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Tod eines Centurio

Tod eines Centurio

Titel: Tod eines Centurio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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Liktoren gibt es eine zusätzliche Pritsche, wo der diensthabende Offizier schlafen kann, wenn nichts los ist. Er hat einen Kurier, der die ganze Zeit wach bleiben muß.
    Meiner war ein Gallier, der kaum zehn Worte Latein sprach.«
    »Hat man dir gesagt, warum du abgelöst und einem anderen Dienst zugeteilt worden bist?« wollte ich wissen.
    »Müssen sie einem den Grund sagen?« fragte er.
    »Normalerweise machen sie sich nicht die Mühe«, pflichtete ich ihm bei. »Wer hat deinen Posten am Tor übernommen?«
    »Dein Vetter Lucius Caecilius Metellus.«
    »Danke, Publius«, sagte ich. »Durch dich ist mir eben ein Licht aufgegangen.«
    »Jederzeit gerne zu Diensten«, erwiderte er mit konsternierter Miene.
    Ich machte mir nicht die Mühe, meinen Besuch anzukündigen, als ich in Knubbels Zelt platzte. Er fuhr hoch, und sein Gesicht spiegelte erst Verwunderung, dann Ekel wider.
    »Decius! Hör mal, wenn es um diese hundert...«
    »Ganz so belanglos ist es nicht, Knubbel«, erklärte ich jovial, setzte mich auf seine Pritsche und klopfte ihm auf die Schulter.
    »Lieber Vetter, ich wüßte gerne, wen du in der Nacht, als der Centurio ermordet wurde, dessen Namen wir nicht mehr erwähnen dürfen, durch die Porta praetoria raus und später wieder reingelassen hast.«
    »Decius!« zischte er. »Laß es gut sein! Es ist vorbei. Du hast bewiesen, daß dein Klient und seine Freunde den Mord nicht begangen haben. Alle sind zufrieden mit dir. Du bist Caesars Liebling. Ich warne dich, mach nicht alles kaputt.«
    Ich drückte ihn auf die Pritsche zurück, zog mein schönes neues Schwert und drückte ihm die Spitze unter das Kinn. »Wer hat das Lager verlassen, Knubbel?«
    »Ganz ruhig! Steck das Ding weg, du Wahnsinniger!«
    »Rede, Knubbel.« Er seufzte, und es war, als ob alle Luft aus ihm entweichen würde. »Ich hatte Nachtoffiziersdienst im Praetorium.
    Paterculus befahl mir, Cotta am Tor abzulösen. Er sagte, später würde eine kleinere Gruppe durchkommen, die einen von ihm ausgestellten Passierschein hätte. Ich sollte sie raus- und wieder reinlassen und zu niemandem ein Wort darüber verlieren.«
    »Und hat er dir gesagt, warum?« fragte ich, obwohl ich wußte, daß es absolut nutzlos war.
    »Warum sollte er das tun? Es war seine Angelegenheit oder die Caesars.« Nein, Knubbel hatte natürlich nicht gefragt.
    Deswegen hatten sie ihn ja geschickt. Sie wollten einen altgedienten politischen Stiefellecker an diesem Tor, keinen unerfahrenen Jungen, der noch nicht genug wußte, um an seine eigene Zukunft zu denken. Ich stand auf und steckte mein Schwert in die Scheide.
    »Knubbel, ich schäme mich, denselben Namen zu tragen wie du.«
    Er rieb sich den Hals, wo mein Schwert eine kleine blutende Wunde hinterlassen hatte. »Nicht mehr lange, wenn du so weitermachst!« rief er mir nach, doch ich hatte sein Zelt schon verlassen.
    Die Wachen am Eingang des Praetoriums salutierten und lächelten. In letzter Zeit lächelten mich alle an, bis auf Knubbel.
    »Guten Abend, Herr«, sagte einer von ihnen.
    »Ich habe vorhin etwas vergessen«, sagte ich. »Ich will es nur eben schnell holen.«
    Sie drehten sich um und blickten zum Zelt. Aus dem Eingang schimmerte Licht. »Sieht so aus, als ob der Prokonsul noch wach wäre. Geh ruhig rein, Herr. Er sagt, daß jeder Offizier Zutritt hat, solange er wach ist.«
    Caesar saß am Tisch, hinter ihm brannten eine Reihe von Lampen. Vor ihm lag das Silberarmband. Er blickte auf, als ich eintrat.
    »Ja, Decius?«
    »Die Druiden haben Titus Vinius nicht getötet«, sagte ich.
    »Du warst es.«
    Er sah mich einen Augenblick lang wütend an, bevor er lächelte und nickte. »das heist, du wußtest was er vorhatte, warum hast du ihn dann nicht einfach entlarvt, ihm den Kopf abgeschlagen und seinen Besitz beschlagnahmt?«
    Caesar rieb sich die Nase und sah auf einmal unendlich müde aus. »Decius, ich habe hier eine Aufgabe zu erfüllen, die gewaltiger ist als jede andere, die man einem Prokonsul je übertragen hat. Ich muß jedes Mittel nutzen, das sich mir bietet, wenn ich sie bewältigen will. Da draußen«, er ließ seine Nase los und wies gen Nordosten, »sind die Helvetier. Mit den Germanen hast du deine eigenen Erfahrungen gemacht und weißt, warum sie über den Rhenus kommen. Ich kann es mir nicht leisten, daß die beiden sich verbünden. Ich muß sie nach einander bekämpfen. Ich habe eine Gelegenheit gesehen, einen Keil zwischen Gallier und Germanen zu treiben, und ich habe gehandelt.«
    »Du hast

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