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Sophie im Land der Zauberponys

Sophie im Land der Zauberponys

Titel: Sophie im Land der Zauberponys Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Schroeder
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sie hoch.

    Sophie schrie auf.
    Perlauge stoppte sofort.
    Die Tanne ächzte und knarzte.
    „Geh fort“, wisperte es von allen Seiten.
    Sophie fing an zu zittern.
    „Perlauge, bitte“, raunte sie.
    „Lass uns umkehren.“
    „Das ist nur ein Trick“, erwiderte das Zauberpony. „Sie tun es, um das Feenschloss und Prinzessin Viola zu schützen. In Wahrheit können sie dir nichts anhaben. Und das wissen sie auch“, fügte es mit energischer Stimme an die Tannen gewandt hinzu.
    Das Wispern wurde lauter und undeutlicher. Sophie fand, dass es sich sehr aufgebracht anhörte, ja, sie glaubte, den Zorn der Tannen beinahe körperlich zu spüren. Und so war sie heilfroh, als das bläulich flirrende Licht über dem Waldboden nun allmählich heller wurde. Es schob sich zwischen die schwarzen Äste und drängte die Tannen zurück.

    Das Wispern verstummte.
    Mi einem Mal
    standen die Tannen ganz still.
    Auch das Moos wich zur Seite
    und gab einen Weg
    aus weißen Steinen frei.
    Sophie richtete den Blick nach vorn.
    Die Tannen waren verschwunden.
    Aber nun umgab sie dichter Nebel.
    Perlauge schritt unbeirrt weiter voran. Der Weg unter seinen Hufen schien abwärts zu führen. Sophie saß ganz still auf seinem Rücken und sah, wie der Nebel sich langsam lichtete. Hier und da blitzte ein goldener Sonnenstrahl durch und urplötzlich tauchte vor ihnen ein Schloss auf. Es war recht schmal und zierlich und hatte unzählige Türmchen, die ihre spitzen goldglänzenden Dächer dem Himmel entgegenreckten. Seine Wände sahen aus, als ob sie aus Zitroneneis gebaut wären, und tatsächlich lag ein fruchtig frischer Duft in der Luft.
    „Ist dies das Feenschloss?“, fragte Sophie atemlos. Perlauge nickte. „Von nun an redest du nur noch,
wenn du dazu aufgefordert wirst“, mahnte es. „Keine Fragen. Keine Kommentare. Hast du verstanden?“ Sophie nickte beklommen. Und ehe sie sich’s versah, standen sie bereits vor der hohen gläsernen Pforte des Schlosses. Rechts und links von ihr schwebten zwei Jungen in der Luft. Sie waren sehr dünn und mindestens vier Köpfe größer als Sophie, schienen aber nicht älter zu sein als sie. Ihre Gesichter waren blass und ihre dunklen Augen stur geradeaus gerichtet. Ihre Kleidung schillerte in verschiedenen Blautönen und aus ihren Rücken wuchsen zwei hauchzarte Doppelflügel, die sich in atemberaubender Geschwindigkeit um sich selbst drehten. Einer von ihnen hatte einen dunklen hauchfeinen Schatten im Rücken. Sophie stutzte, als sie ihn bemerkte. Irgendwie kam er ihr unheimlich vor. Doch außer ihr schien sich niemand darum zu kümmern.
    Perlauge stupste mit der Nase
    gegen die Pforte.
    Sie teilte sich in der Mitte
    und ließ Perlauge und Sophie eintreten.

Schloss Feenwald
    Ein hoher Saal tat sich vor ihnen auf. Von seiner gewölbten Decke hing ein riesiger Kristallleuchter herab, dessen Lichter sich in den zitroneneisfarbenen Wänden widerspiegelten. Es gab Möbel aus gefärbtem Glas und über die Gänge huschten kleine feenartige Gestalten, die so flink waren, dass Sophie sie nicht genau betrachten konnte und deshalb sofort wieder vergaß, wie sie aussahen.
    Alles wirkte zart und zerbrechlich.
    Sophie traute sich kaum, zu atmen.
    Auch Perlauge ging nun
    sehr zaghaft voran.
    Bei jedem Schritt klirrte der Boden
    unter seinen Hufen.

    Aus einem der Gänge, die vom Eingangssaal in alle vier Himmelsrichtungen abzweigten, kam ihnen eine feingliedrige Elfe entgegengeflogen. Sie hatte lange blonde
Locken und trug ein pinkfarbenes Kleid, das über und über mit Glitzerperlen besetzt war. „Ich grüße dich, Perlauge!“, rief sie mit glockenheller Stimme und blieb unmittelbar vor dem Zauberpony in der Luft stehen.
    „Wie ich sehe, hast du uns das Mädchen mitgebracht.“ Sie schloss kurz die Augen und murmelte: „Höchste Zeit, höchste Zeit.“
    Sophie öffnete den Mund, doch dann fiel ihr ein, dass sie keine Fragen stellen sollte, solange sie niemand dazu aufforderte. Hastig biss sie sich auf die Lippen und musterte die Elfe ebenso neugierig wie diese Sophie betrachtete.
    „Entschuldige, Perlauge, aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen …“, begann die Elfe schließlich, wurde jedoch sofort vom Zauberpony unterbrochen. „Morgenrot schickt sie uns“, sagte es mit fester Stimme.
    Morgenrot?, wäre Sophie beinahe herausgeplatzt. Was hatte ihr Musiklehrer bloß mit dieser Sache zu tun? Er hatte ihr doch nur das Buch geschenkt. Dieses Buch, aus dem er die Geschichte von Seidenweiß

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