Tod im Winter - Star trek : The next generation ; 1
und sie kann die Macht, die wir darstellen, nicht ignorieren. Aber in ihrem übermächtigen Stolz setzt sie den Weg des Ruins fort und reißt uns mit sich.«
Plötzlich erhob er seine Stimme und peitschte die Menge mit seiner Unzufriedenheit auf. »Damit ist jetzt Schluss! Lasst uns Tal’Aura ein für alle Mal zeigen, dass das Volk von ihren Unzulänglichkeiten angewidert ist! Lasst uns ihr unmissverständlich sagen, dass wir genug von ihren Fehlschlägen haben!
»Lasst uns handeln«, sagte er, »im Namen unserer Vorfahren, die alles, was wir besitzen, mit ihrem Blut und ihrem Schweiß aufgebaut haben. Lasst uns im Namen unserer Nachfahren handeln, die ein stolzes und starkes Imperium verdienen. Aber vor allem, lasst uns im Namen dessen handeln, was richtig ist – und diesen Praetor stürzen!«
Braeg hatte zustimmenden Beifall erwartet. Was er bekam war ein Begeisterungssturm, der so tosend und anhaltend war, dass er nach einer Weile um sein Gehör bangte.
Er hatte offenkundig das geschmolzene Material, auf das er gehofft hatte. Nun musste es nur noch zu einer Waffe geschmiedet werden, die das Herz von Tal’Auras Regime durchbohren konnte.
Und mit seinen nächsten Worten tat er genau das.
Praetor Tal’Aura stand vor ihren Sichtschirmen. Während sich in ihrem Kreuz kalter Schweiß sammelte, sah sie zu, wie Braeg die Menge auf dem Siegesplatz in die Raserei peitschte.
Sie erkannte nun, dass sie einen schweren Fehler gemacht hatte. Sie war so sehr darauf bedacht gewesen, aus Braeg keinen Märtyrer zu machen, und so zuversichtlich, dass sie die Aufstände auf den Außenwelten unterdrücken können würde, dass sie es seinen Unverschämtheiten gestattet hatte, zu weit zu gehen.
Jetzt rief er den Leuten zu, sie ihres Amtes zu entheben. Inakzeptabel, dachte Tal’Aura, gelinde gesagt. Während sie bis jetzt den Einsatz von Gewalt gemieden hatte, würde sie nun eine solche Gewalt anwenden müssen, wie sie die Hauptstadt selten gesehen hatte.
Unvermittelt begann das Komm-Gerät in ihrer Hand zu piepen. Sie drückte auf einen Knopf und sagte: »Ja?«
Es war der Commander ihrer Truppen in der Hauptstadt. Er fragte sie, ob sie Braegs Rede verfolgte. Sie bejahte das.
»Ich bitte Sie, Praetor, erlauben Sie mir, ihn und seine Bewegung in Stücke zu schneiden, solange ich es noch kann.«
Tal’Aura blickte noch ein wenig länger auf Braegs Gesicht auf dem Schirm. Er ließ ihr keine andere Wahl, als ihn zu eliminieren.
»Sie haben meine Erlaubnis«, erwiderte sie.
»Ich danke Ihnen«, sagte der Commander. »Lang lebe das Imperium.«
Der Praetor hatte keinen Zweifel daran, dass das Imperium überleben würde. Ihre Herrschaft war allerdings eine ganz andere Sache.
KAPITEL 15
Kito war seit Tagen nicht mehr an der Oberfläche gewesen. Aber er hatte ja auch mit Hanafaejas und den anderen Wache gehalten und darauf gewartet, dass Doktor Greyhorse ihnen gab, was sie brauchten.
Jetzt, so unglaublich das auch schien, trug er es in einem Bündel, das er über seine Schulter gehängt hatte – zweihundert winzige Impfausrüstungen, die der Besitzer eines medizinischen Vorratshauses gespendet hatte, und zweihundert noch kleinere Röhrchen mit Impfstoff.
Kito hätte mehr tragen können, aber er wollte Selas Aufmerksamkeit nicht auf sich ziehen. Es war besser, den Impfstoff nach und nach zu verteilen, anstatt ein Scheitern der Mission zu riskieren.
Der Plan war, bis zum Abend alle in der Stadt erreicht zu haben, und die anderen kevratanischen Städte in den nächsten paar Tagen. Innerhalb einer Woche würden die Leute nicht mehr sterben. Und innerhalb einer weiteren Woche würden selbst die am schlimmsten Erkrankten wieder auf den Beinen sein.
Nachdem sie so viel ertragen hatten, schien es zu gut, um wahr zu sein. Aber Greyhorse hatte ihnen die Richtigkeit des Zeitplans bestätigt und er schien zu wissen, was er tat.
So wie Kito es verstanden hatte, hatte der Arzt sein eigenes genetisches Material benutzt, um den Impfstoff zu entwickeln. In gewisser Hinsicht bedeutete das, dass schon bald jeder Kevrata auf dem Planeten ein Stück von Greyhorse in sich tragen würde.
Ein bleibender Tribut, dachte der Rebell, für jemanden, der so viel für uns getan hat.
Dann hielt er am ersten Haus auf seiner Route. Der Ort war nicht weit von der Gasse entfernt, in der er sich vor dem romulanischen Hovercraft versteckt hatte. Er klopfte an die Tür und wartete darauf, dass die Bewohner ihm öffneten. Einen Augenblick später hörte er
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