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Verwüstung

Verwüstung

Titel: Verwüstung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. J. MacGregor
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hinausgedonnert und auf den Lincoln Boulevard abgebogen war, drückte er einen weiteren Knopf, und das Sonnendach öffnete sich. Beton und Holzstückchen regneten in den Wagen, Staub wehte herein. Er rief den Frauen zu, dass sie dem Typen von der Windschutzscheibe befördern sollten. Die Amazone schoss durch die Öffnung im Dach wie ein riesiges Kasperle und zerrte den Bullen von den Panzerplatten.
    Während der Hummer die Lincoln entlangbrauste, nutzten die Amazone und Crystal das Sonnendach als Schießstand. »Fünf hinter uns!«, rief die Amazone, dann eröffneten Crystal und sie gleichzeitig das Feuer.
    Ein Streifenwagen geriet augenblicklich außer Kontrolle. Ein weiterer fuhr gegen einen Baum. Ein dritter knallte in einen geparkten Wagen, woraufhin beide in Flammen aufgingen. Franklin grinste und fuhr Richtung Vine, eine Straße, die so schmal war, dass der Hummer, als er ihn im rechten Winkel herumwirbelte, die Straße komplett blockierte.
    » Raus «, rief er. » Raus! Wir treffen uns im Wald.«
    Er gab den dreistelligen Code ein, warf sich den Rucksack über die Schulter und kletterte mit der kräftesparenden Geschwindigkeit eines Kolibris aus dem Hummer. Der Sprengstoff würde dreißig Sekunden verzögert hochgehen, lang genug, um Deckung zu suchen.
    Er rannte in Richtung Wald, das Kreischen der Sirenen war jetzt so nah, dass sie unangenehm die Dunkelheit durchschnitten. Dann tauchte er zwischen den Bäumen unter, wo Crystal und die Amazone auf ihn warteten, und sie liefen tiefer zwischen die Bäume. Einen Herzschlag später ging der Hummer in die Luft.
    Es klang wie Armageddon. Sie warfen sich instinktiv zu Boden, rollten sich ab. Ein unglaublicher Feuerball schoss in den Himmel und spie Vulkanlicht und Asche. Die Luft roch verbrannt. Eine zweite Explosion hallte durch die Dunkelheit, und sie sprangen wieder auf und rannten schnell zwischen den Bäumen hindurch, sie stolperten über aufragende Wurzeln, in der Nacht erwachten weitere Sirenen zum Leben, kreischende Stimmen, dann folgte eine dritte Explosion.
    Am Rand des Waldes hielten sie an, Crystal und er keuchten wie Fische an Land, wohingegen die Amazone kaum zu schwitzen schien. »Was zum Teufel steckte denn in deinem Hummer, Junge?«, fragte die Amazone. »Ganz Vietnam?«
    Das und noch mehr. Von dem Wagen würde nicht einmal genug übrig sein, um auch nur einen Fingerabdruck zu nehmen.
    »Über die Straße«, zischte er. »In das vierstöckige Gebäude. Der Lieferwagen steht im ersten Stock.«
    Die Amazone lief vor ihnen los, ihre langen Beine fraßen die Entfernung zwischen Wald und Parkhaus. Franklin nahm Crystals Hand und spürte es augenblicklich, er war sofort wieder ganz. Sie rannten hinter der Amazone her, überquerten die Straße, ihre Schuhe klatschten auf das alte Kopfsteinpflaster, sie duckten sich auf der anderen Seite in die Schatten. Das Parkhaus war nicht bewacht. Man kaufte einfach einen Aufkleber für eine Woche oder einen Monat, oder was immer einem passte, und pappte ihn von innen gegen die Windschutzscheibe, dann wurde er wie der Strichcode auf einer Lebensmittelpackung gelesen, wenn man hinein- und hinausfuhr. Sein Aufkleber war – wie der Lieferwagen – ausgestellt auf Jerome Carver, einen Niemand, den es nicht gab.
    Ins Parkhaus, Taschenlampe an, Treppe hoch, schnell, schneller. Unten mehr Sirenen. Irgendetwas hatte in der Vine Street angefangen zu brennen – Bäume oder Büsche, ein Grundstück, Müll, er war nicht sicher. Aber er konnte es riechen, der Gestank mischte sich unter den Benzingeruch, verbranntes Gummi, Zerstörung.
    Sie erreichten den ersten Stock. Er rannte auf den schwarzen Lieferwagen zu, öffnete die hintere Tür, sie krabbelten hinein. Die hinteren Sitze waren ausgebaut, aber es gab zwei einfache Betten mit Schlafsäcken, Laken, Kissen. Eine eingebaute Kühlbox stand an der anderen Seite, daneben Campingsachen und zwei Reisetaschen. Er drückte Crystal die grüne in die Hand. »Zieh dich um, Baby.« Er sah die Amazone an. Ein leichter Schweißfilm bedeckte ihr Gesicht. Ihre Augen, schwarz wie Bitterschokolade, verrieten nichts. »Bist du eins achtzig oder so?«
    »Eins achtzig, ja.«
    »Ich habe nicht mit jemand Drittem gerechnet, aber in der Tasche sollte etwas sein, was dir passt.« Er drückte ihr die blaue Tasche in die Hand. »Wenn du fertig bist, leg dich ins Bett und deck dich zu.«
    Er krabbelte schnell nach vorn, schob seine Waffe unter den Sitz, begann dann mit einer Routine, die er so oft

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