und der rote Rächer
vorüber, als Justus und Peter endlich die Polizeiwache von Rocky Beach verlassen durften. Man hatte ihnen nichts nachweisen können, aber Detective Franks verabschiedete Justus mit einer deutlichen Warnung: »Beim nächsten Mal kommst du mir nicht mehr ungeschoren davon! Und nun haut ab!«
Justus blieb stehen. »Unsere Räder stehen noch am Bootssteg.«
Franks verdrehte die Augen. »Auch das noch! Roy!«, brüllte er. »Setz dich in unsere Kiste und fahr unsere Gäste runter zum Hafen. Sonst stellen sie auf dem Weg dorthin noch was an.« Mit verdrießlichem Gesicht erschien sein Kollege. Wortlos drehte Franks ab und ging zurück in sein Büro.
Nachdem sie der Polizist bei ihren Fahrrädern abgesetzt hatte, radelten die beiden Jungen erschöpft nach Hause. Die Straßen waren leer und Peter ließ sich ein Stück zurückfallen, bis er neben Justus fuhr. »Der hat sich ja mächtig aufgeblasen, dieser Franks«, schimpfte er los. »Was bildet sich dieser Obersheriff eigentlich ein?«
Doch bei Justus hatte vorerst wieder der kühle Kopf die Oberhand gewonnen. »Bleib cool, Peter. Aus seiner Sicht hat er vielleicht sogar recht. Wir sind nun einmal verdächtig, so wie das alles gelaufen ist. Auch wenn das ungebührliche Verhalten von Detective Franks zu einiger Kritik Anlass gibt.« Er trat in die Pedale, um mit Peter mitzuhalten. »Es gibt nur einen Weg«, stieß er hervor. »Wir müssen den wahren Täter finden.«
»Ach, und wie sollen wir das anstellen?«
»Ich glaube, der Mann wird sich noch mal melden«, sagte Justus. Sie erreichten die Straßenkreuzung, an der sich ihre Wege trennten, und hielten an.
»Noch ein zweites Mal?«, fragte Peter. »Warum?«
»Der Anrufer hat etwas ganz Merkwürdiges gesagt, genau habe ich es nicht behalten. Ich war zu aufgeregt. So etwas wie ›Im Zeichen des Feuers – einmal ist es nun geschehen‹. Das verweist doch darauf, dass der Anrufer noch ein zweites Mal Feuer legen wird.«
»›Verweist darauf‹, Just: Nach Mitternacht drückst du dich ja noch geschwollener aus als tagsüber.«
Justus musste grinsen. »Also gut, nehmen wir eine Runde Schlaf! Morgen steht dir und Bob ein heftiger Mathetest bevor. Und danach treffen wir uns alle drei in unserer Zentrale und besprechen die Lage.«
Der Verdacht
Nach der Schule radelten die drei ??? unverzüglich in Richtung Schrottplatz. Während Peter noch bei Onkel Titus vorbeischaute, um ihm eine alte Postkartensammlung zu übergeben, liefen Justus und Bob direkt zur Detektivzentrale hinüber. Seit einigen Tagen hatten sie sie nicht mehr betreten, da sie bei dem guten Wetter nach der Schule mit einem von Joes Booten zum Tauchen gefahren waren. Justus kannte ein Mädchen aus einem Sportgeschäft, Sandy, die bei einem Schaufensterwettbewerb einen Tauchkurs gewonnen hatte. Sie hatte die drei ??? eingeladen mitzumachen und natürlich hatten die Jungen sofort begeistert ihre Ausrüstung zusammengepackt.
»Wie ist die Mathearbeit bei dir gelaufen?«, wollte Justus von Bob wissen.
Er grinste ihn an. »Ich hoffe, bestens. Denn ich hab fast alles bei dir abgeschrieben.«
»Dann hast du mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Eins. Deine Mutter wird staunen.« Schmunzelnd stieg Justus die Stufen zum Campingwagen hoch und schloss die Tür auf. Doch bevor er die Tür aufstieß, bückte er sich und hob ein kleines Strohhalmstückchen auf. »Hier war jemand«, sagte er erschrocken.
»Wieso?«, fragte Bob und sah dem Ersten Detektiv neugierig über die Schulter.
»Unser Prüfsystem. Ich hatte es installiert.«
Das Prüfsystem bestand aus einem dünnen Faden, den Justus von innen oben an der Tür befestigt hatte und der durch ein kleines Loch über dem Eingang nach draußen führte. Dort hatte er ihn mit einem quer liegenden Strohhalmstück verknotet. Wenn die Tür geöffnet wurde, riss der Faden und der Strohhalm segelte zu Boden.
»Vielleicht war es Tante Mathilda«, sagte Bob.
Justus schüttelte den Kopf. »Wenn ich abgeschlossen habe, geht sie nicht hinein. Das hier ist unser Reich und sie hält sich dran.« Vorsichtig öffnete er die Tür, gefasst auf eine unangenehme Überraschung.
Doch niemand war in der Zentrale und alles wirkte unverändert. Bob lief zum Regal und prüfte ein paar der Ordner, in denen sie die Dokumente zu alten Fällen aufbewahrten. Die dicke Staubschicht bewies ihm, dass sie in den letzten Wochen kein Mensch angerührt haben konnte.
Währenddessen schaltete Justus bereits den Computer an. »Sieht nicht so aus, als ob
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