Tiffany Sexy Band 79
Parkplatz zu gehen. Celia war nicht nur ihre beste Freundin, sondern arbeitete auch für sie als Webmasterin. Als sie endlich wieder in Celias Wagen saßen, lehnte Angela sich zurück und atmete tief aus. „Und? Wie war ich? Sag mir die Wahrheit. Habe ich aggressiv gewirkt? Oder verbittert?“
„Nein, überhaupt nicht“, sagte Celia. „Du hast einen sympathischen Eindruck gemacht.“
„Nicht wie ein Moralapostel? Ich will, dass die Leute meine Website als praktische Lebenshilfe betrachten. Nicht als organisierten Männerhass. Ich mag Männer. Ich mag nur nicht, wie manche von ihnen sich Frauen gegenüber verhalten.“
Celia lächelte und startete den Motor. „Schätzchen, irgendjemand muss doch diese rücksichtslosen Machos zur Verantwortung ziehen.“
„Hast du Alex Stamos schon erreicht?“, fragte Angela, ohne auf die Bemerkung ihrer Freundin zu reagieren. „Er weicht meinen Anrufen schon seit einer Woche aus.“
„Ich habe seine Sekretärin gesprochen. Sie sagte, er sei in den nächsten Tagen geschäftlich unterwegs. Wahrscheinlich wird es schwierig, einen Termin bei dem Kerl zu bekommen, besonders, wenn er sich erst einmal über die Website informiert hat.“
„Vielleicht sollte ich diese Interviews bleiben lassen und so verfahren, wie ich es ursprünglich vorhatte.“
„Auf keinen Fall“, rief Celia. „Mach einfach mit dem Nächsten auf deiner Liste weiter und kümmere dich später um Stamos.“
„Du hast recht“, sagte Angela. „Ich könnte mir Charlie Templeton vornehmen. Oder Max Morgan.“ Ob diese Männer wirklich mit ihr reden würden? Möglicherweise musste sie ihre Strategie ändern.
1. KAPITEL
Alex Stamos starrte in die Dunkelheit. Die Scheinwerfer seines BMW bewirkten überhaupt nichts in dem Schneetreiben. Er konnte kaum den Straßenrand erkennen, und obwohl er nicht schneller als fünfzehn Meilen pro Stunde fuhr, behielt er nur mit Mühe die Kontrolle über das Fahrzeug.
Als neuer Geschäftsführer des Verlags Stamos Publishing hatte er schon einiges getan, um den Umsatz der Firma zu steigern, das war schließlich sein Job. Allerdings hatte er bis jetzt noch nie sein Leben aufs Spiel setzen müssen, um zu bekommen, was er wollte. Sein Handy, das auf dem Beifahrersitz lag, klingelte. Er griff danach und nahm das Gespräch an. „Ich stecke gerade mitten in einem Schneesturm“, sagte er. „Fass dich bitte kurz.“
„Was machst du denn in einem Schneesturm?“, fragte Tess. „Ich dachte, du wolltest heute Abend nach Mexiko fliegen und dich erholen.“
Alex hatte allerdings beschlossen, seinen Winterurlaub um ein paar Tage zu verschieben. Das Geschäft war so viel wichtiger als eine Woche Sonnenbaden und Windsurfen. „Ich muss mich erst um diese Sache hier kümmern. Ich fliege übermorgen.“
„Wo bist du jetzt?“
„Weit ab vom Schuss“, erwiderte er. „Door County.“
„Ist das nicht in der Nähe von Wisconsin?“
„Und du bist in Geografie durchgefallen, Schwesterherz? Wie das?“
Tess stöhnte. „Das war in der achten Klasse.“
„Es gibt hier einen Kunstmaler, den ich unbedingt kennenlernen muss. Er hat mich nie zurückgerufen, also habe ich beschlossen, ihm persönlich einen Besuch abzustatten.“
„Nun, falls es dich interessiert, ‚The Devil’s Own‘ bekam eine gute Kritik im ‚Publisher’s Review‘“, sagte Tess. Tess war Produktionschefin bei Stamos Publishing. Sie und Alex arbeiteten seit einem Jahr zusammen an einem neuen Geschäftskonzept, und jetzt gab es erste Anzeichen, dass sich die Anstrengungen gelohnt hatten. Bis letztes Jahr war Stamos Publishing nur als Verlag für Ratgeber und technische Leitfäden bekannt gewesen, und das Programm hatte ausschließlich aus Büchern mit so reizvollen Titeln, wie „Vegane Küche“ oder „Wie repariere ich meinen Rasenmäher?“ bestanden. Als neu eingesetzter Geschäftsführer war Alex jedoch entschlossen, die Firma in eine neue Ära zu befördern, und der erste Schritt dazu sollte die Publikation künstlerisch hochwertiger Comics mit anspruchsvollen Storys sein.
Schon als Kind hatte ihn das Familienunternehmen fasziniert. Während seine Freunde in den Sommerurlaub gefahren waren, hatte Alex in der Buchbinderei und in den verschiedenen Abteilungen gearbeitet und wirklich alles gelernt, was es über das Druck- und Verlagsgeschäft zu erfahren gab.
Damals hatte er davon geträumt, Stamos Publishing zur Nummer eins in der Comic-Branche zu machen. Vor allem hatte er gehofft, auf diese Weise
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