Veyron Swift und das Juwel des Feuers - Serial: Teil 1 (German Edition)
ist das auch besser so. Er wird niemals mit Ihnen in Kontakt treten oder sich zu erkennen geben. Dennoch können Sie auf seine Unterstützung vertrauen, wenn Sie Ihre Sache wie verlangt ausführen«, erwiderte Fellows. Ein leichter Schauder zuckte über sein aalglattes Gesicht, während er über seinen Auftraggeber sprach.
»Klingt unheimlich«, meinte Said sarkastisch.
Fellows lächelte, ein herzloses, sardonisches Zähneblecken.
»Oh ja, das ist er. Ich wünsche Ihnen jetzt einen guten Tag.«
Die Wagentüren wurden von zwei Mitarbeitern geöffnet. Fellows schloss die Augen. Alec erkannte, dass es nichts mehr zu sagen gab. Er stieg zuerst aus, danach Said und zum Schluss Tamara. Sie bedachte Fellows mit einem scharfen, misstrauischen Blick. Der Terror-Vermittler erwiderte ihn nicht, sondern wartete geduldig, ohne einen Muskel zu rühren. Schließlich stieg sie aus. Hinter ihr wurde die Tür zugeschlagen.
Draußen im Regen stülpte Tamara die Kapuze ihres grauen Pullovers über den Kopf und schloss zu Alec und Said auf. Ihre Bewegungen waren die einer Katze, schnell und geschmeidig, während Alec dagegen ein wenig statisch durch den Regen stapfte, stets unter Anspannung, als wüsste sein Körper nicht recht, wohin mit all der antrainierten Kraft. Sie gingen durch die Reihen der geparkten Autos und näherten sich langsam dem großen Terminal.
»Mir gefällt das nicht«, brummte sie finster. »Dieser Fellows ist ein Aas. Was er da von seinem Auftraggeber erzählt, klingt schlimmer als jeder Bonze, mit dem wir es bisher zu tun hatten.«
»Bei fünfunddreißig Millionen Dollar pro Nase hört man auf, Fragen zu stellen«, gab Alec lapidar zurück.
Tamara schien das zu verärgern.
»Was ist mit unserer Sache, Alec? Sind wir also jetzt auch schon käuflich? Kann uns jetzt jeder Wahnsinnige für jeden beliebigen Anschlag buchen?«
Alec wirbelte zu ihr herum, packte sie an den Schultern.
»Du verstehst es einfach nicht! Geld bedeutet Macht und Einfluss! Genau das ist es was wir brauchen wenn wir irgendwann Erfolg haben wollen. Dieser andauernde Kampf gegen Windmühlen muss aufhören. Wir müssen endlich etwas
bewirken!
« fauchte er.
Tamara wand sich nicht aus dem harten Griff, sondern erwiderte seinen Blick kalt.
»Also verraten wir jetzt doch noch unsere Ideale. Du hast aufgegeben«, meinte sie mit Abscheu in der Stimme.
Alec ließ sie los.
»Ich habe nicht aufgegeben! Wir befinden uns im Krieg mit Leuten, die uns himmelhaushoch überlegen sind. Wenn wir ihnen auf Augenhöhe begegnen wollen, müssen wir uns einige ihrer Methoden aneignen. Sieh es einfach als ein notwendiges Übel«, erwiderte er und ging weiter. Tamara folgte ihm verärgert. Das war nicht der erste Disput zwischen ihnen und es würde auch nicht der letzte sein. Er verriet ihr besser nicht, dass er bereits eine Villa im Hochland Boliviens gekauft hatte, ebenso einen neuen Ferrari. Er liebte schnelle Autos. Wenn diese kleine Ironie der Preis für den Kampf gegen den Kapitalismus sein sollte… nun, so war es ein verdammt angenehmer Preis.
»Ruf jetzt die anderen. Sorg dafür, dass jeder auf seinem Posten ist und seine Aufgaben kennt. Said, du gehst als erster in den Terminal und checkst die Lage. Sorg dafür, dass sich alle zerstreuen und erst beim Einchecken zusammenfinden. Wir dürfen keine Aufmerksamkeit erregen. Noch werden wir von der Polizei weitgehend ignoriert. Aber das wird sich ändern, sobald wir einmal an die Öffentlichkeit gegangen sind«, befahl Alec.
Said gab ein zustimmendes Brummen von sich. Er bog beim übernächsten Auto in eine andere Richtung ab. Alec drehte sich zu Tamara um, die immer noch hinter ihm hermarschierte, die Fäuste tief in die Hosentaschen gestopft.
»Zieh dich um und mach dich hübsch. Wir haben unsere Rollen zu spielen, bis wir an Bord sind. Wir wollen das schnellste Flugzeug der Welt entführen und das machen wir mit Stil.«
Er lachte laut und ging weiter.
Tamara war dagegen gar nicht zum Scherzen zumute. Sie plagte das ungute Gefühl, dass dieser Höhepunkt der Karriere des Roten Sommers zugleich sein Schwanengesang würde.
Wir werden alle sterben und keine Menschenseele wird es kümmern. Ganz im Gegenteil: Eine Menge Leute werden heilfroh sein
, dachte sie mit einiger Verbitterung. Sie fand es seltsam, dass sie sich plötzlich derartige Gedanken machte. Zweifel waren seit jeher ihre Weggefährten, doch jetzt kam etwas Neues hinzu: Kummer und Bedauern. Aber sie empfand Alec gegenüber eine zu
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