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Silberband 026 - Kontrollstation Modul

Titel: Silberband 026 - Kontrollstation Modul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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tanzen. Ich wußte nicht mehr, was ich tat. Mit einer
Kraft, wie sie nur unbändiger Haß verleiht, begann ich Deckplatten vom Kontrollpunkt zu reißen,
Instrumente zu zertrümmern und Kabel zu zerfetzen. Wahrscheinlich habe ich dabei geschrien wie
ein Wahnsinniger, denn hinterher war ich völlig heiser.
    Endlich zwang mich die Erschöpfung einzuhalten. Ich sank kraftlos in meinen
Sessel und atmete schwer. Mein Wutanfall hatte mich geschwächt; gleichzeitig jedoch hatte er mir
psychische Erleichterung verschafft.
    Als mein Atem wieder ruhiger ging und das Blut nicht mehr in den Ohren rauschte,
hob ich den Kopf und blickte Gucky an. Stockend und leise sagte ich zu ihm:
    »Ich bin geneigt, die … Wahrheit zu glauben, so furchtbar … sie auch ist.
Aber … Loor Tan berichtete mir nur von einer … degenerierten Seitenlinie meines Volkes.
Über die Verbannten von … Modul wußte er nichts. Wie könnte ich mich gegen die Unterdrücker
wenden, solange sie den Rest meines Volkes als Pfand haben  …«
    Gucky sah mich lange an. Dann schüttelte er den Kopf.
    »Selbst wenn es so wäre – wir könnten den Rest deines Volkes vor dem
Untergang bewahren. Unsere Kampfschiffe sind stark genug, Modul in einer Blitzaktion zu besetzen.
Aber leider irrst du dich. Es gibt außer dir keinen Modul mehr. Loor Tan können wir nicht
rechnen. Der Teil deines Volkes, der auf Modul lebte, ist schon lange tot.«
    »Das kann ich nicht glauben!« begehrte ich auf – und ich wußte doch schon,
daß meine letzte Hoffnung zerschlagen war.
    »Dann folge uns, Baar Lun. Du hast ein Recht darauf, den letzten Beweis zu
sehen.«
    Ich lachte bitter.
    »Selbst wenn ich wollte – ich kann nicht aus der Kontrollstation hinaus. In
dieser Hinsicht haben die Roboter sehr strenge Anweisungen.«
    Das Pelzwesen watschelte unbeholfen auf mich zu. Den Gleamor – wie er Loor
Tan nannte – zog er hinter sich her. Gucky ergriff meine Hand, und ich ließ es nach
anfänglichem Widerstreben geschehen.
    »Wir werden teleportieren«, sagte er. »Ich kann euch beide mitnehmen.«
    Ich stimmte zu. Mir war ohnehin alles gleich. Wenn ich umkam, was war damit
schon verloren!
    »So solltest du nicht denken«, widersprach Gucky tadelnd. Erklärend fügte er
hinzu: »Wundere dich nicht: ich kann Gedanken lesen. Praktisch bin ich ein Para wie du auch, nur
meine Fähigkeiten sind anderer Art. Kopf hoch, Baar Lun. Wenn du schon dein Volk nicht retten
kannst, so solltest du wenigstens mithelfen, daß seine Mörder bestraft werden können.«
    »Ich werde mein Volk rächen«, murmelte ich.
    »Nicht rächen«, verbesserte Gucky, »sondern richten wollen wir die
Verbrecher.«
    Er packte fester zu. Der kleinen Hand hätte ich soviel Kraft niemals
zugetraut.
    Dann verschwamm die Umgebung vor meinen Augen – und im nächsten Augenblick
fand ich mich in einer Blase aus Energie wieder.
    »Ruhig Blut!« sagte Gucky. »Die Energieblase ist notwendig, denn wir befinden
uns im Vakuum.«
    Ich sah mich um. Fünf in Vakuumanzüge gehüllte Wesen standen abwartend in dem
kahlen Raum. Die Ähnlichkeit zwischen ihnen und mir verblüffte mich. Nur die Gesichter hinter den
Helmscheiben zeigten Abweichungen.
    Einer von ihnen schaltete an einem Gerät. Die Energieblase mit Gucky, Loor Tan
und mir schwebte auf eine Öffnung zu, auf eine Tür in der Wand. Jemand warf einen Gegenstand in
den dahinterliegenden Raum. Gleich darauf wurde es hell.
    Das Entsetzen schüttelte mich. Aber ich hatte nicht mehr die Kraft zu einem
neuen Zornesausbruch. Vielleicht gelang es mir auch nur, mich besser zu beherrschen als zuvor, da
der Anblick nicht überraschend kam.
    Nun war es endgültige, unwiderrufliche Gewißheit: die Bestien aus Andromeda
hatten nie die Absicht gehabt, mein Volk am Leben zu lassen. Ihnen genügte es, daß sie mich
erpressen konnten. In jenen Augenblicken wurde ich hart. Wer wäre das angesichts der Toten und
dem Offenbarwerden der scheußlichen Lüge nicht geworden!
    Hier, in der Gruft, schwor ich den Meistern der Insel Rache.
    Niemand sprach. Niemand unterbrach meine düsteren Gedanken und meine Trauer. Ich
selbst war es, der sich nach einer halben Ewigkeit umwandte und sagte:
    »Ich stehe von nun ab auf eurer Seite. Alles, was ich tun kann, euch zu helfen,
das werde ich tun. Nicht nur, weil wir einen gemeinsamen Feind haben, sondern weil ihr in eurem
Fühlen und Denken verwandt mit mir seid.«

32.
    Wir waren in die Kontrollstation zurückgekehrt.

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