Tod im Winter - Star trek : The next generation ; 1
– er und die anderen, die mit ihm auf diese Welt gekommen waren.
Sie waren in den Tunneln unter dem alten Schloss und versteckten sich dort wie Ratten. Der Arzt hatte sich dort ein Labor aufgebaut, um die Kevrata mit einem Heilmittel zu versorgen.
Und tatsächlich machte er große Fortschritte. In Kürze würde sein Werk vollendet sein.
Und woher wusste Sela all das? Wie konnte sie die Absichten der Aufständischen erraten? Sie wusste es, weil sie einen Spion hatte, dessen Aufgabe es war, für sie ein Auge auf die Rebellen zu werfen – und der Name des Spions war Jellekh.
Er war nicht von Natur aus ein Verräter. Aber er hatte eine Familie, die er sehr liebte, und das machte ihn verwundbar. Eines Abends, als Jellekh für die Aufständischen unterwegs gewesen war, hatten Sela und eine Handvoll Centurions seiner Familie einen Besuch abgestattet.
Als Jellekh zu seinem Haus zurückgekehrt war, hatte der Commander dort auf ihn gewartet – nicht aber seine Familie. Und sie hatte ihm nicht garantieren können, dass sie jemals wiederkommen würden.
Schließlich, so hatte Sela schnell betont, war nicht einmal sie perfekt. Trotz ihrer größten Bemühungen, Jellekhs Frau und Söhne zu »beschützen«, konnte man nicht genau sagen, was für Missgeschicke ihnen zustoßen könnten.
Das war eine Taktik, die sich für Sela schon in anderen Situation als nützlich erwiesen hatte. Es hatte sie auch nicht weiter überrascht, dass sie bei Jellekh ebenfalls wirkte.
Von da an hätte er alles getan, worum sie ihn gebeten hätte. Aber zufällig wollte Sela gar nicht viel – nur einen gelegentlichen Bericht über Hanafaejas.
Schließlich war Jellekh ein Spielstein, den sie nur ein einziges Mal benutzen konnte. Sie hatte es bevorzugt, ihn erst dann auszuspielen, wenn es am nützlichsten war.
Dieser Augenblick war nun gekommen.
Mit Jellekhs Hilfe würde Sela nicht nur die kevratanischen Widerständler gefangen nehmen, sondern auch deren Verbündete von der Föderation – einschließlich Doktor Crusher. Und als Bonus würde Sela den Impfstoff bekommen, an dem der andere Föderationsarzt gearbeitet hatte – der mit ein wenig Arbeit seitens der besten Wissenschaftler des Imperiums den Romulanern helfen würde, die an der Seuche erkrankt waren.
Und um all das zu erreichen, musste sie lediglich darauf warten, dass Picard und seine Leute die Tunnel unter dem Schloss verließen und ihnen dann zu Crushers Versteck folgen. In diesem Moment würde es relativ einfach sein, sie gefangen zu nehmen und ihr Abenteuer auf Kevratas zu beenden.
Dann würde der Aufruhr auf der Koloniewelt erlöschen. Kevratas würde wieder ganz normales romulanisches Eigentum werden und Sela würde aufgrund dieses Sieges wieder zurück ins Licht katapultiert werden.
Sie erinnerte sich an etwas, das ihr Vater gesagt hatte, als sie noch klein gewesen war. Geduld ist ein Kapital – gebrauche es klug. Sela war stolz, sagen zu können, dass sie genau das getan hatte.
Sie stellte sich vor, dass sie auf Picard schießen würde, zielte und verdampfte einen weiteren Stein.
Wie so viele andere Spezies waren die Kevrata dem Glücksspiel nicht abgeneigt. Aber das Ziel ihres Spiels – das drei vierseitige Würfel beinhaltete – bestand nicht darin, zu sehen, wer den größten Reichtum anhäufen konnte. Es ging darum, wer ihn am schnellsten wieder verschenkte.
Picard und sein ehemaliger Kollege Pug Joseph schauten gerade dabei zu, wie der Kevrata namens Kito sich selbst in den Ruin trieb – sehr zur Enttäuschung der anderen Spieler. Widerwillig klopften sie ihm auf die Schulter.
»Also«, sagte Joseph, »ich schätze, wir haben sie nun doch nicht gebraucht.«
Der Captain sah ihn an. »Sie?«
»Sie wissen schon – meine Glücksmurmel.«
»Ah«, sagte Picard, »die.«
»Natürlich«, sagte Joseph, »sind wir noch nicht über den Berg. Aber momentan sieht es gut aus.«
»Besser als vorher«, räumte der Captain ein.
»Was passiert nun also mit ihm? Greyhorse, meine ich.«
Picard zuckte mit den Schultern. »Ich weiß es nicht. Technisch gesehen ist er immer noch ein Gefangener der Strafkolonie.«
»Wissen Sie«, sagte Joseph, »ich denke, dass er noch nicht so weit ist, und das denken Sie, glaube ich, auch. Aber ich denke auch, dass er schon weit genug ist, um endgültig davon wegzukommen.«
Der Captain wusste, was er meinte. »Vielleicht wird bei dieser Entscheidung seine Arbeit hier eine Rolle spielen.«
»Das hoffe ich.« Joseph grinste. »Erinnern Sie
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