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Vorzeitsaga 05 - Das Volk an der Küste

Vorzeitsaga 05 - Das Volk an der Küste

Titel: Vorzeitsaga 05 - Das Volk an der Küste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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den Assistenten. Der Mann hatte sich mit gesenktem Blick lächelnd in seinem Stuhl nach hinten gelehnt. Sein Haar war kräftig mit Haarspray eingesprüht, um ihm Volumen zu geben, so daß es perfekt saß. »Ach, Wes hatte nun mal das Pech, daß ich gekommen bin.«
    Alle außer Mary und dem Dandy lachten.
    »Und zu Hals Linker«, fuhr Wes fort, »sitzt Peter Preston. Hai brauchte einen Rechtsbeistand, um einige der Unterlagen durchzuarbeiten, und den armen Pres hat das Los getroffen.«
    Wieder lachten sie im richtigen Moment, und diesmal war auch Preston dabei.
    »Hai, Pres, das ist Jess Davis, der im Auftrag von ,Sayatasha, archäologische Dienste' hier beim Col-Pac-Wasserprojekt hauptverantwortlich für die ,Verträglichkeitsprüfungen in Hinblick auf die Bewahrung des kulturellen Erbes' tätig ist.« Jacob nickte und schaute dabei gleichzeitig Mary an.
    Keene kam ein wenig durcheinander. Es war ihm peinlich, daß er nicht Mary als erste vorgestellt hatte.
    »Äh, Entschuldigung. Das ist Mary Crow Dog, die indianische Kulturbeauftragte. Sie arbeitet mit Jess zusammen, um sicherzustellen, daß die indianischen Belange angemessen berücksichtigt werden.
    Mary ist für den Kalifornischen Stammesbund zur Bewahrung des indianischen Erbes tätig.«
    »Dann sind Sie also Indianerin?« fragte Jacobs mit seiner liebenswürdigen Stimme, als wäre dies ein wunderbares neues Konversationsthema.
    Mary starrte ihn nur an. Er wird jetzt doch wohl nicht den Gönner spielen? Aber man mußte ihm zugute halten, daß nur wenige der BLM-Typen in Washington jemals einen Indianer gesehen und noch viel weniger den Fuß in ein Reservat gesetzt hatten. »Es tut mir leid, ich habe wohl vergessen, heute meinen ,Freiheit für Leonard Peltier'-Anstecker zu tragen.«
    »Ihren was?« fragte Jacobs mit verwirrtem Gesichtsausdruck. Er warf einen raschen Seitenblick auf Keene, als wollte er ihn rügen, daß er ihn nicht rechtzeitig über das Peltier-Projekt informiert habe.
    Mary lächelte. »Ach, nichts. Ein Insiderwitz. Es freut mich, Sie beide kennenzulernen.« Plötzlich erinnerte sie sich, woher sie Jacobs kannte - vom Fernsehen. Er war der Klugscheißer von Bürokrat, der dem Innenminister den Rat gegeben hatte, alle indianischen Skelettteile und Grabbeigaben unverzüglich zurückzugeben. Einige übereifrige Angestellte hatten sich Jacobs' Empfehlung zu Herzen genommen und noch vor der endgültigen Entscheidung des Ministers alle ihnen bekannten Grabfunde in Kartons verpackt und diese jeweils vor der Tür des erstbesten Indianers, den sie finden konnten, abgeladen.
    Unglücklicherweise war davon auch ein alter Navajo-Hosteen, ein heiliger Mann, betroffen gewesen, der ganz in der Nähe des Mesa-Verde-Nationalparks wohnte. Er hatte kaum Englisch gesprochen. Der Lastwagen war eines Nachmittags angekommen, als der alte Mann gerade aus seiner Schwitzhütte kam. Trotz seiner Verwirrung hatten die Leute vom Innenministerium siebenundvierzig Kartons mit menschlichem Gebein in seinem Vorgarten abgeladen und ihn lächelnd gebeten, eine Empfangsbescheinigung mit seinem Zeichen zu versehen. Bei Sonnenuntergang waren sie davongefahren. Erst als der alte Mann den ersten der Kartons öffnete, bemerkte er, was geschehen war.
    Doch da war es schon zu spät.
    Seine entsetzte Familie fand den alten Mann mausetot mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden liegen; sein chindi, sein Geist, hatte sich voll Zorn mit siebenundvierzig anderen vermischt. Das ganze Four-Corners-Gebiet war in Aufruhr. Die Regierung, die Hopis und andere Navajos wurden der Hexerei beschuldigt.
    Ja, bei dieser Gelegenheit hatte sie Jacobs gesehen. Er war in den Abendnachrichten erschienen und hatte vor dem Capitol in Washington gestanden. Einer der größten Nachrichtensender hatte ihn interviewt und ihn auf die durch den Tod des Navajo-Hosteen und die Rückgabe der Skelette verursachte Beschuldigung der Hexerei angesprochen.
    »Hexerei?« hatte Jacobs jovial wiederholt. »Sehen Sie, diese Leute wollen die Gebeine ihrer Ahnen zurück. Wir sind mit dieser Forderung geradezu überschwemmt worden. Also haben wir sie zurückgegeben. Das hat man nun davon. Man wird auf jeden Fall verurteilt, gleich, wie man's anstellt. Aber Hexerei? Ich bitte Sie! Wir leben im zwanzigsten Jahrhundert. Wann werden diese Leute das endlich begreifen?«
    Mary war bemüht, sich zu entspannen. Zähneknirschen wirkte nicht besonders professionell. Sie mußte diese Fundstelle schützen und die Informationen haben, die sie

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