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Tina und Tini 06 - Das Geheimnis des Gaertners

Tina und Tini 06 - Das Geheimnis des Gaertners

Titel: Tina und Tini 06 - Das Geheimnis des Gaertners Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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sich so leise es ging auf Tobbis Rücken, dann setzte er die Füße auf seine Schultern und Tobbi richtete sich auf. Claudius, der ein gewandter Turner war, kletterte an den beiden hoch wie an einem Baumstamm. Jetzt steckte er in dem gemauerten Schacht und konnte an den Unebenheiten, Ritzen und Vorsprüngen notdürftig Halt finden. Mörtel und Steinbrocken lösten sich und prasselten nach unten.
    „Pst!“ machte Herr Kastl. „War da nicht was?“
    Die Jungen erstarrten und wagten nicht mehr zu atmen.
    „Hat sich sicher nur ein Steinbrocken gelöst. Alles ruhig“, knurrte der Dicke.
    Claudius fühlte den Rand der Öffnung unter seinen Fingern. Die Arme begannen ihm lahm zu werden, einen Augenblick fürchtete er, er würde abstürzen — aber er mußte es einfach schaffen! Sein Gesicht verzerrte sich vor Anstrengung, als er sich Zentimeter für Zentimeter hochzog. Geschafft! Erschöpft ließ er sich einen Augenblick flach auf den Boden fallen. Dann kroch er zum Ausstieg aus der Gruft und richtete sich auf.
    Claudius schaute nach oben und legte die Hände an den Mund.
    „He! Ihr da oben! Hört ihr mich?“
    „Nicht so laut, wir sind da. Was gibt’s? Wie geht’s Rudi?“
    „Er ist wieder okay, glaube ich. Es war nur der Schock und die ungewohnte Umgebung. Hat sich versteckt, genau wie wir. Hört zu — wir wollen die Kerle mit der Beute nach oben kommen lassen. Da müßt ihr ihnen den Weg abschneiden und sie daran hindern, abzuhauen — so lange, bis Herr Direktor Möller mit der Polizei kommt. Klar?“
    „Wie sollen wir das machen?“
    „Laßt euch was einfallen — pst, leise, sie kommen. Ich muß mich verstecken.“
    Herr Kastl und der Dicke hatten ihre Beute zusammengerafft und stiegen die Leiter herauf.
    „Achtung!“ flüsterte Tobbi Kai ins Ohr. „Wenn sie oben in der Familiengruft sind, ziehen wir ihnen die Leiter weg. Dann sitzen sie in der Falle.“
    „Armer Claudius...“
    „Er wird sich schon verstecken.“
    Tobbi und Kai drückten sich hinter die Säulen ins Dunkle, während Herr Kastl ächzend die Leiter aus der Grabkammer hochzog und in den Schacht schob, der hinauf zur Familiengruft führte. Dann ließ er den Dicken nach oben steigen und folgte ihm so dicht, daß er fast mit der Nase die Stiefel des anderen berührte. Wahrscheinlich hatte er Angst, er könnte doch noch unten zurückgelassen werden.
    „Achtung — jetzt!“ kommandierte Tobbi.
    Genau in dem Augenblick, in dem Herr Kastl — oben angekommen — sich umwandte, um die Leiter hochzuziehen, zogen Tobbi und Kai sie nach unten weg. Herr Kastl stieß einen Fluch aus.
    „Was ist los?“ fragte der Dicke.
    „Die Leiter ist runtergerutscht!“
    „Blödsinn, das gibt’s doch gar nicht!“
    „Wenn ich es doch sage! Vielleicht hat der Boden nachgegeben...“
    „Laß mal sehen — tatsächlich. Verflucht, wie kommen wir jetzt da hoch?“
    „Wir müssen irgendwas finden, auf dem wir hochsteigen können.“
    Herr Kastl leuchtete mit der Taschenlampe in jeden Winkel der Gruft.
    „He!“ schrie er plötzlich auf. „Hab ich dich! Da hat sich der Halunke versteckt! Na warte — du wirst uns die Tour nicht vermasseln. Schnell, Willi — wir müssen ihn knebeln und fesseln, am Ende fällt es dem Herzchen noch ein zu schreien!“
    „Armer Claudius“, flüsterte Tini. „Wie können wir ihm bloß helfen?“
    „Wir müssen sie ablenken — los! Wir werden ein bißchen Gespensterzauber machen. Nehmt die Altartücher und die Taschenlampen. Sagt Uli und Pit Bescheid — wir müssen uns auf den ganzen Raum verteilen — sie müssen glauben, sie wären umstellt von Geistern, das wird sie abhalten, Claudius etwas anzutun.“
    Tina rannte zu Pit und Uli hinüber.
    „Sie haben Claudius gefangen. Wir müssen sie ein bißchen nervös machen, schnell! Hoffentlich kommt Direktor Möller bald...“
    Herr Kastl hatte Claudius mit sicherem Griff gefesselt und ihm einen Knebel in den Mund gesteckt. Wie ein verschnürtes Paket lag der Junge am Boden und mußte sich gefallen lassen, daß der Dieb ihn trat und schubste.
    Aus dem zweiten Seil hatte der dicke Willi inzwischen eine Art Lasso geknüpft, das er durch die Öffnung nach oben warf, dorthin, wo er die Ecke der Deckelplatte vermutete. Tini sah es, fing das Lasso auf und hielt es fest, so daß der Dieb glaubte, Halt gefunden zu haben. Aber sobald er sich hochziehen wollte, ließ Tini tos, und der Mann stürzte fluchend zu Boden. Das wiederholte sich ein paarmal, bis Tini fand, nun sei es

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