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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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lebenslangen Substitutionstherapie bedarf.
    •und der reaktiven Hypothyreose (in Verbindung mit zahlreichen chronischen pathologischen Geschehen [Cushing-Syndrom, tiefe Pyodermie, Diabetes mellitus, Glomerulopathie etc.] oder durch Langzeittherapien [Kortikoide, Phenobarbital, Sulfonamide, Clomipramin etc.]), bei der die Einleitung einer Substitutionstherapie je nach pathologischem oder therapeutischem Kontext abzuklären ist.
    Fälle von sekundärer Hypothyreose (Mangel an hypophysärem TSH) oder tertiärer Hypothyreose (Mangel an hypothalamischem TRH) sind äußerst selten.
    Symptome
    Prädisposition: Abgesehen von den je nach Autor und Land beobachteten großen Unterschieden tritt eine Hypothyreose vorzugsweise bei mittelgroßen bis großen Hunden wie Dobermann und Setter auf. Das klinische Bild ist sehr vielgestaltig und die nachfolgend aufgeführten Symptome variieren stark in ihrer Häufigkeit.

    •Trägheit
(≈
50 %, bemerkenswert ist, wie auffällig und schnell dieses Symptom nach Einleitung einer Therapie zurückgeht).
    •Gewichtszunahme
(≈
50 %, Hypothyreose ist jedoch selten die Hauptursache für Adipositas beim Hund).
    •Bilaterale und symmetrische Alopezie (40 %).
    •„Tragischer“ Gesichtsausdruck.
    •Kühle, verdickte und raue Haut.
    •Chronische keratoseborrhoische Störungen.
    •Neurologische Störungen: Polyneuropathien (Larynxparalyse, Parese, Megaösophagus, Fazialisparese) und/oder Störungen des Zentralnervensystems (Amaurose, Gleichgewichtsstörungen). Die Häufigkeit einer primären Hypothyreose bei Verhaltensstörungen ist umstritten, die Einleitung einer vorübergehenden Substitutionstherapie trifft auf viele Befürworter.
    •Symptome, deren Bedeutung umstritten ist:
    •„Schwache Sexualität“. Persistierende Galaktorrhö (inkonstant).
    •Hornhautdystrophie (Fettablagerungen).
    •Ein Kropf ist sehr selten.
    Diagnostik

    Hinweis: Mehr denn je beruht die Diagnostik auf der Gegenüberstellung der epidemiologischen und klinischen Daten sowie der Laborergebnisse. Manche unklare Auswertungen bedürfen möglicherweise wiederholter Untersuchungen.

    • Hypercholesterolämie: Obwohl sie unspezifisch (wird auch beim Cushing-Syndrom beobachtet) und inkonstant ist
(≈
60 % der Fälle), erhärtet ihr Nachweis den klinischen Verdacht erheblich, da sie häufig stark ausgeprägt ist (Referenzwert bei einem seit über 12 Stunden nüchternen Tier: Gesamtcholesterolämie < 1,5 g/l).
    • Bestimmung des T 4 -Basalspiegels mittels Radioimmunologie:
    •Es herrscht Einigkeit über die Bedeutung der Bestimmung des T 4 -Basalspiegels (Gesamt-T 4 oder freies T 4 ) als metabolisch inerte Transportform, und nicht des T 3 -Basalspiegels, dessen komplexer Metabolismus die Interpretation der festgestellten Werte erschwert.
    •Vorsichtige Interpretation der erhaltenen Werte:
    –T 4 erniedrigt: primäre Hypothyreose wahrscheinlich.
    –T 4 in Grauzone: Kann auf eine erworbene Hypothyreose zurückzuführen sein.
    –T 4 erhöht: Hypothyreose ausgeschlossen.
    • Kombinierte Bestimmung des T 4 -Basalspiegels und des endogenen TSH-Spiegels: Diese Kombination wird häufig vorgeschlagen, da sie hilfreich bei der Bestätigung einer primären Hypothyreose bei niedrigem oder ganz abgefallenem T 4 -Basalspiegel und erhöhtem TSH-Spiegel ist.
    • Dynamische Tests (Bestimmung vor und nach der Stimulation mit TSH bzw. TRH):
    •Der TSH-Stimulationstest galt und gilt als „gold standard“ in der Schilddrüsendiagnostik und ist inzwischen wieder möglich. Da es sich um humanes rekombinantes TSH handelt, was sehr teuer und nur in einer Packungsgröße erhältlich ist, wird der Test nur in wenigen Praxen/Kliniken angeboten.
    •TRH-Test: Laborabhängig unterschiedliches Protokoll. I. d. R. drei Proben (T0, T + 1,5 h und T + 3 h). Stimulation mit Protirelin (½ Amp. bei Tieren < 10 kg, 1 Amp. bei Tieren zwischen 10 und 40 kg, 2 Amp. bei Tieren mit höherem Gewicht).
    •Die Diagnosestellung erfolgt anhand des geringen Anstiegs der T 4 -Serumwerte nach der Stimulation.
    • Bestimmung der „Thyreoglobulin-Antikörper“:
    •Kann bei Jungtieren (v. a. im Rahmen einer Zucht) von Bedeutung sein, um frühzeitig für die autoimmune Thyreoiditis prädisponierte Tiere von der Zucht auszuschließen.
    •Dennoch muss bei der Interpretation berücksichtigt werden, dass ein signifikanter Prozentsatz an positiv getesteten Tieren
(≈
15 %) keine Hypothyreose entwickelt.
    • Biopsie: in den meisten fortgeschrittenen Fällen

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