Star Trek - Vanguard 02 - Rufe den Donner
Er war bereits tot, als sein Körper in den Staub fiel. Seine Kleidung ging in Flammen auf. Der Geruch von brennendem Fleisch drang in Morqlas Nase, als er von dem Feuer wegstolperte.
Immer mehr Projektile schlugen in den Dorfplatz ein. Disruptorschüsse und wütende Schreie hallten durch die feuchte Nacht. Überall brachen Feuer aus. Ein orangefarbener Schein hüllte das Dorf ein.
Wahrscheinlich ein letztes Aufbegehren
, dachte Morqla bitter. Er klopfte sich den Staub aus der Kleidung.
Tut, was ihr tun müsst, um euch ein wenig Ehre und Würde zu bewahren. Es macht eh keinen Unterschied mehr
.
Er betrachtete K’voqs verbrannte Leiche. Die Seele des Kriegers war längst auf dem Weg nach
Sto-Vo-Kor
. Wut wallte in ihm auf. Morqla spannte sich an und spürte, wie das Blut in seinen Adern pulsierte und seine Lungen sich mit Luft füllten. Dann stieß er ein tiefes Heulen aus, das seinen ganzen Körper zu erfassen schien. Der
Heghtay
-Schrei hallte durch das Dorf. Er war Teil des glorreichen Rituals, bei dem die Toten vor dem Krieger gewarnt wurden, der sich zu ihnen gesellen würde.
Doch seine Wut ließ nicht nach, denn er wusste, dass es ehrlos war, durch einen Feind zu sterben, der aus den Schatten angriff und zu schwach war, sich einem Krieger auf dem Feld der Ehre zu stellen. Möglicherweise würde K’voq das verwehrt werden, auf das alle Krieger, die im Dienste des Imperiums starben, hofften.
„Mach dir keine Sorgen, mein Freund“, sagte Morqla zu der immer noch brennenden Leiche. „Ich werde dafür sorgen, dass man dich im
Sto-Vo-Kor
empfängt, wie es dir gebührt.“
Er wandte sich ab und überquerte den Dorfplatz. Viel Blut würde bis Sonnenaufgang vergossen werden, und es war ihm wichtig, dass einiges davon seine Klinge beschmutzte.
Er lief durch die engen Gassen, folgte den Schreien, die vom Haupttor des Dorfes zu ihm herüber drangen. Er bog um eine Ecke und blieb auf einem Platz stehen, der den Dorfbewohnern vor der Besatzung als Versammlungsort gedient hatte. Darauf fand ein Massaker statt. Dutzende von
Jeghpu’w’
brachen unter den Schüssen einer mobilen Disruptorkanone zusammen. Klingonische Soldaten schossen mit ihren eigenen Waffen in die Menge, die verzweifelt versuchte, ihnen zu entkommen. Ein paar Soldaten schlitzten die Dorfbewohner sogar mit ihren Messern auf oder erschlugen sie mit bloßen Fäusten.
Rote Energiestrahlen schossen durch die Nacht und bohrten sich mit großer Wucht in Holz, Steine und Fleisch. Der Gestank des Todes hing über dem Platz. Die Schreie der Getroffenen und die Bitten um Gnade drangen zwischen dem Hämmern der Disruptorkanone an Morqlas Ohr. Ein klingonischer Soldat bediente sie. Er saß auf dem Schützensitz und presste das Gesicht gegen das Zielfernrohr, in dem sich ein automatisches Zielerfassungssystem befand. Als junger Soldat hatte Morqla ebenfalls eine solche Waffe bedient. Er wusste, dass nichts, was in das Erfassungssystem geriet, überleben konnte.
Aus den Augenwinkeln sah er eine Bewegung. Morqla fuhr herum. Ein ungewöhnlich großer Palgrenai rannte auf ihn zu. Er hielt eine Schaufel in der Hand. Mondlicht und Feuerschein erhellten das verrostete Metall. Es war offensichtlich ein Verzweiflungsangriff.. Speichel lief aus seinen herabgezogenen Mundwinkeln. Er fletschte die Zähne und zischte.
Morqla duckte sich unter der Schaufel hinweg. Der Palgrenai wurde vom eigenen Schwung nach vorn getragen und verlor das Gleichgewicht. Morqla hämmerte ihm die Faust gegen den Kopf. Er spürte, wie Knochen eingedrückt wurden, dann fiel der
Jeghpu’wI’
zu Boden. Er war bereits tot, aber sein Körper zuckte noch einige Male, erst dann lag er still.
Die Hitze der Schlacht pulsierte durch Morqlas Körper. Er wandte sich von seinem ersten Opfer ab und begann nach einem zweiten zu suchen.
Dann sah er es.
Es war ein schwarzer, verschwommener Schatten, der entfernt humanoid wirkte, sich aber mit großer Geschwindigkeit bewegte. Morqla versuchte, mehr zu erkennen, doch im gleichen Moment stürzte er sich auf den klingonischen Soldaten, der ihm am nächsten war.
„Wehr dich!“, schrie Morqla, aber es war bereits zu spät. Die fremde Kreatur hing bereits über dem Krieger. Der entdeckte sie erst jetzt und riss die Waffe hoch, aber er war zu langsam. Mit zwei Gliedmaßen schlug das Wesen auf ihn ein. Morqla traute kaum seinen Augen, als der Krieger in vier Hälften gerissen wurde. Blut ergoss sich über das dunkle Kopfsteinpflaster.
Morqla stieß einen
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