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Und wieder Carmel

Und wieder Carmel

Titel: Und wieder Carmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hellen May
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1.       Kapitel
     
    Ich sitze im Flugzeug nach Monterey,
Kalifornien und bin mir immer noch nicht sicher, ob ich das Richtige tue.
Warum? Weil ich auf dem Weg zu einer Hochzeit bin. Eigentlich nichts
Ungewöhnliches, aber diese Hochzeit findet in Carmel statt, einem ganz
wundervollen Städtchen an der kalifornischen Küste. Auch das ist nichts
Bedenkliches, denn ich kenne Carmel, da ich dort als Siebzehnjährige ein Jahr
im Schüleraustausch verbracht hatte. Ein turbulentes Jahr muss ich dazu sagen.
In diesem einen Jahr ist mehr passiert, als in den neunundzwanzig Jahren meines
gesamten bisherigen Lebens was zwar prägend war, aber auch nicht der Punkt ist,
der mich beunruhigt.
Das, was mich beunruhigt, ist die Tatsache, dass mich Rita-Sue Hudgenson
eingeladen hat.
Es ist eine wirklich hübsche Einladung, sehr geschmackvoll, muss ich zugeben.
Im offiziellen Teil steht: Wir laden Dich recht herzlich zu unserer Hochzeit
am 8. August um 12.00 Uhr in Carmel ein. Dazu hatte sie einen persönlichen handgeschriebenen Brief beigelegt. Darin
stand: Liebe Anna, ich weiß, es ist schon eine Ewigkeit her und ich hoffe, Du
erinnerst Dich an mich. Ein wirklich entscheidender Schritt in meinem Leben
steht mir bevor und ich möchte, dass Du an diesem Tag dabei bist. Flugtickets liegen
dem Brief bei und es wird jemand am Flughafen stehen, um Dich abzuholen.
Ich bitte Dich aus tiefstem Herzen, komm zu meiner Hochzeit, es ist mir
persönlich sehr, sehr wichtig.
Deine Rita-Sue
     
    Merkwürdig dachte ich damals, sie hat vergessen zu erwähnen, wen sie zu
ehelichen gedenkt. Das machte mich stutzig. Wenn es irgendjemand ist,
den ich nicht kenne, hätte sie es reinschreiben können. Demzufolge nahm ich
an, dass es jemand ist, den ich sehr gut kenne. Also rief ich vom Büro aus an,
um mich zu vergewissern. Ein komisches Gefühl nach so vielen Jahren wieder in
Carmel anzurufen. Ich war plötzlich sehr aufgeregt, als ich es am anderen Ende
klingeln hörte.
„Hudgenson?“, vernahm ich eine weibliche Stimme, die im ersten Moment keine
Erinnerungen in mir weckte.
„Hallo. Mein Name ist Anna Wallenstein, ich würde gern Rita-Sue Hudgenson
sprechen.“
„Oh mein Gott, Anna, … krrri…“ rauschte es und ich verstand nichts mehr. „Ich krrr dran, Rita-Sue. Schön deine krrrr zu hören. Ist die krrr ung angekommen?“, rief sie aufgeregt.
„Ja, ist angekommen, vielen Dank.“
„ krrr “
„Ich kann dich ganz schlecht verstehen“, rief ich laut in den Hörer .
„Die Verkrrrung ist sehr krrr “,
antwortete Rita-Sue. „Kommst du zur Hochkrrr ?“
 „Ich plane noch.“
„Bitte krrr , es würde mich sehr glücklkrrr machen und krr Zukünftigen auch.“
„Wen? Auf der Einladung steht nicht, wen du heiratest.“
„Deshalb rufst krrr an, nicht wahr?“
 „Ja.“
„Ich wollte es nicht in die Einkrrr schreiben, ich
hoffte, du krrrst anrufen.“
„Ok, wer ist es Rita-Sue?“, langsam wurde ich nervös.
„ Krrx Walker“, höre ich es durch den Hörer rauschen.
„Ich hoffe, krrr kein Problem für dich.“ Ihre Stimme
klang aufrichtig. Alex Walker dachte ich, sie will Alex Walker
heiraten. Ich schluckte ein paar Mal.
„Anna?“, fragte Rita-Sue.
„Ja, ich bin noch dran.“
„Brauchst du krrrr Bedenkzeit?“
„Ich habe noch eine Frage?“
„Ja?“
„Warum soll ich kommen?“
„Weil du ein sehr krrr ger Mensch in meinem krrrrrrrrrrrrr bist und ich diesen
Schritt krrrrrrrrr nicht ohne dich machen will. Das hat
nichts krrrr Alex krrrr . Du
hast krrr Leben gerettet.“
Ich erinnerte mich und sagte: „Ok, ich versuche es.“
„Super krrr freu krrr .“
„Wir sollten auflegen, die Verbindung ist schrecklich.“
„Ja, ja krrr . Bis bald.“
„Bis bald. Liebe Grüße an alle.“
„Werde ich ausrkrrrr .“
Ich legte auf und wählte augenblicklich den Firmenanschluss meiner besten
Freundin Claire, die im gleichen Unternehmen nur auf einem anderen Stockwerk
arbeitete. Claire und ich haben uns in der ersten Klasse kennengelernt und sind
bis heute unzertrennlich. Sie war damals ebenfalls ein Jahr in den USA. Wir
waren zusammen dort hingeflogen, nur dass sie ihr Jahr in Monterey verbrachte
und ich in Carmel.
„Bauer?“
„Claire ich bin’s, kannst du in den Besprechungsraum im 2. Stock kommen?“
„Klar. Was ist los?“
„Ich habe gerade mit Rita-Sue gesprochen.“
„Bin sofort da.“
Ich hatte Claire schon an dem Tag von der Einladung erzählt, als sie
eingetroffen war und daher wusste sie, worum es ging.
Wenige Sekunden

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