang des Überlaufkanals markierte. Die Artillerie schwieg, doch das Tackern und Knattern des Maschinengewehrfeuers hielt unvermindert an – überwiegend im Osten lokalisiert. Irgendwo in der Nähe schwappte Wasser. Jakob bedeutete seinen Männern, im Tunnel zu bleiben, dann zeigte er zum Ausgang. Geben Sie den Booten das vereinbarte Zeichen, befahl er dem Funker.
     
    Der Soldat nickte knapp, eilte vor und verschwand in der rauchverhangenden Düsternis. Im nächsten Moment übermittelte er mit Lichtsignalen eine verschlüsselte Nachricht an die Nachbarinsel. Er würde eine Weile dauern, bis die Boote sie erreicht hätten.
     
    Jakob drehte sich zu Tola um. Sie hielt immer noch das Kind. Der Junge hatte sich wieder beruhigt und die Augen geschlossen.
     
    Tola erwiderte unerschrocken Jakobs Blick. Sie wissen, dass mein Vater recht hatte, sagte sie mit ruhiger Überzeugung. Ihr Blick wanderte über die verschlossenen Kisten, dann sah sie wieder Jakob an. Das lese ich in Ihrem Gesicht. Wir….. sind zu weit gegangen.
     
    Darüber steht Ihnen kein Urteil zu, erwiderte Jakob.
     
    Wem dann?
     
    Jakob schüttelte den Kopf und wandte sich ab. Er hatte seine Befehle von Heinrich Himmler persönlich. Ihm stand es nicht zu, sie in Zweifel zu ziehen. Trotzdem spürte er, dass die Frau ihn noch immer ansah.
     
    Es widerspricht Gottes Willen und ist wider die Natur, flüsterte sie.
     
    Der Funker bewahrte ihn davor, darauf antworten zu müssen. < Die Boote kommen! <, meldete er, dann kehrte er zur Tunnelmündung zurück.
     
    Jakob raunzte eine paar Befehle und brachte seine Männer in Stellung. Er führte sie zum Ende des Tunnels, der auf das Ufer der Oder hinausging. Inzwischen war es hell geworden. Im Osten glühte der Sonnenaufgang, hier aber hing tief über dem Wasser eine schwarze, von der Flussströmung verdichtete Rauchwolke. Der Qualm würde ihnen Deckung geben.
     
    Aber wie lange noch?
     
    Das unheimliche, fröhliche Geknatter der MG´s ging unvermindert weiter, ein Feuerwerk zur Feier der Zerstörung Breslaus. Als der Kanal endlich hinter ihm lag, riss Jakob sich die feuchte Gesichtsmaske herunter und atmete tief durch.
     
    Er ließ den Blick über die das bleigraue Flusswasser schweifen. Zwei flache Siebenmeterboote durch teilten die Wellen, die Motoren gaben ein stetiges Dröhnen von sich. Am Bug waren jeweils zwei Maschinengewehre vom Typ MG-42 montiert, die von grünen Planen notdürftig verhüllt wurden.
     
    Hinter den Booten war verschwommen der dunkle Umriss einer Insel zu erkennen. Die Kathedralen-Insel war eigentlich eine Halbinsel, denn im neunzehnten Jahrhundert hatte sich in Ufernähe so viel Schlamm angesammelt, dass eine Landverbindung entstanden war. Eine ebenfalls aus dem neunzehnten Jahrhundert datierende smaragdgrüne schmiedeeiserne Brücke führte ans Ufer. Die beiden Boote wichen den steinernen Brückenpfeiler aus und näherten sich der Tunnelmündung.
     
    Als ein Sonnenstrahl die beiden Türme der Kathedrale traf, von der die Insel ihren Namen hatte, wanderte Jakob Blick nach oben. Das war eine der sechs Kirchen der Insel.
     
    Tola Hirszfeld Worte klangen ihm noch immer in den Ohren. Es widerspricht Gottes Willen und ist wider die Natur. Die Morgenkühle durchdrang seine nasse Kleidung, und er fröstelte. Er sehnte sich danach, von hier wegzukommen und die vergangenen Tage zu vergessen.
     
    Das erste der beiden Boote hatte das Ufer erreicht. Froh über die Ablenkung und vor allem die Bewegung befahl er seinen Männern, die Boote zu beladen.
     
    Tola stand etwas abseits, den Säugling im Arm, bewacht von einem einzigen Soldaten. Auch sie hatte die am verqualmten Himmel funkelnden Kirchtürme entdeckt. Das MG-Feuer hielt an und rückte immer näher. Man hörte Panzer, deren Motoren in den unteren Gängen heulten. Rufe und Schreie drangen herüber. Wo war der Gott, gegen den sie sich nicht versündigen wollte? Hier war er jedenfalls nicht. Als die Boote beladen waren, ging Jakob zu Tola hinüber. Steigen Sie ein. Er hatte barsch sein wollen, doch ihr Gesichtsausdruck veranlasste ihn zur Mäßigung.
     
    Sie gehorchte, mit den Augen noch immer bei der Kathedrale, mit den Gedanken noch weiter himmelwärts. Auf einmal wurde Jakob sich ihrer Schönheit bewusst, obwohl sie doch ein Mischling war. Dann aber blieb sie mit der

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