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Star Trek - Vanguard 03 - Ernte den Sturm

Star Trek - Vanguard 03 - Ernte den Sturm

Titel: Star Trek - Vanguard 03 - Ernte den Sturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
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ihm.“
    „Danke“, sagte Nassir leise. Dann ging er zur Tür hinaus. Er stieg die Leiter zum Oberdeck in der Hoffnung hinauf, seine Trauer in den Myriaden Details zu ersticken, die die Arbeit so mit sich brachte. Es gab wirklich nichts mehr für Terrell zu tun, und sein Ratschlag, das Schiff zu schützen, war das Vernünftigste, was er hatte vorschlagen können.
    Schuld überschattete Nassirs Gedanken. Sein Pflichtgefühl sagte ihm, dass es seine Pflicht gewesen wäre, bis zuletzt bei Terrell an der Komkonsole zu bleiben. Aber er hatte zu viele alte Freunde und Kameraden in all den Jahren sterben sehen, und dies war ein Verlust, den mitzuerleben er nicht ertragen konnte.
    Auf dem Oberdeck der
Sagittarius
ließ Chefingenieur Ilucci jeden arbeiten, inklusive Nassir. Ränge waren an Bord eine reine Formalität und so fand Nassir es nicht ungewöhnlich, dass Ilucci, ein Unteroffizier, Anweisungen an Höherrangige wie Sorak und zh’Firro verteilte. Er sah den Sicherheitsoffizier und den Navigator Ilucci dabei assistieren, ein Teil der Sensorphalanx zusammenzubauen. Und der Captain wusste, wenn Bridy Mac wohlauf gewesen wäre, dann wäre sie zweifellos dabei gewesen.
    Und ebenso Niwara
, dachte er trauernd an die getötete Caitianerin. Sie war verschlossener gewesen als jeder andere in der Mannschaft, aber es hatte ihr nie an Disziplin, Hingabe oder Begeisterung für ihre Arbeit gefehlt. Er war sicher, die Mannschaft würde sie lange vermissen – besonders Threx, der niemals imstande gewesen war, seine tief empfundene Zuneigung zu ihr zu verbergen.
    Doch nun hatten sie alle zu arbeiten. Nassirs Vergangenheit als Warp-Ingenieur hatte ihn zu Iluccis erster Wahl werden lassen, um bei der Diagnose der Warpzellen zu helfen. Sie mussten funktionstüchtig sein, wenn das Antriebsaggregat hier eintraf. Der Impulsreaktor war heruntergefahren und so hatten Nassir und der Master Chief auf kurze Energieim-pulse der Schiffsbatterien zurückgegriffen, um jede der Warpgondeln, eine nach der anderen, zu aktivieren. Das war zwar nicht gerade spannend, aber es war etwas Besonderes, denn es verlangte jedermanns ungeteilte Aufmerksamkeit – was es zu einer perfekten Aufgabe für jemanden machte, der gerade versuchte, über nichts anderes nachzudenken.
    Einige von der Besatzung waren mittlerweile länger als 24 Stunden wach. Ohne Schlaf, mit dem gleichen Stresslevel wie bei einer Schlacht, den schlechten Nachrichten von den Kollegen auf dem Planeten und der harten Arbeit, das Schiff zu reparieren, machte sich nun langsam die Erschöpfung bemerkbar. Alle gingen schon sehr schwerfällig. Auch Nassirs eigene Augen fielen beim Arbeiten immer wieder zu. Er war hin und her gerissen von seinem Wunsch, zu schlafen und dem Impuls zu widerstehen und in Bewegung zu bleiben.
    „Na, wie läuft’s, Skipper?“
    Nassir drehte sich um und sah den verschmutzten Chefingenieur seine Arbeit begutachten. „Es geht langsam aber stetig vorwärts. Ich habe jetzt bereits zwei Drittel der Backbordgondel erledigt.“
    Ilucci nickte, doch sein Benehmen machte Nassir stutzig. Irgendetwas war anders. „Sie sind still heute Abend, Master Chief“, stellte er fest. Dann fragte er in vertraulichem Ton: „Haben Sie was auf dem Herzen?“
    „Ich dachte nur an Theriault. Ob sie es wohl ans Ufer geschafft hat.“ Er sah auf seine Füße. „Ob es ihr gut geht.“
    Immer noch getroffen vom Verlust Niwaras und Terrells, war der Captain nicht bereit, die Hoffnung für Theriault ebenfalls aufzugeben. „Sie ist sicher okay, Master Chief. Wir werden sie finden.“
    Ein klägliches Lächeln machte deutlich, dass der Chefingenieur nicht so ganz an Nassirs Versicherung glaubte, aber er war entweder zu höflich oder zu verzweifelt, um das zuzugeben. „Bleiben Sie dran, Sir“, meinte er. „Ich sehe mal nach Cahow, bevor sie völlig ausflippt.“
    „Viel Glück“, sagte Nassir und fühlte echte Sympathie für Ilucci. Karen Cahow war eine hervorragende Mechanikerin, aber ihre Phobie davor, auf Planetenoberflächen zu sein, war abgrundtief. Sie war im Weltall geboren und war die meiste Zeit ihres Lebens zwischen den Sternen herumgereist. Cahow empfand natürliche Gravitation als eine enorme Gefahr für die Navigation, die in jedem Fall vermieden werden musste. Ihrer Akte zufolge hatte ihr Anwerber bezweifelt, dass sie imstande war, sechzehn Wochen Basistraining auf einer Planetenoberfläche durchzuhalten. Dank der Fürsprache ihres Ausbilders und eines Rezepts für Anxiolytika

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