Thailand. Stefan Loose Reiseführer E-Book (EPUB)
usitatissima)
besteht. Nachdem er getrocknet und glatt geschliffen ist, werden weitere Lackschichten aufgetragen, wobei sich dieser Vorgang bis zu 15-mal wiederholen kann. Einige Lackarbeiten werden mit Goldfarbe dekoriert, andere Arbeiten sind mehrfarbig verziert; dabei entstehen die Muster durch das Anbringen farbiger Lackschichten oder -ornamente, die anschließend graviert oder abgeschliffen werden.
Tanz, Theater und Musik
Tanz und Theater
Die Heldenepen
Ramayana
(in Thailand
Ramakien
) und
Mahabharata
liefern den Stoff für zahllose klassische Tanz- und Theateraufführungen. Dem thailändischen Maskentanz der Götter und Dämonen, Khon , liegt das
Ramakien
zu Grunde. Bei den regelmäßig stattfindenden Aufführungen zeigen die farbenprächtig kostümierten und maskierten Tänzer nur einzelne Episoden aus dem großen Heldenepos. Es ist eine dramatische Liebesgeschichte zwischen dem tapferen Prinzen Rama, seiner anmutigen Frau Sita und dem ewigen Kampf gegen den heimtückischen Widersacher Ravana. Besonders beim Khon sind Theater, Tanz und Musik auf das Engste miteinander verbunden, denn die klassischen Vorlagen erfordern ein gutes Zusammenspiel von Orchester, Tänzern und Rezitatoren.
Während der Maskentanz in früheren Zeiten nur am Königshof aufgeführt wurde, unterhielt man mit weniger stilisierten, humorvollen und lebensnahen Lakon-Nok -Aufführungen im Freien bei Dorf- und Tempelfesten das Volk. Aus dem Lakon Nok entwickelte sich im 18. Jh. der Lakon Nai , ein höfisches Tanztheater, das von den Frauen des Königs in graziösen, anmutigen, Bewegungen getanzt wurde. Sie wurden von Orchestern, Sängern und Rezitatoren begleitet, die in getragener Form romantische Epen vortrugen. Das beliebteste Motiv war das von Rama II. geschaffene, 20 000 Verse umfassende Epos
Inao
.
Die älteste Form des Tanztheaters, Lakon Jatri , stammt aus dem Süden Thailands und wurde ursprünglich nur von Männern getanzt. Beliebtestes Motiv ist die Geschichte der liebreizenden Vogelprinzessin Manohra, in die sich Prinz Suton verliebt, und der sie mit Hilfe des Schlangenkönigs an den Hof des Königs Atityawong entführt.
Traditionelle Musik
Schon immer gab es vielfältige Anlässe, um Menschen mit Musik und Tanz zu unterhalten – zu religiösen Feierlichkeiten gehört eine musikalische Umrahmung ebenso wie zu Staatszeremonien, Dorf- und Familienfesten. Die ersten bekannten Musikinstrumente aus frühester Zeit sind Bronze-Gongs, die sowohl in Thailand als auch in Indonesien und Vietnam ausgegraben wurden. Bronze-Gongs gehören neben Trommeln, Becken, Oboe, Bambusflöte und Bambusxylophon zu den wichtigsten Musikinstrumenten in Thailand.
Man unterscheidet drei Orchestertypen: Am Königshof wird bei Zeremonien und Theateraufführungen das Pi Phat gespielt, das aus Gongs, Xylofonen, Metallophonen und Oboe oder Flöte besteht. In Süd-Thailand kann man es heute auch häufig bei Tempelfesten hören und sehen. Im Mahori-Orchester , das Solo- und Chorgesänge begleitet, kommen Laute, Zither und andere Saiteninstrumente hinzu. Das Kruang Sai hingegen, das ländliche Orchester, verwendet ausschließlich Saiten- und Blasinstrumente.
Populäre Musik
Da fast jeder Haushalt einen Fernseher oder ein Radio besitzt, sind die populären Songs der Hitparade im ganzen Land bekannt. Viele Texte bringen das Lebensgefühl der jungen Generation zum Ausdruck, das noch in den 1980er-Jahren stark von den ländlichen Wurzeln und der Musik des Nordostens bestimmt war. Die berühmteste Band Carabao griff 1985 mit ihrem Lied „Made in Thailand” die Situation der Jugendlichen vom Land auf, die, mit den Werten der Großstadt konfrontiert, auf der Suche nach ihrer eigenen Identität sind. In den 1990er-Jahren wandelte sich das Bild, und die neue Generation der Stars unterscheidet sich kaum von ihren Kollegen in Hongkong oder den USA. Besonders erfolgreich sind bei der urbanen Jugend Musiker mit europäischen Zügen, deren Lieder von individuellen Problemen der städtischen Jugend handeln, die sich kaum noch von denen anderer Jugendlicher im Westen unterscheiden.
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