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Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Titel: Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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damit sein Leben - so, als würdest du ihm ein Bein abtrennen würdest du es trotzdem tun?«
    Sie starrte ihn an. »Nein.«
    »Bist du nicht dankbar, wenn er glücklich ist? Ist nicht das die wahre Bedeutung von Liebe, sich über das Glück des anderen zu freuen? Und was auch geschieht, du hast die Mädchen. Dir gehörte sein Lächeln und seine ganze Liebe. Nun gehört er der Welt und muß sein Wissen überall verbreiten. Zwei Rauchwolken glaubt, Kleiner Tänzer könne die Dinge verändern und den Krieg beenden. Ist das nicht ein Opfer wert?«
    Sie zögerte lange, wohl wissend, daß sie wehrlos ihrem Schicksal ausgeliefert war. »Vermutlich.« Und ich weiß, er muß es tun. Ihn aufzuhalten, brächte ihn um. Ich wußte nur nicht, wie furchtbar weh es tut.
    Lächelnd zwinkerte er ihr zu. »Nun komm schon. Füllen wir diese Körbe und warten wir ab, ob es etwas damit auf sich hat, aus Gras Nahrung zu gewinnen.«
    »Da kommt jemand!«
    Der Ruf lenkte Schwerer Bibers Aufmerksamkeit von den auf der wunderschönen Haut einer Büffelkuh ausgelegten Federn und Knochen ab. Auch Sieben Sonnen blickte neugierig herüber. Er massierte seine Handgelenke, die mit zunehmendem Alter immer steifer wurden und ihm Qualen bereiteten.
    »Bestimmt gute Nachrichten. Die Anit'ah fliehen und verstecken sich im Wald.«
    Sieben Sonnens Augen wurden schmal. »Man muß kein Geisterträumer sein, um das zu wissen. Wenn ich mich in die Lage der Anit'ah versetze, was würde ich tun, wenn ein ganzes Volk über mein Land herfällt?«
    Schwerer Biber gestattete sich ein arrogantes Lächeln. Du wagst es nicht, meine Macht offen herauszufordern, Sieben Sonnen. Dafür ist sie zu weit gediehen. »Du kannst dich in die Lage von wem immer du willst versetzen, lieber Freund. Aber vergiß nicht, in welcher du dich befindest.« Er genoß es zu sehen, wie Sieben Sonnens ausgeprägte Gesichtszüge angstvoll erstarrten. Der alte Mann hätte sich am liebsten in Stein verwandelt.
    Aufgeregtes Geschwätz erklang.
    »Ich glaube, ich kümmere mich einmal um diese neuerliche Störung.«
    Mühsam kam Schwerer Biber auf die Beine. Er hatte beträchtlich zugenommen und war von seiner Massigkeit und Schwerfälligkeit irritiert.
    Er bückte sich unter der Tür durch, richtete sich kerzengerade auf und betrachtete die vor ihm liegenden Berge, auf die sich die blutrote untergehende Sonne herabsenkte. Er ließ seinen Blick von den im Wind rauschenden Pappeln zu dem Wacholder- und Salbeidickicht hinter dem Lager hinüberschweifen. Weiter hinten erhob sich die Red Wall in brennendem Scharlachrot die Farbe des von ihr reflektierten Sonnenuntergangs tat den Augen fast weh. Das breite grüne Tal vor der roten Felswand erstreckte sich in einem herrlichen Smaragdgrün. Üppiges Gras, soweit das Auge reichte.
    Den Blick zum Horizont im Westen versperrten hochaufragende Berge. Die Hänge waren von biegsamen Kiefern und Wacholder gesprenkelt. Ein schmaler Spalt markierte den zur Flußgabelung des Clear River steil abfallenden Canyon.
    Hier, wo einmal die Lager der Anit'ah gewesen waren, ragten nun die Zelte des Volkes zum glühende Sommerhitze versprechenden Himmel hinauf. Das hinter dem Lager beginnende Dickicht aus Wacholder und riesigem Salbei knisterte und raschelte vor Dürre.
    Jetzt wurde das Geplapper lauter. In das Durcheinander mischte sich das Jaulen von Hunden und das Wimmern weinender Frauen.
    Beunruhigt lenkte Schwerer Biber seine Schritte zu dem Tumult. Hinter einem Zelt erblickte er eine Menschenansammlung, die sich um einen Krieger scharte. Festes Holz! Er erkannte den jungen Mann sofort.
    Der Kopf des Kriegers hing müde herab, sein Bein war verletzt. Mit schmerzverzerrtem Gesicht blickte er auf, als Schwerer Biber hinzutrat. Der Geisterträumer rückte seinen weißen Büffelumhang majestätisch auf seinen Schultern zurecht und fragte barsch: »Was ist passiert?«
    Festes Holz schluckte krampfhaft und hob den Kopf. Rasende Schmerzen verzerrten sein bleiches Gesicht. Seine Kleidung war schweißgetränkt und glänzte schimmernd auf seiner blassen Haut.
    Schwerer Biber betrachtete ihn genauer und entdeckte die Verletzungen am Bein des jungen Mannes, in denen sich schillernde Fliegen tummelten.
    »Geisterträumer.« Festes Holz würgte das Wort förmlich aus seiner trockenen Kehle und erschauerte.
    »Gebt ihm Wasser. Legt ihn auf eine Decke, damit er sich ausruhen kann. Jemand soll ihm etwas zu essen bringen.«
    Schwerer Biber beobachtete, wie Festes Holz in ein Zelt

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