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Verhängnisvolle Sehnsucht (German Edition)

Verhängnisvolle Sehnsucht (German Edition)

Titel: Verhängnisvolle Sehnsucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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bestanden. Wortlos schlüpfte er aus seinen Schuhen, bevor er die Kisten wieder aufnahm und ins Wohnzimmer trug. Dort hatte Carrie offensichtlich schon damit begonnen, die Kartons auszupacken, denn über allen verfügbaren Oberflächen hingen Dessous. Da er nicht wusste, wo er hinsehen sollte, stellte er nur die Kisten ab und zog sich dann zur Tür zurück. Doch dort zögerte er und wandte sich noch einmal zu Carrie um.
    »Ich muss dann los. Kommen Sie zurecht?«
    »Ja, natürlich.« Sie hatte ihm immer noch den Rücken zugewandt, aber es schien, als stünde sie kurz vor einem Zusammenbruch.
    Unentschlossen blieb er stehen und wartete darauf, dass sie mehr sagte. Oder ihm ein Zeichen gab, was sie jetzt brauchte. Doch sie stand einfach nur da und zerknüllte die Unterwäsche in ihren Händen. Das war für ihn ein eindeutiger Hinweis darauf, dass sie nicht so ruhig war, wie sie schien. Rasch durchquerte er das Zimmer und blieb dicht hinter ihr stehen. Aus der Nähe konnte er sehen, wie steif sie ihren Rücken hielt, und ihre unregelmäßigen Atemzüge hören. Er hielt eine Hand über ihre Schulter, berührte sie aber nicht.
    »Ist wirklich alles in Ordnung, Carrie?« Sowie es aus seinem Mund war, erkannte er selbst, was für eine blöde Frage das gewesen war.
    Carrie wirbelte zu ihm herum und schlug ihre Hände mitsamt den Dessous gegen seine Brust. »Nein, nichts ist in Ordnung! Ich habe nichts mehr! Alles, wofür ich seit Jahren gearbeitet habe, ist weg. Ich habe kein Zuhause mehr, kein Geschäft, gar nichts! Mir ist klar, dass Sie das nicht nachvollziehen können, Sheriff, aber könnten Sie dann wenigstens diese blöde Fragerei lassen?« Ihr Gesicht war nass, aber ob das am Regen lag oder an den Tränen, die unablässig aus ihren Augen strömten, konnte er nicht sagen.
    Sein Magen krampfte sich zusammen, als er ihr Leid sah. Selten hatte er sich so hilflos gefühlt wie jetzt. Es gab keinen Feind, den er jagen konnte, keinen Verbrecher, den er zur Verantwortung ziehen konnte. Es zeigte sich wieder einmal, dass er im Umgang mit Frauen völlig unfähig war. Mehr aus Instinkt als aus eigenem Willen schlang er seine Arme um Carrie und zog sie an sich. Zuerst wehrte sie sich dagegen, doch dann presste sie sich an ihn und vergrub ihr Gesicht an seiner Brust. Die Dessous fielen unbeachtet zu Boden, und ihre Hände krampften sich in sein Hemd. Sam spürte, wie sein Körper zum Leben erwachte.
Nein, nicht jetzt!
Carrie brauchte Trost, keinen wilden Sex zwischen heißen Dessous. Innerlich stöhnte Sam auf, als der Gedanke seine Erregung noch verstärkte.
    Carrie ließ den Tränen über ihren Verlust und ihre Hilflosigkeit, die sich in den vergangenen Wochen in ihr aufgestaut hatten, freien Lauf. Es fühlte sich überraschend gut an, dies an einer starken Männerbrust zu tun, auch wenn sie immer behauptete, dass sie keinen Mann in ihrem Leben benötigte. Das stimmte auch weiterhin, aber Männer hatten eindeutig hin und wieder Vorteile. Zum Beispiel, wenn es darum ging, Dessous vor einem Sturzregen zu bewahren. Mit einem stummen Seufzer erkannte Carrie, dass es unfair gewesen war, ihre Wut an Sam auszulassen. Es war eindeutig nicht seine Schuld, dass ein Verrückter gedacht hatte, es sei eine gute Idee, ihren Laden in die Luft zu sprengen.
    Okay, sie musste es zugeben: Es lag nicht daran, dass es irgendeine Männerbrust war, an der sie sich ausweinte, sondern dass es die von Sam Mayweather war. Schon als sie ihn zum ersten Mal in Sheriff-Uniform gesehen hatte, hatte sie sich überlegt, wie es wohl wäre, von diesen starken Armen umfangen zu werden. Und jetzt, nach zwei Jahren, war es endlich so weit. Allerdings hatte sie sich das Ganze schon etwas anders vorgestellt. Weniger Tränen, weniger nasse Kleidung, deutlich mehr Leidenschaft. Verdammt, dafür, dass sie Alyssa immer wegen ihrer Angst, auf Kyle zuzugehen, Vorhaltungen gemacht hatte, war sie selbst sogar noch viel unfähiger. Und dabei war sie bisher immer stolz darauf gewesen, eine starke, unabhängige Frau zu sein.
    Wärme drang durch Sams nasse Kleidung an ihre Wange, und sie wünschte, sie könnte seine Haut spüren. Wie würde er reagieren, wenn sie einfach damit begänne, sein Hemd aufzuknöpfen? Es erschreckte sie, dass sie überhaupt nicht einschätzen konnte, ob Sam ihren Vorstoß begrüßen oder sie sanft, aber bestimmt davon abhalten würde. Gott, sie konnte alles ertragen, aber nicht, dass er sie mit einem mitleidigen Blick ansah und ihr sagte, dass er sie nur

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