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Übersinnlich (5 Romane mit Patricia Vanhelsing) (German Edition)

Übersinnlich (5 Romane mit Patricia Vanhelsing) (German Edition)

Titel: Übersinnlich (5 Romane mit Patricia Vanhelsing) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Gebäudes gelangen konnte.
    Von außen wirkte sie wie der durch Rankpflanzen verhangene Eingang zu einer kleinen Höhle. Von Schlichten und Monroe rissen die Pflanzen zur Seite.
    Ich erwartete, in einen dunklen Schlund hineinzublicken.
    Aber statt dessen war nur erste Teil des kreisrunden, schlauchförmigen Ganges dunkel. Ein blaues Schimmern leuchtete mir entgegen. Die Wände leuchteten!
    Phantastisch, dachte ich.
    Professor von Schlichten hatte in der Tat nicht zuviel versprochen.
    Ein Naturphänomen konnte dies nicht sein. In einem sehr schrägen Winkel führte diese Röhre hinab, in die tiefer gelegenen Regionen dieses unheimlichen Bauwerks.
    Kaum zu glauben, dass es all die Äonen hindurch nicht entdeckt wurde, dachte ich.
    Aber vielleicht war diese Annahme auch völlig falsch.
    Vielleicht war nur niemand von jenen zurückgekehrt, die hier unten gewesen waren...
    Und die Indios, die zweifellos mehr über das alles wussten, hatten Legenden daraus gewoben. Legenden, die außer ihnen selbst und Exzentrikern wie Dietrich von Schlichten heute niemand mehr ernst nahm...
    Von Schlichten schwamm voran. Dann folgten Tom und ich.
    Allan Monroe und Francoise Careau bildeten den Schluss.
    Immer tiefer ging es hinab.
    Fasziniert berührte ich die blauschimmernden Wände. Glatt wie Bernstein waren sie. Woher mochte nur dieses Leuchten kommen? Zumindest brauchten wir unsere Lampen nicht.
    Ich spürte einen leichten Druck hinter der Schläfe.
    Nur zu gut wusste ich, was das bedeutete.
    Die Anwesenheit einer mentalen Kraft.
    Für Bruchteile von Sekunden versuchte sie, mein Bewusstsein zu ertasten und zog sich dann rasch wieder zurück. Schwindel erfasste mich und für einen Augenblick drehte sich alles vor meinen Augen. Tom fasste mich bei den Schultern.
    Er sah mich durch seine Taucherbrille hindurch an.
    Das blaue Licht ließ seine Augen fremdartig erscheinen.
    Ich versuchte ihm klarzumachen, dass wieder alles in Ordnung war.
    Er nahm mich bei der Hand.
    Gemeinsam schwammen wir weiter, durch den schimmernden Korridor, der schließlich in einen großen, kugelförmigen Raum mündete, dessen Wände ebenfalls blau schimmerten. In alle Richtungen gingen weitere Korridore.
    Allan Monroe blickte auf seine Uhr und gestikulierte in von Schlichtens Richtung. Offenbar wollte er darauf aufmerksam machen, dass der Sauerstoff nicht mehr ewig reichen würde.
    Von Schlichten nickte.
    Sie begannen mit ihrer Arbeit, die zunächst daraus bestand, dass sie einige Messgeräte auspackten und auf dem Grund des kugelförmigen Raums installierten. Die Biologin Francoise Careau nahm einige Wasserproben, um sie später auf ihre Zusammensetzung und ihren Gehalt an Mikroorganismen hin untersuchen zu können.
    Tom machte mit seiner Kamera ein paar Bilder, und ich hoffte, dass sie wenigstens einen Bruchteil jener phantastischen Kulissen wiedergeben würden, die sich uns hier unten bot.
     
    *
     
    Das blaue Leuchten, das von den Wänden ausging, begann auf einmal zu pulsieren. Augenblicklich waren alle Mitglieder der Expedition alarmiert.
    Irgend etwas geschah...
    Die Veränderung musste eine Bedeutung haben.
    Vielleicht hatten wir sie unabsichtlich ausgelöst...
    Ganz vage spürte ich die Anwesenheit einer gewaltigen mentalen Kraft. Es musste jene geistige Energiekonzentration sein, die ich um den halben Globus herum gespürt hatte. Ich hatte das Gefühl, als ob diese Kraft versuchte, sich vor mir zu verbergen. Diesmal wurde nicht versucht, in mein Bewusstsein einzudringen.
    Das Pulsieren wurde stärker.
    Wir müssen hier heraus!, durchfuhr es mich, während ich unwillkürlich vor der mentalen Kraft schauderte, die irgendwo im Hintergrund lauerte.
    Von Schlichten wirbelte herum.
    Sein Blick irrte umher.
    Es war zu spät, um noch von hier zu flüchten.
    Aus mehreren der blau schimmernden Korridore kamen krakenartige Wesen hervor. Ihre dämonisch leuchtenden grünen Augen blickten uns kalt an. Diese Exemplare waren um einiges größer als jenes, dass mich um ein Haar mit in die Tiefe gerissen hätte. Im pulsierenden blauen Licht, das die Wände abstrahlten, sah ich diese Kreaturen so deutlich wie nie zuvor. Mit Riesentintenfischen, wie man sie in großen Meerestiefen mitunter antreffen konnte, hatten sie zwar eine gewisse Ähnlichkeit, aber die Unterschiede waren nicht zu übersehen. Die Zahl ihrer Tentakel war nicht immer gleich.
    Manche besaßen drei oder vier, andere dafür mindestens ein Dutzend. Selbst die Kleinsten unter ihnen waren kräftiger als der

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