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Spurschaden

Spurschaden

Titel: Spurschaden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Halo
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unmittelbar darauf folgendes Stöhnen erklang – doch nur für kurze Zeit, dann Stille. Entsetzt dachte er an die junge Nonne und deren möglichen Begleiter. War er es denn überhaupt Wert, gerettet zu werden? Nein, sicher nicht. Doch der Schatz, der durfte nicht in falsche Hände gelangen.
    Während er sich wie in Trance der hölzernen Tür näherte, hinter der das Schlachtfeld liegen musste, kam ihm wieder der Gedanke, dass all dies ein raffinierter Plan der Templer sein könnte. Eine falsche Nonne und falsche Retter, die nur eines wollten: ihn zur Herausgabe des Schatzes verleiten – und dass er sich ihnen anvertraute. Ihnen, den vermeintlichen Gefolgsleuten.
    Es gelang ihm, die schwere Tür fast lautlos einen Spaltbreit zu öffnen. Was er dann sah, ließ das gerade eben noch Gedachte schlagartig in sich zusammenstürzen. Nein, da waren keine Retter, keine vermeintlichen Unterstützer der Nonne. Da war nur die Nonne, kniend und inmitten der um sie herum liegenden Templer in ihren Rüstungen. Irritiert schaute er sich um. Doch da war wirklich niemand. Niemand außer der Nonne, die als Einzige noch am Leben schien.
    Zögernd näherte er sich. Er hörte sie atmen, laut, schnell, aber nicht hektisch. Nur ihre Hände zitterten leicht, gaben dieser geheimnisvollen Gestalt die menschlichen Züge, die das restliche Umfeld eher vermissen ließ – Blut, alles voller Blut. Und dann erkannte er das, was er vorhin als dünne Stäbe eingeordnet hatte. Das, was aus ihrer rechten Hand in halber Unterarmlänge regelrecht herausragte: Klingen, fünf an der Zahl und ganz unverkennbar messerscharf. Blut tropfte von den metallisch glänzenden Spitzen, die sich wie lange Fingernägel nach innen wölbten. Eine der Klingen stand besonders auffallend hervor. Diese musste die Rüstungen der Templer an den Schwachstellen durchstoßen haben und tief in das fleischige Innere vorgedrungen sein.
    Wie benommen sah er nun die linke Hand der Nonne das Handgelenk der rechten umschließen und dieses – ein mechanisches Knackgeräusch ließ ihn erschaudern – mit einer schnellen Bewegung vom Unterarm abdrehen. Schlagartig wich die vor kurzem wieder zurückgewonnene Kraft aus seinen Beinen; unsanft sackte er zu Boden. Ja, er spürte sehr wohl den seine Kniescheiben zu zertrümmern scheinenden Schmerz. Ja, er nahm auch weiterhin den Speichel wahr, der sich unaufhörlich im Mund zu sammeln schien und stetig von seiner Unterlippe tropfte. Doch das alles spielte keine Rolle, konnte nicht wirklich von dem ablenken, in dem sich sein Blick verfangen hatte: dem mit Metall umschlossenen rechten Armstumpf der Nonne.
    Entsetzen und Begeisterung vermischten sich in seinem Gesicht zu einer unmenschlich erscheinenden Fratze, führten wenig später zu einem breiten Grinsen, das durch die kraftlose Unterlippe dem eines Wahnsinnigen glich.
    Gewissheit verdrängte jeden seiner Zweifel. Niemand sonst als das Geschöpf aus der Prophezeiung kniete da wenige Fuß von ihm entfernt im Blut der Verräter. Und dessen Waffe – nichts anderes als ein mechanischer Handersatz, und doch so viel mehr. Jedes Detail auf dem heiligen Bild würde der kommenden Realität entsprechen, hatten sie ihm versichert gehabt und sie hatten recht behalten. Zweifel? Nein, nicht mehr. Nicht an der geheimen Offenbarung. Doch was war mit ihm? Würde er den kommenden Aufgaben gerecht werden können?
    Ein erneutes Knackgeräusch riss ihn aus seinen Gedanken. Dann vernahm er bereits die bekannte Stimme:
    »Ich bin hier fertig. Lass uns gehen, mein Herr!«
    Zögernd griff er nach der ihm entgegengestreckten Hand. Seltsam weich erschien der Händedruck. Das mechanische Endstück musste durch ein anderes ersetzt worden sein. Rein äußerlich war da nur ein Handschuh aus Leder.
    »Bist du allein?«, fragte er und schaute der geheimnisvollen Nonne zum ersten Mal direkt in die Augen.
    In deren tiefschwarzem Gesicht formte sich ein Lächeln. »Nein … jetzt nicht mehr!«

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    Teil 2 erscheint 2013!
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    Sie haben in Teil 1 etwas entdeckt, das da so nicht stehen sollte?
    Sie haben Wünsche für Teil 2?
    Dann schicken Sie mir doch bitte eine E-Mail: [email protected]
    Danke und erfrischende Grüße
    Ihr Simon Halo
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