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Titan 02

Titan 02

Titel: Titan 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl , Wolfgang Jescke
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heimkehrte, die der Mensch immer würde ausfechten müssen. Er half mit, das Gespenst des Hungers zu bannen, das die Menschheit in allen vergangenen Zeitaltern geplagt hatte, aber die Welt nicht mehr bedrohen konnte, solange die großen Planktonfarmen Millionen Tonnen Protein lieferten, und solange die Walherden ihren Hirten gehorchten. Der Mensch war nach Äonen wieder zum Meer zurückgekehrt; bis die Ozeane einfroren, würde er nie mehr hungrig sein…
    Don warf einen Blick auf den Suchschirm, als er seinen Kurs festsetzte. Er lächelte, als er die zwei Echos sah, die dem zentralen Lichtpunkt, der sein Boot markierte, getreulich folgten. »Gut so«, sagte er. »Wir müssen zusammenhalten.« Dann lehnte er sich bequem in seinen Sitz zurück, als der Autopilot die Steuerung übernahm.
    Und nach einer Weile vernahmen Benj und Susan ein ganz sonderbares Geräusch, einen steigenden und fallenden Ton vor dem Hintergrund der dröhnenden Turbinen. Die dicken Wände von U-Boot 5 leiteten ihn schwach nach außen, und nur die empfindlichen Ohren von Delphinen hatten ihn überhaupt wahrnehmen können. Aber so intelligent sie auch waren, man konnte schwerlich von ihnen erwarten, daß sie begriffen, warum Don Burley mit höchst unmelodischer Stimme lauthals singend verkündete, daß er ein einsamer Cowboy sei, der zum großen Round-up ritt…

FREMDLING
(ALIEN)
     
LESTER DEL REY
     
     
    Nur eine leichte Dünung wellte die Wasserfläche des Pazifik, und die absterbende Brise füllte kaum mehr die Segel der kleinen Dreißig-Fuß-Schaluppe. Larry Cross stützte träge seinen hageren Oberkörper auf das Ruder und starrte zu der kleinen Insel steuerbords hinüber, die nur aus Felsen und einem kleinen Sandstrand zu bestehen schien. Sie war das erste Land, das er seit drei Tagen zu Gesicht bekam, und außerdem ziemlich unwahrscheinliches Land, weil es in diesen Gewässern sonst nur Korallenriffe gab. Sie blieb bereits achtern zurück, und so wichtig war sie ja nun auch nicht.
    Aus der Kabine kam ein trunkenes Schnarchen, und Cross verzog sein schmales Gesicht zu einer bitteren Grimasse. Schnaubend stieß er den Atem aus, so daß eine Strähne seines sandfarbenen Haars ihm irritierend vor den Augen tanzte. Dann zuckte er die Achseln und widmete sich wieder seinen düsteren Gedanken über sich selbst und Al Simmonds.
    Dutzende Male, wenn der fette Mann es in einem Sturm mit der Angst zu tun bekommen hatte und sich an seinen unerschöpflichen Schnapsvorräten einen ansoff, hatte Cross daran gedacht, ihn über Bord zu werfen. Aber es war damit so gegangen wie mit allen seinen Träumen von Tatkraft und Gewalttätigkeit. Mit nur ein bißchen Mumm in den Knochen hätte er sich von Simmonds gar nicht erst zu diesem Wahnsinnsunternehmen breitschlagen lassen. Oder er hätte diese Weltumseglung in seiner winzigen Schaluppe sofort abgeblasen, sobald ihm klargeworden war, was für ein faules Schwein der andere war.
    Er hatte ja vorgehabt, im ersten Hafen auszusteigen, hatte es in Kapstadt sogar versucht. Jetzt aber, da Neuseeland hinter ihnen lag und sie bereits auf Heimatkurs waren, hatte er alle Selbsttäuschung aufgegeben. Wenn sie heil nach Hause kamen, wußte er, daß er ihr gemeinsames Buch schreiben würde, während Simmonds den ganzen Ruhm und einen Großteil des Honorars einstecken würde, das das Buch vielleicht einbrachte.
    Der Wind hörte ganz auf, und die Schaluppe trieb noch ein Stückchen und blieb dann bewegungslos liegen. Cross überlegte, ob er den Hilfsmotor anwerfen sollte, aber Treibstoff war kostbarer als Zeit. Und wenn die Flaute zu lange anhielt, so befanden sie sich ganz in der Nähe einer Luftverkehrsstraße und konnten über das Notfunkgerät um Hilfe rufen. Er blickte hinauf und hielt gedankenverloren Ausschau nach einem Flugzeug, das, wie er wußte, bereits vor zwei Stunden vorbeigekommen sein mußte. Der Himmel blieb leer, und er wollte schon wieder den Blick senken.
    Plötzlich jedoch glühte am Himmel ein roter Funken auf, der vom Horizont heraufschoß. Er riß den Kopf hoch, um ihm nachzusehen. Binnen Sekunden war der Funken zu einem dicken Zylinder mit drei Stabilisierungsflossen geworden. Das ganze Ding war rotglühend vor Hitze. Es erinnerte ihn an die Bilder von zukünftigen Raketenschiffen, die mit Überschallgeschwindigkeit landen sollten. Aber das war lächerlich… Jetzt sauste das Ding in einem Bogen aufs Meer herunter, bereits so groß wie ein kleines Flugzeug. Es prallte in einem flachen Winkel aufs

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