Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Versuchung des Blutes - Cole, K: Versuchung des Blutes

Versuchung des Blutes - Cole, K: Versuchung des Blutes

Titel: Versuchung des Blutes - Cole, K: Versuchung des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
Vom Netzwerk:
oben zu halten.
    „Und nach all ihren Anstrengungen haben sie dich einfach so eintreten lassen?“
    Sie blieb stehen und wandte sich erneut zu ihm um. „Was hätten sie denn sonst wohl tun sollen, Mr. MacRieve?“ Die anderen hatten ihr nicht nur gestattet, die Pyramide zu betreten. Obwohl sie keinen von ihnen wirklich kannte, hatten sie mit ihr zusammenarbeiten wollen, da es schließlich insgesamt vier Preise gab. Cade, einer der Dämonen, hatte ihr sogar dabei geholfen, die ersten Meter vom Eingang bis zum ersten Vorraum hinabzuklettern. Dann hatten sie sich aufgeteilt, um das ganze Labyrinth aus Kammern zu durchsuchen, nicht ohne zuvor beim Mythos geschworen zu haben, die anderen zu alarmieren, sobald jemand etwas gefunden hatte.
    MacRieves Lächeln bestand darin, seinen Mund zu einem grausamen Grinsen zu verziehen. „Ich weiß genau, was ich getan hätte.“
    „Und ich weiß genau, wie ich Vergeltung geübt hätte.“
    Er schien überrascht zu sein, dass sie gar keine Angst vor ihm zu haben schien, aber ihr jagte nun einmal nichts so schnell Angst ei n – abgesehen von großen Höhen und unnötig großen Insekten. Und sie war sich sehr wohl bewusst, wie bösartig die Teilnehmer der Tour werden konnten, während sie auf der Suche nach den Preisen die ganze Erde bereisten.
    Gerade wegen dieser Rücksichtslosigkeit war Mari ja vom Haus der Hexen auserwählt worden, um an dem Wettstreit teilzunehmen, obwohl sie erst dreiundzwanzig war und aus einem eher dubiosen Koven stammte, dem etwas undisziplinierten Hexenhaus von New Orleans. Und obwohl sie die Wandlung von sterblich zu unsterblich noch nicht vollzogen hatte.
    Aber Mari fand es durchaus nicht unter ihrer Würde, ab und zu ein paar Tricks anzuwenden, und im Gegensatz zu vielen anderen Hexen würde sie ohne zu zögern Magie anwenden, um jemandem zu schaden, der es verdient hatt e – vorausgesetzt, sie war dazu in der Lage, mit ihren eher unbeständigen Kräften.
    MacRieve trat so dicht an sie heran, dass der gut zwei Meter große, vor Wut kochende Werwolf über ihr aufragte. Er war wenigstens dreißig Zentimeter größer als sie und um ein Vielfaches stärker, aber sie zwang sich, nicht vor ihm zurückzuweichen.
    „Pass auf, was du sagst, kleine Hexe. Jemanden wie mich möchtest du sicher nicht verärgern.“
    Der große Preis dieser Tour war ein Gegenstand, der Thranes Schlüssel genannt wurde; ein Schlüssel, der es seinem Besitzer erlaubte, in die Vergangenheit zu reisen, und das nicht nur ein Mal, sondern zwei Mal. Sie wusste, für ein solches Werkzeug war er mehr als bereit, sie aus dem Wettkampf zu drängen. Also musste sie ihn davon überzeugen, dass ihm das unmöglich wäre.
    „Genauso wenig, wie du mich verärgern solltest“, erwiderte sie mit fester Stimme, wobei sie ihn unverwandt anblickte. „Vergiss nicht, ich könnte dein Blut in Säure verwandeln, ohne mich auch nur im Geringsten anzustrengen.“ Eine glatte Lüge.
    „Aye, ich habe die Gerüchte über deine Macht gehört.“ Er kniff die Augen zusammen. „Seltsam nur, dass du das Grab nicht einfach mit einem Fingerschnippen geöffnet hast.“
    Ja, möglicherweise wäre sie imstande gewesen, die Steinplatte anzuhebe n – mit voller Konzentration, einer noch nie da gewesenen Portion Glück und wenn sie nicht an den Folgen übertriebenen Alkoholgenusses gelitten hätte. Oh, und wenn sie sich in tödlicher Gefahr befunden hätte.
    Unglücklicherweise hing ihre Macht von ihrem Adrenalinspiegel ab, was sie ebenso unerschöpflich wie unkontrollierbar machte.
    „Du meinst also, ich sollte Zauberkräfte wie die meinen dazu benutzen, ein Grab zu öffnen?“, fragte Mari spöttisch. Seht der Meisterin des Bluffs zu und staunt! „Das wäre ja so, als ob man dich herbeiriefe, um eine Feder aufzuheben.“
    Er neigte den Kopf zur Seite und sah sie abwägend an. Nach einer gefühlten Ewigkeit wandte er sich schließlich ab und ging.
    Mari stieß innerlich einen Seufzer der Erleichterung aus. Wenn irgendeine Mythenweltkreatur herausfand, wie verletzlich sie in Wirklichkeit war, wäre ihr Schicksal besiegelt. Das war ihr bewusst, aber ganz gleich, wie sehr sie sich abmüht e – jedes Mal, wenn sie eine größere Menge ihrer Macht entfesselte, endete es mit einer Explosion.
    Das verwirrte auch ihre Mentorin Elianna, die ihr einmal erklärt hatte: „Pferde besitzen sehr kräftige Beine, aber das heißt noch lange nicht, dass sie zur Primaballerina taugen.“ Die alte Elianna übte jeden Tag mit Mari,

Weitere Kostenlose Bücher