Tiffany Sexy Band 73
Deshalb kommt er zur Hochzeit einer Cousine, wohnt bei Verwandten und isst bei ihnen. Wer sucht schon einen flüchtigen Verbrecher in der Masonic Hall in Elk Crossing?“
„Aber heute Abend ist die Hochzeit. Und wohin geht er dann?“
„Das ist es ja, was mich beunruhigt. Er ist nahe der kanadischen Grenze, aber er muss sie erst noch überqueren.“
„Wie …“
„Verdammt!“ Jonah schlug mit der Faust aufs Lenkrad. „Diese Nachricht!“
„Was für eine Nachricht?“
„Emily steckte in der Nacht des Junggesellenabschieds versehentlich Buddys Handy ein, weil sie glaubte, es sei das ihre. Sie sah eine SMS, die besagte: ‚Abholung Samstag um Mitternacht‘.“
Sadhu schaute auf die Uhr. „Dann haben wir noch Zeit. Es ist zwanzig nach neun.“
„Wer weiß, wo diese Abholstelle ist? Ich mag nicht mal daran denken, dass Emily im gleichen Raum mit diesem Monster ist.“
„Oder Kirsten“, sagte Sadhu. „Hast du einen Anzug dabei? Damit würdest du weniger auffallen als mit deinen Hockeysachen.“
„Der Anzug ist im Hotel.“
„Und dein Plan?“
„Ich muss den Kerl aus dem Saal herauskriegen und ihn dem FBI übergeben.“
„Solltest du nicht auch die Polizei einschalten?“
„Ich will den Kerl nicht in Panik bringen. Wenn ich ihn aus dem Saal gelockt habe, rufe ich die einheimischen Cops zu Hilfe.“
Die Masonic Hall kam in Sicht, und Jonah verringerte die Geschwindigkeit.
„Wie hat er die Frau umgebracht?“, wollte Sadhu wissen.
„Er hat ihr eine Kugel in den Kopf gejagt.“
Jonah sah, wie Sadhus Hände sich verkrampften. „Hast du eine Waffe bei dir?“
„Ich trage nie eine, wenn ich nicht im Dienst bin.“
„Bist du sicher, dass ich nicht mit dir hineingehen soll?“
„Ja. Er rechnet damit, dass ich komme. Aber gleich zwei von uns zu sehen könnte ihn nervös machen.“
„Pass auf dich auf.“
„Sicher.“ Jonah parkte und stieg aus. Bevor er die Tür zuschlug, beugte er sich noch mal zu Sadhu vor. „Alles klar?“
„Ja. Ich bleibe mit dem Rest des Teams hier draußen, und sobald du diesen Buddy aus dem Saal gelotst hast, rufe ich die Cops an.“
Jonah nickte. „Wenn ich nicht in fünf Minuten draußen bin, ruf auf jeden Fall die Cops.“
„Verlass dich drauf.“
Jonah nickte und eilte auf den Eingang zu. Als er näher kam, hörte er Tanzmusik, und als er die Tür öffnete, war die Atmosphäre im Saal so beschaulich wie an einem Sonntagnachmittag in einem Seniorenheim. Einige Paare tanzten, andere Gäste saßen plaudernd an den Tischen. Zwei orangefarbene Kleider fielen ihm gleich auf – eins gehörte zu einer blonden jungen Frau, die viel kleiner war als Emily, das zweite sah er auf der Tanzfläche. Die Frau, die er nur von hinten sehen konnte, war dunkelhaarig und tanzte mit Buddy.
Jonah sträubten sich die Nackenhaare, als er auf die beiden zuhielt.
Buddy sah ihn kommen und verhielt abrupt den Schritt. Seine Augen weiteten sich, und Panik und das sichere Wissen, dass er aufgeflogen worden war, standen ihm wie Neonzeichen ins Gesicht geschrieben.
Das Wichtigste für Jonah war, Emily von diesem Mörder wegzubringen, und dann würde er sich um Buddy kümmern.
Während er näher trat, zwang er sich, ein Lächeln aufzusetzen. „Emily, ich bin gekommen, sobald ich konnte. Hatte nicht mal Zeit, mich umzuziehen.“
Als er nur noch einen Schritt von den beiden entfernt war, stieß Buddy seine Tanzpartnerin plötzlich auf ihn zu, fuhr herum und rannte zu der nächsten Tür.
Die Frau drehte sich erschrocken um. „Was …?“
Für eine Sekunde wurde die Welt ganz kalt und still. Die Frau war nicht Emily. Jonah packte sie am Arm. „Wo ist Emily?“
„Au!“ Sie zog ihren Arm zurück. „Woher soll ich das wissen?“
Jonah blickte sich um, schrie: „Wo ist Emily?“
Mit dem geduldigen Lächeln einer Dame der gehobenen Gesellschaft, die es mit einem schwierigen Gast zu tun hat, stand Emilys Mutter auf. „Hallo, Jonah. Wie schön, dass Sie kommen konnten. Und in Ihrer Hockeykleidung!“
„Wo ist sie?“
„In der Küche. Sie wird nicht lange brauchen“, sagte sie und zeigte auf die Tür, hinter der Buddy verschwunden war.
Jonah sprintete ihm nach, aufgeputscht von Adrenalin und dem alles überschattenden Bedürfnis, Emily in Sicherheit zu bringen. Er würde Buddy mit bloßen Händen das Genick brechen, sollte er sie anrühren, und Jonah konnte nur hoffen, dass dieser diebische, verlogene, mordende Zahnarzt das auch wusste.
Durch die Schwingtür stürzte
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