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Todeszeichen: Ein Fall für Leitner und Grohmann (German Edition)

Todeszeichen: Ein Fall für Leitner und Grohmann (German Edition)

Titel: Todeszeichen: Ein Fall für Leitner und Grohmann (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Saskia Berwein
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begegnet. Aber es gibt zwischen den Frauen keine auffällige Schnittmenge. Hier und da eine einzelne unbedeutende Überschneidung, aber nichts, worauf wir uns konzentrieren könnten. Letztlich müssen wir davon ausgehen, dass es keinerlei Verbindung zwischen den Opfern und dem Täter gibt.«
    Grohmann dachte einige Momente schweigend nach und beobachtete Jennifer dabei, wie sie die Dose leerte. »Was ist mit der Bleiche? Wenn er sie darin badet, braucht er davon haushaltsunübliche Mengen.«
    »Bereits gecheckt und bisher eine Sackgasse. Es gibt zu viele Bezugsmöglichkeiten.«
    »Ich nehme an, dasselbe gilt für die üblichen Verdächtigen.«
    Jennifer nickte. »Es ist wahrscheinlich, dass er schon früher straffällig wurde; ob er mit einer konkreten Tat in Verbindung gebracht wurde, ist wiederum eine andere Sache. Wir haben die registrierten Sexualstraftäter in Lemanshain und im Umkreis überprüft. Wir sind zu jedem hingefahren und haben ein bisschen herumgestochert. Nichts. Wir haben das Profil unseres Täters und der Morde ins nationale Netzwerk gespeist, aber da unser Täter sehr ortsgebunden zu sein scheint, ist es eher unwahrscheinlich, dass irgendein Treffer dabei herauskommt. Alles in allem ziemlich hoffnungslos.« Jennifers Lippen kräuselten sich zu einem Lächeln. »Aber jetzt hat er uns möglicherweise einen ersten echten Hinweis geliefert.« Sie langte nach dem Foto, das sie zuvor ausgedruckt hatte, und pinnte es auf die freie Fläche neben der fünften Toten. »Die Frau, in deren Haut er dieses Bild geritzt hat, hat ihn dazu gebracht, seine Vorgehensweise zu ändern.«
    Grohmann musterte das Foto nachdenklich. »Einen Nachahmungstäter können wir definitiv ausschließen. Es sind nicht genügend Detailinformationen an die Öffentlichkeit gelangt, die irgendjemanden dazu befähigen würden, ihn zu kopieren.«
    Jennifer stimmte mit einem Nicken zu. »Er hat sie vollkommen anders als alle anderen zuvor behandelt. Damit sie nicht gefunden wird, hat er sogar darauf verzichtet, sein Kunstwerk der Öffentlichkeit zu präsentieren. Trotzdem hat er sich die Mühe gemacht, es einzurahmen und zu konservieren.« Jennifer studierte mehrere Sekunden lang das Bild. »Mein Gefühl sagt mir, dass sie etwas Besonderes für ihn war. Dass es zwischen ihr und ihm irgendeine Verbindung gibt. Ich glaube, wenn wir herausfinden, wer das sechste Opfer ist, kommen wir unserem Täter näher, als ihm lieb sein kann.«

4
    Es war später geworden, als sie erwartet hatte, trotzdem rief Jennifer auf dem Weg nach Hause Kai an. Er hatte glücklicherweise am nächsten Tag Spätschicht und fuhr sofort los, sodass sie wenig später vor dem Haus zusammentrafen, in dem Jennifers Wohnung lag.
    Er sah wie immer unverschämt gut aus. Kai war gut eins neunzig groß, sportlich und hatte markante Gesichtszüge, die ihn auf eine verwegene Art und Weise attraktiv machten. Seine dunklen Augen drückten ehrliche Wiedersehensfreude aus, die allerdings einen empfindlichen Dämpfer bekam, als Jennifer eher zurückhaltend auf seine allzu leidenschaftliche Begrüßung reagierte.
    Sie hatte sich mit ihm verabredet, um Zeit mit ihm zu verbringen und um nicht schon wieder alleine zu sein. Nach Sex war ihr allerdings nicht zumute. Wie meistens in letzter Zeit.
    Kai akzeptierte das, auch wenn er nicht gänzlich verbergen konnte, dass seine Laune sehr wohl darunter litt. Seine Enttäuschung ließ er an Jennifers Katze aus – die allerdings wieder einmal den ersten Schritt tat.
    Gaja thronte auf dem Sofa und musterte ihre Umgebung mit einem Gesichtsausdruck, der wegen ihrer schwarzgrauen Zeichnung immer ein wenig bösartig wirkte. Als sie Kai entdeckte, war es mit ihrer Ruhe augenblicklich vorbei.
    Sie sprang auf, buckelte und fauchte in seine Richtung, bevor er das Wohnzimmer überhaupt betreten hatte. Ein Verhalten, das sie ihm gegenüber an den Tag legte, seitdem Jennifer den Schreinermeister im November letzten Jahres das erste Mal mit nach Hause gebracht hatte.
    Gajas Mut schwand sofort, als Kai einen hastigen Schritt in ihre Richtung machte und ihr Fauchen beinahe perfekt imitierte. Sie sprang mit einem Satz vom Sofa und verschwand in Richtung Küche, wo eine Katzenklappe nach draußen in den Garten führte.
    Jennifer unterdrückte ein Seufzen. Inzwischen glaubte sie nicht mehr daran, dass ihre Mitbewohnerin ihren Freund jemals akzeptieren würde. Trotzdem konnte sie es nicht ausstehen, wenn er auf Gajas Ablehnung derart feindselig reagierte.
    Doch da

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