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Susan Andersen

Susan Andersen

Titel: Susan Andersen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosarot in Seattle
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Gelb.“
    Jane und Ava wechselten einen Blick. „Wir?“, fragte Jane. „Was sind wir nur für Glückspilze.“
    „Ich kann euch sagen“, murrte Ava. „Dieses ganze Schwesternschaftsding hat echt einige Nachteile.“
    Und doch nahmen Poppys beste Freundinnen wieder ihre Pinsel in die Hand und fuhren mit ihrer Arbeit fort.

1. KAPITEL
Von allen Räumen in allen Sporthallen in ganz Seattle musste er ausgerechnet in diesen reinspazieren?
    W  as zum Teufel hat er hier zu suchen?
Poppy bemühte sich, ihr Gespräch mit dem Inhaber vom Ace Eisenwarenladen fortzuführen. Doch der Mann neigte dazu, äußerst eintönig zu sprechen, was die Sache nicht gerade erleichterte. Außerdem schlängelte der Neuankömmling sich durch die Menschenmenge, als ob die Sporthalle ihm gehörte. Ihr Blick wanderte immer wieder zu ihm. Das war doch de Sanges, oder nicht?
    Angestrengt unterdrückte sie ein Zischen, das hinten in ihrem Hals kitzelte. Denn dies war der letzte Ort, an dem sie ihn erwartet hätte – aber natürlich war er es.
    Wenn sie allerdings an ihr bisher einziges Aufeinandertreffen dachte, fand sie es durchaus verständlich, dass sie versuchte sich einzureden, ihn nicht zu erkennen.
    In Wahrheit aber hatte ein Blick gereicht, um den großen, schlanken, muskulösen Körper wiederzuerkennen. Sie hatte sich diese knochige Nase eingeprägt, die scharfen Wangenknochen und das kohlrabenschwarze Haar. Kannte die langen Finger und die olivbraune Haut.
    Und.
    Oh.
    Mein.
    Gott!
    Besonders gut erinnerte Poppy sich an die dunklen kühlen Augen. Genau diese Augen hatte sie letzten Herbst, als sie sich in Miss A.’s Salon direkt gegenüberstanden, ein paar Sekunden lang erregt aufglühen sehen.
    Halt! Entschlossen schob sie die Gedanken zur Seite. Fang nicht einmal damit an, Mädchen. Okay, vielleicht war er Detective Scheich, wie Janie ihn nannte. Na und. Doch ihr Gesicht wurde heiß und ihr Mund trocken, und sie musste sich äußerst zusammenreißen, um nicht zu erschaudern. Damals hatte Ava befürchtet, dass Poppy und de Sanges – ein Mann, den keine von ihnen vor diesem Nachmittag je gesehen hatte – direkt im Salon übereinander herfallen würden.
    Ihre Freundin hatte recht gehabt. Noch nie im Leben hatte Poppy eine so irrationale Anziehungskraft verspürt wie bei der Begegnung mit dem großen dunklen Polizisten.
    „Nun scheinen alle hier zu sein“, sagte Garret Johnson, der Vorsitzende der Einzelhandelsvereinigung, über das Geplapper im Konferenzraum hinweg. „Bitte nehmen Sie Ihre Plätze ein, dann können wir anfangen.“
    Sie stieß einen erleichterten Seufzer aus, weil sie aus ihrer Erinnerung gerissen wurde. Aus den Augenwinkeln beobachtete sie, wie de Sanges einen Stuhl an den rechteckigen Tisch heranzog. Poppy wählte einen Platz am anderen Ende. Noch besser wäre es gewesen, wenn sie sich einen Platz auf derselben Seite hätte sichern können. Doch Penny, die Besitzerin von Slice of Heaven Pies, schnappte ihr den letzten Stuhl auf de Sanges’ Seite weg. Tja, zu blöd, wirklich schade.
    „Okay, wie alle wissen, sind wir hier, um zu entscheiden, was wir mit den drei Jungs machen, die beim Taggen unserer Geschäfte erwischt wurden, wie man das in der Graffiti-Szene nennt“, begann der Vorsitzende, kaum dass das letzte Gespräch verstummt war. „Aber bevor ich weiter darauf eingehe, möchte ich Ihnen Detective Jason de Sanges vom Seattle Police Department vorstellen. Er arbeitet für das vom Bürgermeister ins Leben gerufene Einsatzkommando gegen Einbrüche und Überfälle. Mr. de Sanges war so freundlich, heute hierherzukommen. Detective.“ Damit wandte er sich an den Polizisten. Auch Poppy drehte sich automatisch auf ihrem Sitz herum, um de Sanges anzusehen. „Erlauben Sie, dass ich Ihnen unsere bunt gemischte Gruppe vorstelle.“ Johnson ging der Reihe nach vor, und als er zu Poppy kam, sagte er: „Das ist Poppy Calloway. Sie ist zwar keine Ladenbesitzerin, arbeitet aber mit so vielen von uns zusammen, dass wir sie als ehrenamtliches Mitglied betrachten.“
    De Sanges nickte und musterte sie einen Moment mit seinen dunklen ernsten Augen. „Ms. Calloway und ich kennen uns bereits.“
    Alle Anwesenden starrten sie an. Ihre Neugier stand ihnen in die Gesichter geschrieben. „Stieren Sie mich nicht an, als ob ich eine Verdächtige in einem seiner Fälle wäre“, bemerkte Poppy trocken. „Sie alle haben von dem Einbruch vor ein paar Monaten in der Wolcott-Villa gehört. Detective de Sanges hat damals den Fall

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