Sind Sie hochsensibel?
ausgewirkt hat. AuÃerdemsollten Sie Ihren empfindlichen Körper sehr gut kennen. Ignorieren Sie die Signale Ihres Körpers nicht länger, nur weil er anscheinend zu schwach beziehungsweise wenig kooperativ ist.
2. Neubewertung: Sie müssen viele Teile Ihrer Vergangenheit in einem neuen Licht sehen und zwar in dem Bewusstsein, dass Sie hochsensibel geboren wurden. Dadurch waren viele Ihrer scheinbaren Misserfolge unvermeidbar, weil weder Ihre Eltern, Lehrer, Freunde und Kollegen noch Sie selbst sich verstanden haben. Zu begreifen, wie Sie Ihre Vergangenheit erlebt haben, kann Ihre Selbstachtung fördern. Selbstachtung ist besonders wichtig für HSM, denn sie vermindert Reaktionen der Ãberreizung in ungewohnten (und daher höchst stimulierenden) Situationen. Aber diese Neubewertung geschieht nicht automatisch. Deswegen beziehe ich die praktische Umsetzung am Ende jedes Kapitels mit ein, wenn es nötig ist.
3. Heilung: Falls Sie es noch nicht getan haben, müssen Sie jetzt damit beginnen, Ihre tieferen Wunden zu heilen. Sie waren schon als Kind sehr sensibel, Familien- und Schulprobleme, Kinderkrankheiten und dergleichen haben Sie mehr als andere betroffen. Darüber hinaus haben Sie sich von anderen Kindern unterschieden und sicherlich auch deswegen gelitten. Gerade HSM schrecken vor der notwendigen inneren Arbeit zurück, die Wunden der Vergangenheit zu heilen, weil sie ahnen, welche intensiven Gefühle dabei geweckt werden. Vorsicht und eine langsame Vorgehensweise sind gerechtfertigt, aber Sie betrügen sich selbst, wenn Sie diese Arbeit aufschieben.
4. Hilfe: Sie lernen, wie Sie sich drauÃen in der Welt wohl fühlen und wann Sie sich eher zurückziehen sollten: Sie können, sollen und müssen sich am Leben in der Welt beteiligen. Sie werden wirklich gebraucht, aber Sie müssen die Fertigkeit erwerben, dabei jedes
zu viel
oder
zu wenig
zu vermeiden.
Dieses Buch enthält keine verwirrenden Mitteilungen einer wenig sensiblen Gesellschaft, sondern handelt davon, einen neuen Weg zu entdecken.
Ich werde Ihnen auch die Auswirkungen Ihres Persönlichkeitsmerkmals auf Ihre engsten Beziehungen nahe bringen. Und ich werde das Thema Psychotherapie behandeln und der Frage nachgehen, welche HSM eine Therapie machen sollten und warum, welche Therapieform geeignet ist, von wem sie durchgeführt werden sollte und insbesondere, inwiefern die Therapie für HSM anders ausfallen muss. AuÃerdem werde ich die medizinische Behandlung von HSM betrachten und über Medikamente wie Beruhigungsmittel und Antidepressiva informieren. Am Ende dieses Buches werde ich auÃerdem auf die hohe spirituelle Empfänglichkeit von HSM eingehen.
Ãber mich selbst
Ich bin als Psychologin in der Forschung tätig und arbeite als Universitätsprofessorin, Psychotherapeutin und Romanschriftstellerin. Am bedeutsamsten ist jedoch die Tatsache, dass ich wie Sie hochsensibel bin. Ganz bestimmt schreibe ich nicht vom hohen Sockel aus um Sie, arme Seele, zu belehren und Ratschläge zu geben, wie Sie Ihr
Syndrom
loswerden können. Ich kenne unsere besondere Eigenschaft ganz persönlich, einschlieÃlich ihrer Vorzüge und Herausforderungen.
Als Kind habe ich mich zu Hause vor dem Chaos meiner Familie versteckt. In der Schule bin ich dem Sport, dem Spiel im Freien und anderen Kindern im Allgemeinen aus dem Weg gegangen. Ich erlebte eine Mischung aus Erleichterung und Demütigung, wenn meine Strategie erfolgreich war und man mich einfach ignorierte.
In der High School nahm mich eine Extravertierte unter ihre Fittiche. Während der Schulzeit hielt diese Beziehung an, und auÃerdem habe ich die meiste Zeit mit Lernen verbracht. Im College wurde mein Leben viel schwieriger. Nach vielenAnfängen und Abbrüchen, inklusive einer nur vier Jahre andauernden Ehe, die ich viel zu früh eingegangen war, graduierte ich schlieÃlich mit Auszeichnung an der Universität in Berkeley, Kalifornien. Aber ich habe genügend Zeit heulend auf Toiletten zugebracht und gedacht, ich würde durchdrehen. Meine Untersuchung hat ergeben, dass es typisch für HSM ist sich zurückzuziehen. Oft passiert das sehr tränenreich.
Bei meinem ersten Anlauf höhere akademische Grade zu erreichen, erhielt ich ein Büro, in das ich mich auch zurückziehen, wo ich weinen und versuchen konnte, meine innere Ruhe zurückzugewinnen. Solche Reaktionen trugen dazu bei, dass ich mein Studium als
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