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Titan-4

Titan-4

Titel: Titan-4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl
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sich vor, nie wieder Aspirin. Nie wieder ein Wohltätigkeitsbasar. Nie wieder Baseball.«
    »Wieso, was soll denn daraus werden?«
    Pendrath spreizte seine Finger und machte mit dem Mund ein vielsagendes Zischgeräusch. »Wusch!«
     
    »Sie wollen die Welt in die Luft sprengen?« fragte Jenkins ungläubig.
    Der Außerirdische nickte bekümmert. »Bald ist unser Bau fertig. Dann schaffen wir die großen Maschinen hinein, und dann – frrr, frrr.« Er vollführte mit einer Hand eine Bohrbewegung. »Wir bohren den planetaren Kern an. Dann senken wir den Transformer hinab und schließen den Schacht. Dann verschwinden wir. Dann macht euer armer kleiner Planet…« Er wiederholte den Zischlaut. »Wusch!«
    Jenkins ballte die Fäuste. »Aber warum denn? Warum wollen Sie so etwas tun?«
    »Damit er zu Staub zerfällt«, erklärte Pendrath. »Euer kleiner Planet wird nichts als Staub sein. Es bleibt kein großes Stück übrig – kein größeres als so eins.« Er rieb die Kuppen von Daumen und Zeigefinger aufeinander, um anzuzeigen, wie winzig die Reste sein sollten. »Wir treffen Verteidigungsmaßnahmen für die Galaxis. Dieser Sektor ist zu offen. Deshalb werden wir hier einen Staubschirm herstellen. In einer Staubwolke kann kein Raumschiff schnell fliegen. Der Staub zwingt zu geringer Geschwindigkeit. In manchen Sektoren existieren bereits Staubschirme. In anderen werden wir noch welche schaffen. Das ist die einzige Methode, um uns vor einer Invasion zu schützen.«
    »Invasion? – Durch wen?«
    Pendrath hob die Schultern. »Wer weiß? Man muß im voraus planen.«
    Jenkins’ Hände begannen zu zittern. Er zog ein Notizbuch mit umgeknickten Ecken aus der Tasche und schlug es gewohnheitsmäßig auf; er starrte es an und steckte es wieder ein. Seine Hände wollten nichts anderes tun als sich zu Fäusten ballen. »Sie elender…«, begann er mühsam und holte mit der Linken aus, um sie in Pendraths spitzes Gesicht zu schmettern.
    Der Hieb traf nie sein Ziel. Seine Faust verlor ihren Schwung und verharrte. Er konnte soviel Kraft aufwenden, wie er wollte und es vermochte, sie ließ sich nicht vorwärtsdrücken.
    »Nein, nein«, sagte Pendrath und lächelte traurig. »Es hat keinen Sinn. Mir tut es sehr leid.«
    Jenkins’ Herz hämmerte. »Warum müssen ausgerechnet wir die Opfer sein?« schnauzte er wutentbrannt. »Wenn Sie Staub brauchen, warum nehmen Sie nicht einen der anderen Planeten? Jupiter… Venus… irgendeinen davon… warum gerade den, worauf wir leben?«
    Pendrath blinzelte ihn an. »Weil auf den anderen Planeten niemand lebt«, erläuterte er. »Wer sollte denn die Arbeit für uns erledigen?« Er schob sich noch eine Tablette in den Mund. »Außerdem muß man berücksichtigen, daß der Staub die Sonne verdecken wird. Es würde also ohnehin auf diesem Planeten viel zu kalt für euch. Wie du siehst, haben wir schon alles erwogen. Oder nehmen wir an, wir hätten ein anderes Sonnensystem ausgesucht und nicht dieses hier. Es liefe aufs gleiche hinaus. Irgendwann hättet ihr große Raumschiffe gebaut, so daß wir sowieso eingreifen und euch vernichten müßten. Aber auf die vorgesehene Weise wird es sehr schnell gehen – ihr werdet überhaupt nichts spüren.«
    Jenkins hatte seinen Hut verloren. Er tastete am Boden danach. »Wir werden Sie aufhalten«, sagte er mit gerötetem Gesicht über die Tischkante. »Sie werden es noch bereuen, daß Sie Ihr Maul aufgemacht haben, Mister. Das verbreite ich von hier bis nach Belfast.«
    »Du willst es bekanntgeben?« fragte der Außerirdische in stumpfsinniger Verwunderung.
    »Darauf können Sie Ihren Schwanenhals verwetten, daß ich das veröffentliche!«
    Pendrath nickte eulenhaft. »Es ist jetzt gleichgültig. Die Arbeit ist beinahe getan. Ihr könnt uns nicht aufhalten, mein armer Freund.«
     
    Die Meldung drang am nächsten Tag an die Öffentlichkeit, als die Installation des komplizierten Systems von Trägern und Verstrebungen im Innenraum des Gebäudes bereits abgeschlossen war. In der Seite des Raumschiffrumpfs stand eine Luke offen. Unter der Anleitung der Außerirdischen beförderten Arbeitstrupps ununterbrochen Maschinenteile zum Zusammenbau ins Gebäude. Es waren tausendundein und noch mehr Teile verschiedener Form und Größe: riesige Torusabschnitte, Rohre, Zylinder, Kugeln; verschlungene Röhren, kantige Bauteile. Das Material war kein Metall, sondern die gleiche leichte Substanz, woraus die Werkzeuge bestanden.
    Einige der Stäbe dienten als Griffe zum Tragen;

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