Silberband 026 - Kontrollstation Modul
Reparaturroboter die Überholung beendet, wie sie nach jedem harten Einsatz
üblich war. Das Fahrzeug glänzte wie neu. Die Besatzung und die ›Passagiere‹ waren zehn Meter vor
dem offenen Mannluk der Bodenschleuse angetreten. Rhodan und Atlan grüßten stumm und stellten
sich daneben auf.
Melbar Kasom und Icho Tolot ragten gleich Türmen aus den anderen hervor. Tolot glich einem
Tank auf zwei Beinen, während Kasom eher mit einem wohlproportionierten Riesen zu vergleichen
war. Diese beiden Kämpfer waren für mindestens zwanzig Mann gut. Nur Iwan Iwanowitsch Goratschin,
der Zündermutant mit den beiden Köpfen, kam annähernd an Kasoms Körpergröße heran. Doch
Goratschins Vorzüge waren nicht physischer Natur. Der Mutant war in der Lage, durch Konzentration
seiner Geistesströme beliebige Kohlenstoff- oder Kalziumverbindungen zum explosionsartigen
Fusionsprozeß anzuregen. Doch nichts hätte ihn dazu verleiten können, seine Macht zu mißbrauchen.
Gerade deshalb war er Rhodan so ergeben; er wußte, daß der Großadministrator die gleichen
ethischen Grundsätze besaß wie er selbst.
Die Gesichter seiner beiden Köpfe lächelten zuversichtlich, als sie Rhodans Blick
begegneten.
Als die Techniker und Roboter die Space-Jet verlassen hatten, stiegen die Männer ein. Perry
Rhodan ließ der Besatzung den Vortritt. Dann erst folgte er an der Spitze des elf Mann starken
Einsatzkommandos. Sie nahmen im Laderaum Platz. Zwei Shifts standen bereit. Aber nur jeweils drei
Mann kletterten in die Flugpanzer. Rhodan, Atlan, Kasom, Tolot und Goratschin blieben draußen.
Sie würden die Oberfläche Moduls nur in ihren Kampfanzügen betreten. Ihre Aufgabe war, gemeinsam
mit den Einsatzkommandos weiterer vier Space-Jets und einer Korvette zum Versteck der
Henderson-Gruppe vorzustoßen und von dort einen Weg in die Kontrollstation zu suchen.
Eine Minute nach dem Schließen des Mannschotts meldete sich Don Redhorse über Mikrokom.
»Die Aktion beginnt, Sir. Die CREST beschleunigt bereits mit Höchstwerten.«
Rhodan dankte lächelnd. Das Brüllen der Triebwerke und die Vibration drangen auch bis zum
Laderaum vor.
Noch fünf Minuten vergingen, dann mischte sich unter die Triebwerksgeräusche der dumpfe
Trommelwirbel schwerer Energiegeschütze.
Der Kampf um Modul hatte begonnen!
Am liebsten hätten die Terraner schon jetzt versucht, die Tür hinter der
Gruft aufzubrechen. Ich hatte davon abgeraten. Wie gut dieser Rat gewesen war, wurde wenige
Augenblicke darauf offenbar.
Die Roboter mußten gemerkt haben, daß die Biobänke nur noch wertlose und tote
Gebilde lieferten. Jedenfalls berichtete Gucky von seinem Beobachtungsposten an der Oberfläche,
daß die Geschützkuppeln der Abwehrforts ausgefahren wurden und Kampfroboter aus zahllosen
Schleusen ausschwärmten.
Man suchte uns – oder zumindest mich.
Ich fragte mich, ob die Meister der Insel bereits über meine Sabotage informiert
waren, und wenn, was sie jetzt unternehmen würden. Doch wenn sie einen Schlag gegen Modul
planten, kamen sie zu spät.
Der Mausbiber materialisierte in unserem Versteck und berichtete. Demnach hatte
er die Nachricht erhalten, daß der Angriff der terranischen Raumschiffe unmittelbar
bevorstehe.
»Du wirst sehen«, wandte er sich mit glänzenden Augen an mich, »in einer Stunde
ist der ganze Spuk vorbei. Wenn vier Superschlachtschiffe zuschlagen, werden die Robotforts glatt
hinweggefegt.«
Ich lächelte nachsichtig. Inzwischen hatte ich herausgefunden, daß das kleine
Pelzwesen Übertreibungen liebte.
»Selbst wenn das stimmt«, gab ich zu bedenken, »bleiben immer noch die
Fabrikationsanlagen unter der Oberfläche, die Roboter und die Androidenmonstren.«
Gucky winkte mit schrillem Auflachen ab.
»Die Roboter nehme ich mir allein vor. Hast du schon einmal fliegende Robots
gesehen, Baar Lun? Ich meine solche, die nicht aus eigener Kraft fliegen?«
Verständnislos blickte ich ihn an. Wollte er mich zum Narren halten? Diese
Übertreibung war doch ein wenig zu stark. Er beantwortete meine stumme Frage nicht. Erst später
sollte ich erfahren, daß er in diesem Punkte nicht übertrieben hatte.
Als die erste Erschütterung durch den Boden lief, sprangen wir alle auf. Keine
Atmosphäre trug den Schall zu uns, aber wir brauchten die Explosionen nicht zu hören; wir fühlten
sie.
Immer heftiger wurden die Beben. Der Raum, in dem wir uns befanden, schwankte
hin und her. Ich fürchtete schon, der Planet würde
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