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Silberband 076 - Raumschiff Erde

Titel: Silberband 076 - Raumschiff Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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auf jeden Fall länger als drei Minuten, so daß sie uns nicht gefährlich werden konnten. Anders sah es mit Leticrons Schiffen aus. Der neue Erste Hetran hatte garantiert einen Flottenverband zur ständigen Beobachtung postiert.
    Tifflor meldete sich wieder. Diesmal schwang Erregung in seiner Stimme mit. »Wir haben einen starken Flottenverband geortet. Es sind mindestens sechzigtausend Großkampfschiffe, kugelförmige und walzenförmige Giganten sowie Kugelschiffe mit stark abgeplatteten Polen. Es scheint, als haben sich dort Einheiten aller Flotten der galaktischen Sternenreiche versammelt.«
    Im ersten Moment erschrak ich. Eine derartige Konzentration konnte nur bedeuten, daß Leticron etwas vom Auftauchen des Solsystems geahnt hatte. Doch dann faßte ich mich wieder. Eine Flotte von sechzigtausend Raumschiffen konnte nicht innerhalb von nur drei Minuten so umgruppiert werden, daß sie zu einem massierten Angriff fähig war.
    »Wehren Sie eventuelle Angriffsspitzen und Erkundungsvorstöße ab, aber befehlen Sie den Kommandanten, daß kein Schiff das Solsystem verläßt, Tiff!« sagte ich.
    »Alles klar!« antwortete Tifflor. »Ich schalte ab. Ende!«
    »Danke. Ende!« sagte ich und nickte Maurice zu, der daraufhin ebenfalls den Hyperkom abschaltete.
    Von nun an verfolgte ich das weitere Geschehen auf den Monitoren, die von den zahlreichen Beobachtungssatelliten innerhalb des Solsystems mit Informationen versorgt wurden. Julian Tifflor mußte sich um die Lenkung der Operationen unserer Heimatflotte kümmern.
    Ich beneidete ihn nicht um seine Aufgabe. Sie war schwer und problematisch, denn da wir schon 12.03 Uhr wieder in der Zukunft verschwinden würden, mußten die einzelnen Verbände rein passiv operieren. Jeder Vorstoß über die Grenzen des Solsystems hinaus hätte bedeutet, daß die betreffenden Raumschiffe eventuell nicht rechtzeitig zurückkamen, um mit in die Zukunft genommen zu werden.
    Unterdessen waren anderthalb Minuten verstrichen. Jeden Augenblick mußte Kobold rematerialisieren. Zwischen Merkur und Sol standen über fünftausend Spezialschiffe des Experimentalkommandos bereit, um den Weißen Zwerg sofort nach seinem Auftauchen unter die Kontrolle ihrer Traktorstrahler zu bekommen. Es mußte unbedingt vermieden werden, daß er aus der berechneten Umlaufbahn ausbrach und die Bahnen der solaren Planeten in Unordnung brachte.
    »Leticron setzt alles auf eine Karte, Sir«, sagte Maurice und deutete auf eine Gruppe von Monitoren, auf denen ausschnittsweise die gegnerische Flotte zu erkennen war. Große Pulks von Kampfschiffen lösten sich und rasten ohne jedes taktische System geradlinig auf das Solsystem zu.
    Auf diese Weise konnte man natürlich keine Raumschlacht führen, da die angreifenden Schiffe sich gegenseitig behinderten und nur einen Bruchteil ihrer Feuerkraft zu entfalten vermochten. Leticron fürchtete offenbar, das Solsystem würde wieder verschwinden, bevor seine Flotte zum Zuge kam. Deshalb jagte er die einzelnen Verbände ungeordnet in den Kampf.
    »Noch eine Minute«, sagte Maurice. »Es wird Zeit, Sir.«
    Ich nickte. Ungeduldig blickte ich auf meine Sammelschaltung. Sobald Kobold wiederverstofflicht war, brauchte ich wiederum nur eine Schaltplatte niederzudrücken. Dann würden Hauptgezeitenwandler und Hypertronzapfer ihre Arbeit von neuem aufnehmen, würden die aus der Sonne entnommenen dimensional übergeordneten Energien durch die Paraverbundschaltung zu den Antitemporalen Gleichrichtungskonvertern springen, die auf jedem Planeten, Mond und auf zahlreichen Satelliten des Solsystems standen.
    »Noch dreißig Sekunden, Sir«, sagte Oberst Maurice. Als ich aufblickte, erkannte ich, daß die anwesenden Wissenschaftler und Techniker alle zu mir sahen. Sie wurden unruhig, was nur zu verständlich war.
    Ich unterdrückte meine eigene Unruhe und sagte: »Gleich ist es soweit. Wir können uns auf Atlan und unsere anderen Leute bei Archi-Tritrans verlassen.«
    Doch während ich sprach, verging weitere Zeit. Der große Chronographenstreifen über dem Hauptbildschirm zeigte 12.02.55 Uhr Standardzeit an, dann 12.03 Uhr. Und noch immer war Kobold nicht erschienen. Etwas mußte schiefgegangen sein.
    Ich holte tief Luft, dann sagte ich zu Maurice: »Lassen Sie Großalarm für die Zivilbevölkerung des ganzen Systems geben, Oberst!«
    Auf den Monitoren sah ich, daß es innerhalb der nächsten Minuten zu den ersten Gefechtskontakten zwischen der Heimatflotte und den heranrasenden Schiffen Leticrons

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