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Silberband 071 - Das Erbe der Yulocs

Titel: Silberband 071 - Das Erbe der Yulocs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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der Sonne Sheylm vorzüglich imitierte. Zwei Stunden nach Sonnenaufgang erschienen die ersten Gäste.
    Torytrae hatte die vergangenen Tage dazu genutzt, sich auf das Identifizieren von Petraczern zu trainieren. Ihm, der einem anderen Volk entstammte, war es zunächst schwergefallen, mehrere Petraczer voneinander zu unterscheiden: Sie schienen alle gleich auszusehen. Bei seiner Aufgabe kam es jedoch darauf an, daß er Gayt-Coor innerhalb von Sekundenbruchteilen zu identifizieren vermochte. Das hatte er geübt, und er war sicher, daß ihm im entscheidenden Augenblick kein Fehler unterlaufen würde.
    Die Stunden zogen träge dahin. Gegen Mittag wurde der Verkehr im Restaurant stärker. Etwa die Hälfte aller verfügbaren Tische war bereits besetzt, als das Wesen eintrat, auf das Torytrae gewartet hatte: Gayt-Coor. Der Tuuhrt erhob sich und trat von dem Bildgerät hinweg in jenen Teil des Kellers, den das Transmitterfeld umfassen würde. Dabei ließ er den Blick jedoch nicht von der Bildfläche.
    Alarmiert stellte er fest, daß Gayt-Coor nicht allein gekommen war. Er befand sich in Begleitung eines Mannes, der eigentlich gar nicht hierhergehörte. Es war ein Duynter, und bis vor kurzem hatte sein Körper dem Bewußtsein, das Torytrae jagte, noch als Herberge gedient. Er fragte sich beunruhigt, was Toraschtyn dazu bewegt haben könne, die Echse zu begleiten.
    Es blieb ihm jedoch keine Zeit zum Nachdenken. Gayt-Coor und Toraschtyn waren in der Nähe der Tür stehengeblieben, um sich nach einem freien Platz umzusehen. Jetzt hatten sie ihre Entscheidung getroffen und schritten durch den freien Innenraum auf einen leeren Tisch zu, der in der Nähe eines Fensters stand. Dabei passierte der Petraczer die Fläche, über der die obere Halbkugel des Transmitterfeldes entstehen würde.
    Torytrae gab den telepathischen Befehl. Der Projektor schaltete sich ein. Der Augenblick der Entscheidung war gekommen.
    Gayt-Coor sah sich aufmerksam um, aber in keinem der Petraczer, denen sie begegneten, erkannte er einen von den Leuten wieder, die ihm in den vergangenen Tagen aufgefallen waren.
    »Das ist nicht verwunderlich«, meinte Perry Rhodan dazu. »Seit vergangener Nacht ist der Tuuhrt allein. Er hat seine Helfer entlohnt und entlassen. Wozu soll er Ihnen noch nachspionieren?«
    Die Tische des Restaurants waren zur Hälfte besetzt. Gayt-Coor und sein Begleiter nahmen sich Zeit, sich umzusehen, bevor sie sich für einen Sitzplatz entschieden. Eine unheimliche Spannung hatte sich des Terraners bemächtigt. Immer wieder kehrte sein Blick zu dem hypothetischen, unsichtbaren Kreis auf dem Fußboden zurück, der die Grenze des Transmitterfeldes markierte. Wann würde der Tuuhrt den Projektor einschalten? Reichte eine Verzögerung von fünf Sekunden aus, um den Plan des Jägers zu vereiteln und statt dessen die eigene Absicht zu verwirklichen?
    »Dort, den Tisch«, sagte Gayt-Coor in beiläufigem Tonfall und wies auf zwei Sitzplätze in der Nähe eines Fensters. »Was halten Sie davon?«
    »Ein schöner Platz«, antwortete Perry Rhodan geistesabwesend. »Setzen wir uns!«
    Gayt-Coor setzte sich als erster in Bewegung. Perry Rhodan, als habe er angestrengt über etwas nachzudenken, zögerte zunächst und folgte ihm im Abstand von zwei Schritten. Er hatte die rechte Hand in einer Tasche seines Gewands. Sie umklammerte den Kolben des Strahlers, der zum Feuern bereit sein würde, wenn er am anderen Ende der Transmitterverbindung rematerialisierte.
    Jetzt erreichte der Petraczer den Rand des Kreises, über dem das Feld entstehen würde. Er durchquerte ihn, ohne daß etwas Außergewöhnliches geschah. Das war der Augenblick, in dem der Tuuhrt erkennen mußte, daß sein Plan fehlgeschlagen war. Wie würde er darauf reagieren? Perry Rhodan überschritt die unsichtbare Grenze erst, als Gayt-Coor den Einflußbereich des Feldes bereits verlassen hatte. Er spürte nichts, obwohl er sich mit gespannten Muskeln auf den Schock der Entmaterialisierung vorbereitet hatte. Wie lange waren fünf Sekunden?
    Er durfte jetzt nicht weitergehen. Er mußte stehenbleiben, bis das Feld sich bildete. Er fuhr mit der freien Hand zur Stirn, als sei ihm soeben etwas Wichtiges eingefallen, und starrte zu Boden.
    Da geschah es! Von einer Millisekunde zur andern befiel ihn wirres Schwindelgefühl. Er sah die Umrisse der Umgebung sich verzerren, zerfließen und verschwinden. Es wurde finster ringsum. Er empfand das widerwärtige Gefühl des freien Falls. Das Transmitterfeld hatte

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