Tiffany Sexy Band 79
da bremste sie und bog in eine Seitenstraße ab, die direkt in den Wald führte. Ein paar Minuten später fuhren sie durch eine schmale Einfahrt und hielten schließlich vor einem Blockhaus an. Die Frau wandte sich zu Alex. „Die Tür ist nicht abgeschlossen“, sagte sie. „Ich bringe den Wagen noch in die Garage.“
Alex nahm seine Sachen, stieg aus und kämpfte sich durch den knietiefen Schnee zur Tür. Als er seine komplett durchweichten Lederschuhe abklopfte, rannten die Hunde herbei.
Er öffnete die Tür einen Spalt weit, und die Tiere drängten sich an ihm vorbei in das spärlich beleuchtete Innere. Das Blockhaus bestand nur aus einem großen Raum. Decke und Wände waren mit Holz verkleidet. Eine Wand wurde fast vollständig von einem offenen Kamin eingenommen. Alex betrachtete staunend die außergewöhnliche Dekoration des Raumes: Jeder freie Platz war vollgestellt oder behängt mit Fundstücken aus der Natur – ein Vogelnest, ein Körbchen mit Eicheln, ein einzelnes Ahornblatt in einem Glasrahmen auf einem Tisch aus Weidenholz.
Alex blickte auf seine nassen Schuhe und machte einen Schritt weg vom Teppich. Er erstarrte, als die Hunde zu knurren begannen. Im Auto waren sie friedlich gewesen, doch jetzt erschien er ihnen wohl verdächtig, weil er ihr Revier betreten hatte.
„Das Telefon steht dort drüben.“
Die Frau stand im Halbdunkel auf der anderen Seite des Raumes. „Beißen die?“, fragte er und drehte sich um.
„Nur wenn ich es ihnen sage“, erwiderte sie leise, in ihrer Stimme schwang ein warnender Unterton mit. Kein Wunder, immerhin hatte sie gerade einem Fremden Zugang zu ihrem Zuhause gewährt. Woher sollte sie wissen, dass er kein psychisch gestörter Gewalttäter war – ein Gewalttäter mit einem teuren europäischen Wagen und italienischen Schuhen …
„Ich werde mich gut benehmen, Sie haben nichts zu befürchten“, versprach er.
Sie zuckte mit den Schultern und ging hinaus. Ihre Stiefel hinterließen kleine Pfützen auf dem Boden. Alex schlüpfte aus dem Mantel und warf ihn über einen Sessel. Dann zog er die Schuhe aus. Als die Hunde auf ihn zukamen, hielt er den Atem an. Sie schnupperten an seinen Füßen, dann schnappte sich jeder einen Schuh und hüpfte mit seiner Beute auf das Sofa.
„Gebt die sofort wieder her“, befahl Alex den Tieren. „Ihr könnt doch nicht meine Schuhe auffressen.“ Dann hörte er Schritte und wandte sich um. Sie stand ihm jetzt direkt gegenüber. Und sie war eine Schönheit.
„Hallo“, sagte er leise.
Ihre Augen waren dunkel geschminkt, ihr schulterlanges Haar war fransig geschnitten und einzelne Strähnen waren violett gefärbt. War das wirklich die Frau, die ihn gerettet hatte? Er hatte versucht, sich ihr Gesicht und ihren Körper vorzustellen, aber mit dem Erscheinungsbild, das sich ihm jetzt bot, hatte er überhaupt nicht gerechnet.
„Sie lieben Schuhe“, erklärte sie, nahm den Hunden die Schuhe ab und gab sie Alex zurück.
Erst nachdem er ihre Stimme gehört hatte, war er sicher: Das war seine Retterin. Aber wieso fühlte er sich so stark zu ihr hingezogen? Sie war genau das Gegenteil von den Frauen, die er normalerweise attraktiv fand. Er stand eigentlich auf hochgewachsene Blondinen, schlank und biegsam, durchtrainiert und vielleicht sogar chirurgisch aufgepeppt. Diese hier war klein, hatte eine fast knabenhafte Figur und offenbar einen exzentrischen Geschmack.
„Legen Sie sie dort hinein.“ Sie deutete auf einen Schrank neben der Tür. „Türen können sie nicht aufmachen … noch nicht. Zurzeit überlegen sie, wie sie ihre Technik optimieren können, mit der sie fremde Eindringlinge zerreißen.“
Alex lächelte, doch sie erwiderte sein Lächeln nicht, sondern blickte ihn unverwandt und leicht misstrauisch an. Also verstaute er erst mal seine Schuhe und schaute sich dann um. „Nett haben Sie es hier. Leben Sie allein?“
„Nein“, antwortete sie. „Ich habe die Hunde. Und zwei Katzen. Und draußen im Stall zwei Pferde.“
„Eine richtige Arche Noah“, scherzte er. Sie erwiderte nur stumm seinen Blick. Er versuchte es direkter. „Sie sind also nicht verheiratet?“
„Und Sie?“
„Nein“, sagte er und grinste. Dann trat er auf sie zu und streckte die Hand aus. „Ich bin Alex Stamos.“ Einen Moment lang wartete er, dann ertrug er das Schweigen nicht länger. „Jetzt sind Sie an der Reihe, mir Ihren Namen zu sagen.“
„Tenley“, sagte sie, ohne ihm die Hand zu reichen.
„Ist das Ihr Vor- oder
Weitere Kostenlose Bücher