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Vorzeitsaga 06 - Das Volk an den Seen

Vorzeitsaga 06 - Das Volk an den Seen

Titel: Vorzeitsaga 06 - Das Volk an den Seen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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und Frauen der ganzen Sternhimmelgemeinde. »Wir haben das besprochen. Alle Gesellschaften wünschen, daß die Sache zufriedenstellend abgeschlossen wird. Wir befinden uns in einer so gefährlichen Lage, wie wir sie seit langer Zeit nicht mehr erlebt haben. Es wird von Krieg geredet. Wenn wir hier zu keiner Einigung kommen, werden ganz sicher Feindseligkeiten die Folge sein. Das will niemand, alter Freund!«
    »Ich möchte meinen Freund Höhlengräber dringend bitten zu sprechen«, ergriff Starker Strang das Wort. »Ich kenne das Herz von Höhlengräber und weiß, daß er ein guter Mensch ist. Er hat immer mit uns in der Gesellschaft der Baumeister gearbeitet. Er hält seinen Clan in Ordnung und hat Arbeitskräfte für die Erdwerke gestellt. Er hat uns in der Vergangenheit immer geholfen. Ich möchte, daß er auch jetzt mithilft, diese Angelegenheit zu Ende zu bringen, bevor ein Unglück geschieht.«
    Höhlengräber merkte, wie ihn der Mut verließ. Er konnte die Gesellschaften nicht im Stich lassen, und er sprach: »Der Älteste der Langschädel, Langer Mann, kam kurz nach dem Sonnenwendtag hier an; meine Frau war gerade gestorben. Er schickte einen jungen Mann, der mich holen sollte, und verlangte, daß ich Sternmuschel mitbringe, denn der Zauberer, Langer Mann, könnte ihr vielleicht helfen. In der Nacht, in der meine Frau verbrannt wurde, ging ich mit Sternmuschel zum Zauberer. Sie sprachen über die Maske und was sie mit dem Mann meiner Tochter gemacht hatte.«
    Höhlengräber wiederholte das Gespräch nach bestem Wissen. »Wie du siehst, Wanderdrossel«, beendete Höhlengräber seinen Bericht, »haben sie vielleicht die Maske mitgenommen, aber ich kann dir nicht sagen, wohin. Nur das möchte ich dir mitteilen: Die Maske wurde von den Langschädeln gemacht, und sie wissen, welche Macht sie hat. Auch wenn du sie leidenschaftlich begehrst, wärest du weise, wenn du sie dort ließest, wo sie nach Meinung der Langschädel hingehört.«
    »In ihren Clanhäusern? Damit sie die Maske gegen uns benutzen können?« rief Wanderdrossel. »Spar dir deine Ratschläge, Ältester.«
    Höhlengräber wich zurück, als hätte man ihn geschlagen. »Wenn du meinen Rat nicht willst, dann vielleicht den des Ehemanns meiner Tochter? Ich könnte mir vorstellen, daß er mit dir reden würde, Kriegsherr Wanderdrossel. Soviel ich gehört habe, schwebt sein Geist ruhelos und einsam zwischen den Sperrpfosten auf den Sonnenhügeln.«
    Da ging ein Gemurmel durch die Menge.
    Wanderdrossel trat so nahe an Höhlengräber heran, daß er seinen Atem spüren konnte. »Wenn du gelogen hast, alter Mann, kommen wir nach Sternhimmelstadt zurück. Dann werden eure Frauen in ihren leeren Häusern jammern. Und die Leichen, die dann in euren Beinhäusern liegen, werden keine Köpfe mehr haben.«
    Empört sprangen die Krieger von Sternhimmelstadt auf und griffen zu ihren Kriegskeulen.
    Ein falsches Wort, dachte Höhlengräber, und es gibt ein furchtbares Gemetzel.
    Da hob Grünspecht die Hand. »Hört mich an! Was mein Vetter gesagt hat, könnte zu Mißverständnissen führen. Wir suchen nur die Maske… und Rache für den Tod unseres Vetters, aber keinen Krieg mit den Sternhimmelclans. Mein Vetter entschuldigt sich für jede unbeabsichtigte Kränkung des edlen Volks der Sternhimmelgemeinde und seiner verbündeten Clans.«
    Wanderdrossel sah in die Runde, sah in die grimmigen Gesichter der Sternhimmelleute, und das brachte ihn in die Wirklichkeit zurück. Er erblaßte. »Verzeiht mir!« sagte er und legte eine Hand aufs Herz. »Mir geht es nur um Sternmuschel, mit den Clans der Sternhimmelgemeinde habe ich nichts abzumachen. Der Schmerz über den Tod meines Vetters hat mich wohl zu unüberlegten Worten verleitet.«
    »Dir ist verziehen«, antwortete Sechs Bären, allerdings mit eisiger Stimme. »Wir haben Höhlengräber gehört. Sternmuschel und die Maske sind nicht in Sternhimmelstadt.«
    »Und wenn sie herkommen sollten?« fragte Wanderdrossel hitzig.
    Sechs Bären kreuzte die Arme. »Als Führer der Kriegergesellschaft der Sternhimmelgemeinde wäre das nicht mehr meine Angelegenheit.«
    »Wäre es deine Angelegenheit, wenn meine Krieger kämen, um sich zu überzeugen?«
    Sechs Bären erwiderte den finsteren Blick des jüngeren Mannes. »Ich will dich etwas fragen, Kriegsherr. Was ist dein Ziel? Willst du einen Krieg mit den Sternhimmelclans? Wenn ja, geb ich dir mein Wort, daß sich das arrangieren läßt. Oder willst du lieber Sternmuschel und die Maske

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