Sind Sie hochsensibel?
werden, um hinterher ihre Leistung zu bewerten. Versuchen Sie auf andere Weise herauszufinden, wie sie ihre Arbeit verrichten.
â¢Â  HSM sind in Pausen oder nach langer Arbeitszeit oft weniger gesellig. Sie benötigen diese Zeit nämlich, um die Erlebnisse für sich zu verarbeiten. Dadurch fallen sie weniger auf und scheinen mit der Firma nicht so eng verbunden zu sein. Dies sollten Sie berücksichtigen, wenn Sie ihre Arbeit beurteilen.
â¢Â  HSM haben keine Vorliebe für aggressive Selbstdarstellungen, sondern möchten lieber, dass man ihre ehrliche harte Arbeit wertschätzt. Bedenken Sie das, damit Sie keinen wertvollen Arbeitnehmer übersehen.
⢠HSM gehören zu den ersten, denen eine ungesunde Stimmung am Arbeitsplatz auffällt, und das könnte den Anschein erwecken, als seien sie selbst der Grund dafür. Aber auch andere werden das mit der Zeit spüren, also kann das Gespür von HSM Ihnen nur helfen nachfolgende Probleme zu vermeiden.
R ATSCHLÃGE FÃR L EHRER HOCHSENSIBLER S CHÃLER
â¢Â  HSM etwas beizubringen erfordert andere Strategien, als das bei weniger sensiblen Schülern der Fall ist. Reize werden von HSM verstärkt empfunden, das heiÃt, dass sie in einer Lernsituation auch Unterschwelliges bemerken können und physiologisch schnell überreizt reagieren. ⢠HSM sind im Allgemeinen gewissenhaft und versuchen ihr Bestes zu geben. Viele von Ihnen sind begabt, aber niemand macht seine Sache gut, wenn er überreizt ist; und HSM sind eben im Vergleich zu anderen viel schneller übererregt. Je mehr sie sich um eine gute Leistung bemühen, desto gröÃer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie dabei schlecht abschneiden, wenn sie beobachtet werden oder in irgendeiner Form unter Druck stehen, was sich wiederum sehr demoralisierend auswirkt.
â¢Â  Ein hohes Maà an Reizen (zum Beispiel ein lautes Klassenzimmer) nervt und ermüdet HSM viel schneller als andere. Einige werden sich zurückziehen, andere werden sich hyperaktiv verhalten (das betrifft vor allem Jungen).
â¢Â  Beschützen Sie die empfindsamen Schüler nicht zu sehr, und wenn Sie darauf bestehen, dass ein Schüler eine schwierige Aufgabe übernehmen soll, so sorgen Sie dafür, dass die Erfahrung erfolgreich ausfällt.
â¢Â  Berücksichtigen Sie diese Charaktereigenschaft, wenn der Schüler im Begriff ist, sich auch in sozialer Hinsicht unter den Mitschülern zu etablieren. Wenn eine Präsentation ansteht,sorgen Sie für die Möglichkeit einer Generalprobe, die Verwendung von Notizen oder die Möglichkeit laut vorzulesen, helfen Sie dabei, die nervliche Erregung zu reduzieren und ein Erfolgserlebnis zu ermöglichen.
â¢Â  Nehmen Sie nicht an, dass ein Schüler schüchtern oder ängstlich sei, nur weil er sich nicht oft meldet. Die Erklärung könnte falsch sein, während der Schüler für immer ein Stigma erhält.
â¢Â  Seien Sie sich darüber im Klaren, dass unsere Kultur gegenüber schüchternen, introvertierten und zurückhaltenden Menschen voreingenommen ist. Achten Sie auch bei sich selbst und anderen Schülern darauf.
â¢Â  Lehren Sie Ihre Schüler die verschiedensten Temperamente sowie auch andere Charakterunterschiede zu respektieren.
â¢Â  Schenken Sie der für HSM so typischen Kreativität und Intuition Beachtung und fördern Sie diese. Regen Sie Theatervorführungen oder das Vorlesen von Dramentexten an, die vor allem ihre hochsensiblen Schüler beeindruckt haben. Sie stärken damit die Toleranz für das Leben in einer Gruppe und den sozialen Stand der HSM bei ihren Mitschülern. Sie können auch eigene Arbeiten laut vor der Klasse vorlesen lassen, sollten dabei aber vorsichtig sein, dass es den HSM nicht unangenehm ist.
D ANKSAGUNG
Meinen Dank möchte ich besonders all den hochsensiblen Menschen aussprechen, die ich interviewt habe. Sie waren die ersten, die nach vorne getreten sind und über all das gesprochen haben, was Sie seit langer Zeit im Stillen beschäftigt hat. Dadurch sind Sie nicht länger einzelne, zurückgezogen lebende Individuen geblieben, sondern gehören nun einer Gruppe von Menschen an, die Beachtung verdienen. Mein Dank gebührt auch denen, die an meinen Kursen teilgenommen, mich konsultiert haben oder zur Psychotherapie gekommen sind. Jedes Wort dieses Buchs spiegelt wider,
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