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Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Titel: Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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beutegierigen Menschen beschleunigten - zusätzlich zu den Auswirkungen der klimatischen Veränderungen und der weit verbreiteten Tierseuchen - das Aussterben von Tieren wie das Mammut, Riesenfaultier, Wildpferd und Kamel in verheerendem Ausmaß. Die Menschen und ihre Beutetiere akklimatisierten sich an die stufenweise bis vor ungefähr achttausend Jahren erfolgende Erwärmung.
    Geologischen Aufzeichnungen zufolge handelte es sich um eine dramatische Klimaänderung: das Altithermal. Eine Reihe von Dürreperioden trocknete Nordamerika aus, die regionalen Grundwasserspiegel fielen um zwanzig Fuß. Vegetationszonen verlagerten sich, der Mutterboden erodierte, Erosionskanäle fraßen sich tief in die Erde. Die Baumgrenze verschob sich in immer höhere Bergregionen. Die riesigen Seen des Great Basin trockneten aus und hinterließen in Utah und Nevada Salzebenen und Wüstengebiete. Aus destabilisiertem Muttergestein entstanden gigantische Dünenfelder, die zu wandern begannen und bald große Teile von Montana, Wyoming und Nebraska bedeckten, während vom Wind fortgetragener Löß über dem amerikanischen Mittelwesten niederging.
    Infolge der Trockenheit starb das saftige Gras auf dem Weideland; die Zahl der Büffelherden nahm beängstigend ab. In dieser Zeit mußten sich die Menschen mit Not und Hunger auseinandersetzen.
    Jäger begannen sich von den Sippen abzusondern, zogen in Gruppen umher und bekriegten sich schließlich untereinander stets auf der Suche nach den zurückweichenden Herden jagdbarer Tiere.
    Trotz dieser lebensfeindlichen Umwelt wurde in dieser Zeit der Keim zur Geburt einer neuen nordamerikanischen Kultur gelegt.

EINLEITUNG
    »Mein Gott! Ich hatte keine Ahnung, daß die Buddelei eine so verdammt staubige Angelegenheit ist.«
    Die Schaufel des blonden Mannes krachte bei dem Versuch, sie Vollzuladen, mit einem dumpfen Laut auf den Fels. Er richtete sich auf, seine Muskeln strafften sich, und er warf mit der Schaufel lockere Erde in das Gittersieb des grauhaarigen Mannes. Die merkwürdige Vorrichtung ruhte auf zwei wackligen Beinen und bestand aus einem flachen Behälter aus Eisengewebe, das über dem Behälterboden von einem Metallband zusammengehalten wurde.
    Das Sieb gab ein zischendes Geräusch von sich, Kieselsteine und Geröll polterten auf die Drahtmaschen des Netzes.
    »Ja, ordentlich viel Staub. So ist das nun mal in diesen Felsspalten.« Er verstummte. »Sonst scheint's hier nichts zu geben. Grab weiter.«
    Der ältere Mann zog ein rotes Taschentuch aus der Tasche und putzte sich die Nase. Er trug ein altes kariertes Hemd, Bluejeans schlotterten um seine mageren Hüften. Während er wartete, fingerte er eine Zigarette aus der Tasche und zündete sie mit einem Feuerzeug an.
    Mit geübtem Blick sah er sich in der Felsspalte um und schätzte ihre Ausdehnung ab. »Wette, hier drin liegen zehn Fuß Erdmaterial.«
    Der braungebrannte Blonde, schätzungsweise Ende Zwanzig, zeigte beeindruckende Muskeln an Armen und Rücken. Er stand bis zur Hüfte in einem unregelmäßig ausgehobenen Loch und hieb mit der Schaufel auf den mit Felsen durchsetzten Boden im rückwärtigen Teil des Kalksteinüberhangs ein.
    Er arbeitete mit bloßem Oberkörper und trug ebenfalls eine Levi's, die von einem genieteten Ledergürtel im Westernstil gehalten wurde. Der runde Abdruck einer Kautabakdose beulte seine Gesäßtasche aus.
    »Verdammter Staub. Und diese ganze Holzkohle.«
    »Indianerfeuer, Pete! Indianerfeuer! Schau dir mal die Decke von dem Ding hier an, dann siehst du den ganzen Ruß. Daran erkennt man es. Und am Eingang wächst riesiger wilder Roggen. Die Rothäute aßen dieses Zeug, deshalb haben sie hier Samen ausgestreut.«
    Der junge Mann warf wieder eine Schaufel voll Erde in das Sieb. Mit dem Spaten begann er an der Felswand herumzukratzen, um wieder eine Schaufelladung zusammenzubekommen. Als das nichts brachte, schlug er auf das Gestein ein, bis plötzlich eine große, flache Felsplatte von der Wand abbrach.
    »Burt? Bist du sicher, daß wir wegen der Buddelei keine Schwierigkeiten kriegen?«
    »Ach was!« Der ältere Mann räusperte sich und spuckte auf die dunkle Erde.
    »Zum Teufel, ich grabe seit Jahren nach Speer- und Pfeilspitzen. Bisher hat mir noch niemand Arger gemacht.« Er machte eine weitausholende Geste, dann krallte er seine Hände in die Erde im Sieb und leerte es mit einer schnellen Armbewegung aus. »Uns erwischen? Die Leute vom Forstdienst sind selten mit dem Kettenfahrzeug unterwegs. Und

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