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The New Dead: Die Zombie-Anthologie

The New Dead: Die Zombie-Anthologie

Titel: The New Dead: Die Zombie-Anthologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Brooks , Joe Hill , Tad Williams
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schnell genug ein Exemplar ergattern. Die Kinder von heute haben nicht die geringste Vorstellung davon, wie die ersten Modelle aussahen … voller Maden und zappelig, mit diesen grässlichen Uniformen, die wie ein sonderbarer grünerSmoking aussahen. Ich war damals erst fünf, und der Reanimierte jagte mir jedes Mal einen Schauder über den Rücken, wenn er nachts in mein Zimmer kam, um nach dem Rechten zu sehen, oder auf mich aufpasste, wenn meine Eltern ausgegangen waren. Ich sehe noch genau vor mir, wie er auf mich zugeschlurft kam, mit meinem Abendessen in den zittrigen Händen. Eine Phobie wie andere Leute hatte ich nicht. Ich konnte sie nur nicht leiden. Tote sollten tot bleiben. Das ist eines der unumstößlichen Dinge, heute mehr denn je.
    Daher hasste ich es, die Wohnung aufzusuchen, in der ich mein totes Mädchen untergebracht hatte. Obendrein konnte ich mir das kaum leisten und musste es vor meiner Frau verheimlichen, die sich für unser Haushaltsgeld zuständig fühlte. Lieber wäre ich woandershin gegangen … zum Zahnarzt, zum TÜV, zum Finanzamt oder zu einer Prostatauntersuchung. Aber ich war nun einmal hier. Ich öffnete die Eingangstür und trat ein, wobei mir der widerliche, chemische Geruch entgegenschlug, den Reanimierte verströmen. Sogleich überfiel mich das Gefühl, nicht hier sein zu dürfen. Obwohl mein Name unter dem Mietvertrag stand, kam ich mir wie ein Einbrecher vor.
    Es handelte sich um ein heruntergekommenes Apartment, das in einer der übelsten, heruntergekommensten Gegenden unserer Stadt lag – billig, aber trotz allem nicht allzu gefährlich. Eine Zweizimmerwohnung … mehr Platz, als Maisie benötigte, ging man einmal davon aus, dass sie eigentlich gar keinen Platz brauchte. So glaubte man zumindest, aber ich musste mich immer wieder wundern. Manchmal, wenn ich nach ihr sah, waren die Stühle um den billigen Küchentisch verrückt worden. Ich schob die Stühle stets unter den Tisch, doch nun waren sie merkwürdig schief herausgezogen worden oder standen sogar mitten im Raum – wie um zu demonstrieren, dass sie bewegt wurden. Vermutlich war es nicht schlimm, dass sie sich setzte oder Gegenstände umstellte, wenn es das war, was sie gern tun wollte, aber eigentlich sollte sie es gar nicht erst wollen . Und genau das beunruhigte mich.
    Als ich an jenem Tag hereinkam, stand sie genau da, wo ich sie zuletzt hingestellt hatte, mit dem Rücken zur hinteren Wand des Wohnzimmers und dem Gesicht zur Tür, sodass das Licht durch die geschlossenen Vorhänge auf sie fiel. Ich beobachtete, wie die Staubteilchen um ihredurch die Maske erkennbaren Augen tanzten … weit geöffnet, starr, wie die einer Puppe.
    Maisie war eine Reanimierte vom Schwarzmarkt, doch sie trug die grünweiße Uniform einer Lizenzstelle von General Reanimates und natürlich eine dazu passende grünweiße Maske, womit sie in meinen Augen wie einer dieser Wrestler aussah, die den mexikanischen Freistil betreiben. Sehr viele Leute, sogar solche, die gerne Reanimierte um sich hatten, fanden die Maske etwas befremdlich, doch sie mussten zugeben, dass es so am besten war. Niemand möchte in einem Hotel absteigen und dann feststellen, dass der wiederbelebte Page ein Verwandter ist. Niemand möchte auf eine Cocktailparty gehen und seiner toten Gattin begegnen, die ein Tablett mit Shrimpspastete auf Ciabatta reicht.
    Ich hasste die Uniform … aalglatt und schmutzabweisend, aus irgendeinem weichen Kunststoff. Sie war ihr zu groß und hing wie ein Sack an ihrem Körper herunter, sodass kaum zu erkennen war, ob es sich bei Maisie um ein weibliches oder ein männliches Modell handelte. Ich hasste die Vollmaske, nahm sie ihr jedoch nicht ab, für den Fall, dass es mal brannte, der Hausverwalter einen Handwerker wegen einer Reparatur vorbeischickte oder eingebrochen werden sollte. Ich wollte vermeiden, dass irgendjemand etwas vom Besitz meiner illegalen Reanimierten erfuhr. Derartige Schwierigkeiten konnte ich nicht gebrauchen.
    Ich schloss die Tür hinter mir. „Hallo, Maisie. Du kannst die Maske abnehmen, wenn du möchtest.“
    Sie rührte sich nicht, blieb regungslos wie eine Schaufensterpuppe.
    „Maisie, bitte nimm die Maske ab.“
    Sie langte mit der linken Hand nach oben und nahm die Maske ab, hielt sie jedoch weiterhin fest. Ich hatte ihr nicht befohlen, sie irgendwo abzulegen, und mit ihrem toten Gehirn wäre es ihr nie in den Sinn gekommen, sie loszulassen. Ich betrachtete das unter der Maske hervorkommende Gesicht. Es

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