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Vorzeitsaga 03 - Das Volk der Erde

Vorzeitsaga 03 - Das Volk der Erde

Titel: Vorzeitsaga 03 - Das Volk der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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pulsierte.
    »Wir müssen gehen«, flüsterte Weiße Esche. Langsam erhob sie sich. Stilles Wasser stand neben ihr und nahm sie schützend in den Arm.
    »Ohne Schneckenhaus und Blauer Wind können wir nicht gehen«, sagte Espe zu Windläufer, ihre Stimme klang, als befände sie sich am Rande der Panik. Stilles Wassers Gesicht verfinsterte sich.
    Erstaunt fragte er sich, warum er ihre Worte ohne Übersetzung verstanden hatte. Plötzlich nahm er ein goldenes Leuchten in der Luft wahr; es sah aus, als habe die Macht ein riesiges Netz über sie geworfen. Das Wolfsbündel in seiner Hand pochte wie ein lebendiges Herz.
    Er sah die anderen an. Niemand sonst schien das Leuchten zu bemerken. Weiße Esche ging als erste die Düne hinunter, der schwarze Wolf trottete wie ein Beschützer hinter ihr her. Plage sträubte das Fell und hielt sich dicht hinter Stilles Wasser.
    Als sie die nächste Düne hinaufgestiegen waren, konnten sie, wie von Weiße Esche prophezeit, Tapferer Mann vor einem gewaltigen Feuer stehen sehen. Hinter ihm hatten eine Frau und fünf Krieger einen kleinen Kreis gebildet.
    Traurig wurde sich Stilles Wasser der Furcht von Espe und Windläufer bewußt; ihre Seelen schickten hektische Farbblitze aus, die das goldene Netz zu durchbohren versuchten. Weiße Esche und Salbeigeist wirkten beherzt, wenn auch bei Tapferer Manns Anblick wie erstarrt.
    Der schwarze Wolf begann drohend zu knurren und lief mit federnden Schritten voraus zum Lager des Feindes. Weiße Esche folgte ihm auf den Fersen. Stilles Wasser drückte das Wolfsbündel an seine Brust und beeilte sich, um sie einzuholen. In seiner Seele schrie eine Stimme leise auf.
    Weiße Esche schwebte an der Grenze zum Großen Einen und ließ sich durch den sanften grauen Dunst treiben. Tapferer Mann beobachtete ihr Kommen seltsam losgelöst und ohne erkennbare Reaktion.
    Er läßt mich nahe an sich herankommen. Er will mich in eine Falle locken, mich in einem plötzlichen Überfall niederringen.
    Das Echo der Angst in ihrem Körper, aus dem sie sich bereits entfernt hatte, störte ihre Konzentration.
    Das wachsende Leben in ihrem Schoß löste die uralten Reflexe mütterlichen Selbstschutzes aus. Die Seele des Kindes flatterte um die ihre und spann Fäden im Großen Einen.
    Suche. Suche das Große Eine, befahlen die unzähligen Stimmen des Wolfsbündels durch die grauen Schichten. Wir sind da. Gebrauche uns.
    »Ich kann nicht nicht jetzt«, flüsterte sie fast unhörbar. Verzweifelt versuchte sie, die Erinnerung an Singende Steine zu verdrängen, ihr inneres Gleichgewicht zu bewahren. Die lockende Wärme des Großen Einen lag gerade jenseits des Horizonts ihrer Seele.
    Wie in Trance wandelte sie durch das Dickicht. Sie wußte, jeder Schritt über die trockene Erde führte sie näher an die Entscheidung heran. Der Wind riß an ihren offenen Haaren. Jeder Schlag ihres Herzens pumpte einen neuen Blutstrom in ihre Adern und ihren Leib und machte ihr erneut bewußt, was sie aufs Spiel setzte.
    Vor Tapferer Mann blieb sie stehen. Sie starrte in seine zu schmalen Schlitzen verengten Augen. Das hell auflodernde Feuer warf unheimlich tanzende Schatten.
    Er lächelte breit und entblößte seine zahlreichen Zahnlücken. »Heute nacht wirst du meine Frau, Weiße Esche!«
    »Heute nacht bin ich dein Tod, Tapferer Mann. Ich zerstöre deinen Traum.«
    Lachend warf er den Kopf in den Nacken. »Ich werde dich besitzen. Du wirst meine Macht kennenlernen meine ganze Macht.«
    Schwankend verharrte sie an der Grenze zum Großen Einen. »Ich habe dich einmal geliebt.«
    »Du wirst mich wieder lieben.« Haßerfüllt sah er Windläufer an. »Du forderst mich zum letztenmal heraus, alter Freund. Ich habe deinen Tod geträumt. Morgen, wenn die Sonne ihren höchsten Stand erreicht, opfere ich dein Herz der Macht. Mit meinen eigenen Händen schneide ich es aus deinem Körper und ein neuer Weg beginnt. Du wirst dafür bezahlen, daß du dich der Macht in den Weg gestellt hast.«
    Windläufer biß die Zähne zusammen, seine Kiefermuskeln strafften sich. »Vorher werden sich meine Speere an deinem Blute gütlich tun. Was ist aus dir geworden? Wo ist mein Freund geblieben? Laß uns diesen Haß beenden, Tapferer Mann. Um all dessen willen, was uns einmal verbunden hat…«
    »Genug!« Unruhig schielte Tapferer Mann zu Salbeigeist hinüber. »Bist du gekommen, um mit deiner Tochter zu sterben, Alter?«
    »Wir werden ja sehen, Junge.« Eindrucksvolle Muskelpakete wölbten sich auf den Schultern des

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