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Luzifers Festung

Luzifers Festung

Titel: Luzifers Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Scraal wimmerte!
    Sein unförmiger Körper zog sich noch stärker zusammen, dass er immer mehr einer Kugel glich. Doch auch so konnte er den Blicken des unheimlichen Richters nicht entgehen. Sie wirkten wie Peitschenhiebe.
    »Du hast versagt, Scraal. Du solltest einen Auftrag erledigen und hast es nicht geschafft. Wir hatten dich ausersehen, um die Abtrünnigen zurückzuholen, aber du warst entweder zu feige oder einfach nicht in der Lage, diese Aufgabe zu erfüllen. Deshalb gibt es für mich nur eine Alternative.«
    »Gnade«, wimmerte Scraal. »Habt doch Gnade!«
    Er gehörte zu den Dämonen der mittleren Stufe. Man übertrug solchen Wesen gern Aufgaben, die einiges verlangten. Scraal besaß drei Köpfe.
    Es waren nur mit Augen bestückte Kugeln. Dafür jedoch besaß er ein gewaltiges Maul.
    Aus ihm drang, wenn er angriff, eine gewaltige, schwarze Pestwolke hervor. Wie ein tödlicher Atem schwebte sie dann Scraals Feinden entgegen und vernichtete sie.
    So hatte es auch bei seinem Auftrag sein sollen, doch Scraal war nicht an die Dämonen herangekommen. Als man ihn dann ließ, da hatte er zu spät bemerkt, dass er in eine Falle gelaufen war. Noch rechtzeitig konnte er fliehen, bevor die Echsenmenschen ihn mit glühenden Lanzen durchbohrten.
    Und jetzt wartete er auf seine Bestrafung.
    Ein Fall für James Maddox, den unheimlichen Richter. Wie immer hockte er auf seinem Stammplatz, umrahmt von zwei auf Stangen steckenden Totenschädeln. Neben Maddox lagen einige alte Bücher, und er selbst schaute in eins hinein, das er aufgeklappt hatte. Sein Gesicht war verwüstet, das Haar hing schlohweiß rechts und links seines Schädels herab, und in den rötlich schillernden Augen lebte kein Funken Gefühl.
    Maddox war ein Mann, vor dem sich zahlreiche Dämonen fürchteten. Er verbreitete Angst und Schrecken, denn Dämonen, die versagt hatten, wurden von ihm erst abgeurteilt, bevor sie ihre Strafe antraten.
    Das dauerte auch noch etwas. Zumeist warteten sie auf den Strafantritt in Luzifers Festung, einer wahren Hölle, die zwischen den Dimensionen im Nirgendwo lag. Viele von ihnen verbrachten einige Jahre in der Festung. Die Festung erinnerte an ein Zuchthaus auf der Erde; hier saßen viele Versager ihre Strafen ab.
    Und auch Scraal sollte in die Festung. Das machte ihm Maddox, der unheimliche Richter, deutlich. »Da du versagt hast, wirst du in Luzifers Festung über deine Fehler nachdenken können«, versprach er. »Ich werde dich für eine unbestimmte Zeit dorthin verurteilen. Das kann Jahre dauern, aber auch nur 100 oder fünf Tage. Je nach dem. Hast du noch etwas zu sagen?« Lauernd schaute Maddox den dreiköpfigen Dämon an.
    »Nein.«
    Der unheimliche Richter hieb mit seinem Holzhammer auf den Tisch.
    Dreimal tat er das. Dieses Zeichen war den beiden Gestalten, die im nebel verschwommenen Hintergrund lauerten, bekannt. Sie kamen näher und packten den Dreiköpfigen unter.
    Es waren Maddox' Helfer, die so handelten. Sie standen auch Asmodina zur Seite, wenn es hart auf hart kam, aber zumeist halfen sie Maddox, dafür hatte der Spuk, Herrscher im Reich der Schatten, sie ausersehen.
    Scraal wurde hinausgeschleift. Er wehrte sich nicht, er schaute nur zu Maddox hin, doch in dessen Gesicht regte sich kein Muskel. Er wandte sich bereits dem nächsten Fall zu. Als Dämonenrichter hatte er einiges zu tun. Zumeist urteilte er härter als bei Scraal. Hatte jemand versagt, so kannte Maddox kein Pardon. Es gab dann nur eine Strafe: den Tod! Die Dämonen wurden getötet, und ihre Seelen gingen ein in das Reich des Spuks, wo sie ein jammervolles Dasein fristeten. Eine Vorstufe zum Reich des Spuks war Luzifers Festung, eine Art Dämonenzuchthaus, in dem alles versammelt war, was versagt hatte und auf eine Begnadigung oder den Tod wartete.
    Das alles war Scraal bekannt. Er hatte genug von der Festung gehört. Er wusste, dass seine Artgenossen dort dahinvegetierten. Vampire, Werwölfe, Ghouls, Zombies, widerliche Abarten irgendwelcher Tierdämonen.
    Sie alle besetzten die Festung und warteten darauf, dass sie irgendwann einmal entlassen wurden.
    Aber diese Hoffnung hatte sich für viele als trügerisch erwiesen. Die meisten blieben in der Festung hocken, bis irgend jemand ein Einsehen mit ihnen hatte oder ihnen einen Auftrag gab.
    Die Festung selbst lag im Nirgendwo. Zwischen den Dimensionen, wo die Kälte des Alls sie wie ein Reif umfing. Sie war aus den blanken Knochen verendeter Dämonen und Menschen errichtet worden, eine gewaltige

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