Stille Kuesse sind tief
schluckte.
„Hmh.“
„Das waren nur meine Brüste.“ Langsam ließ sie die Hände über ihren Bauch gleiten. „Erinnerst du dich?“
Gebannt starrte er auf ihre Finger. Sah, wie sie sich tiefer und tiefer vorarbeiteten. Ihm stockte der Atem. Sie würde doch wohl nicht … sie konnte doch nicht …
Doch! Sie konnte.
Mit der rechten Hand griff sie sich zwischen die Beine und begann sich zu streicheln. Ihr Blick traf seinen, und er erkannte die Leidenschaft darin.
Ohne es bewusst wahrzunehmen, stürmte er zu ihr. Eben noch hatte er am anderen Ende des Zimmers gestanden, und jetzt war er bei ihr, riss sie an sich und küsste sie leidenschaftlich, während er ihre Hand wegschob.
„Lass mich“, beharrte er, weil er fühlen wollte, dass sie bereit für ihn war.
Annabelle war schon dabei, ihn Richtung Bett zu drängen.
„Berühr mich überall“, flüsterte sie, ließ sich aufs Bett fallen und streckte die Arme nach ihm aus. „Berühr mich, Shane.“
Das ließ er sich kein zweites Mal sagen.
Charlie beobachtete die beiden Zwillingsmädchen, die mit ihren Plüschtieren spielten. Rosabel, meist nur Rose genannt, saß neben ihrer Schwester Adelina. Beide hatten jeweils eine abgeliebte Stoffkatze im Arm.
„Es ist kaum zu fassen, dass sie schon ein Jahr alt sind“, sagte Charlie.
Pia Morena lehnte sich auf dem Sofa zurück. „Stimmt. Es geht alles so schnell. Peter ist jetzt auch schon fast zwölf. Im nächsten Jahr ist er schon ein Teenager. Wie kann das angehen?“
„Kinder werden nun mal groß.“
„Ich weiß, aber es gefällt mir nicht.“ Pia lächelte. „Ich denke, ich werde mal einen deftigen Protestbrief verfassen.“ Sie deutete auf die Zwillinge. „Sie laufen inzwischen und fangen an zu reden. Ich habe das Gefühl, ehe ich mich versehe, verabreden sie sich mit Jungs und leihen sich unser Auto aus.“
„Bis dahin hast du noch ein bisschen Zeit.“
„Das hoffe ich. Mir gefällt die Rolle als Mom. Ich will nicht gleich wieder überflüssig sein.“
Charlie hob die Augenbrauen. „Kann es sein, dass du ein wenig übertreibst?“
„Vielleicht. Es gibt aber durchaus Momente, wo ich total normal bin. Dieser gehört anscheinend nicht dazu.“ Sie seufzte. „Wahrscheinlich kommt es daher, weil wir morgen ein Familienfoto machen lassen wollen. Das erinnert mich daran, wie schnell die Zeit vergeht. Außerdem überlegen wir, ob wir nicht noch ein Kind bekommen, und auch wenn ich mir das wünsche, bedeutet es gleichzeitig, dass die Zwillinge groß werden.“
„Sie sind ein Jahr alt, Pia. Gewöhn dich dran.“
Pia lachte. „Das mag ich so an dir, Charlie. Bei dir gibt es keine Dramen. Du bist ein vollkommen rationaler Mensch.“
Charlie wusste, dass dem nicht so war. Sie hatte mit genauso vielen Dämonen zu kämpfen wie alle anderen auch. Vielleicht sogar mit noch mehr. Und das war genau der Grund, warum sie vorbeigekommen war.
Pias Lächeln schwand. „Also ist es was Ernstes.“
„Was?“
„Weshalb du hier bist. Was ist los? Wie kann ich dir helfen?“
Pia Moreno kümmerte sich um die Organisation der Festivals in der Stadt. Sie koordinierte all die vielen kleinen Details, die Fool ʼ s Gold zu einer Touristenattraktion machten. Ohne Pia gäbe es kein Winter- und auch kein Bücherfestival. Es gäbe keine Händler, die Schmuck oder Limonade verkauften. Keine Kutschfahrten im Winter.
Aber Pia ist auch ein leuchtendes Beispiel für das Gute im Menschen, dachte Charlie. Ohne überhaupt zu wissen, was los war, bot sie ihre Hilfe an.
„Ich denke darüber nach, ein Baby zu bekommen“, sagte Charlie langsam. „Allein.“
Sie machte eine kleine Pause, damit Pia die Information kurz sacken lassen konnte.
Die riss erstaunt die Augen auf. „Oh, wow. Das ist großartig. Das heißt, du willst mehr über In-vitro-Fertilisation wissen, oder?“
„Ja, und es überrascht mich jetzt doch, dass du nicht versuchst, mich dazu zu überreden, auf einen Mann zu warten.“
Pia grinste. „Charlie, du bist eine unglaublich toughe Frau. Wenn du ein Kind allein großziehen willst, dann wirst du das auch super hinbekommen. Deine mürrische Miene ist immer nur Fassade. Falls du dich das je gefragt hast, niemand lässt sich davon in die Irre führen.“
„Danke für die Information.“
„Gern. Okay, was die In-vitro-Sache angeht. Mach dich auf spitze Nadeln gefasst. Auf Hormone und Spritzen. Dein Körper muss ja vorbereitet werden.“ Sie richtete sich auf. „Warte. Davor brauchst du ja noch eine
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