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Wait for You: Roman (Wait for You-Serie) (German Edition)

Wait for You: Roman (Wait for You-Serie) (German Edition)

Titel: Wait for You: Roman (Wait for You-Serie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Lynn
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mich an. »Ich habe einmal ihren kleinen Zeh berührt und hätte fast einen Finger verloren.«
    »Das ist nicht das Einzige, was du fast verloren hättest.«
    »Oh, das klingt ernst.« Brit musterte ihre Tube Mayo, dann ihre Pommes. Sie seufzte. »Ich vermisse Ollie. Es hat solchen Spaß gemacht, ihn mit meinen Pommes anzuwidern.«
    »Nun, du kannst uns alle anwidern.« Jacob verzog den Mund. »Und das tust du auch gerade.«
    »Das ist nicht dasselbe.« Sie zog einen Schmollmund. »Ollie war heiß.«
    »Entschuldigung?« Fast hätte Jacob seine phantastische Pyramide umgeworfen. »Ich bin heiß.«
    Cam runzelte die Stirn. »Und ich auch.«
    Ich rammte ihm meinen Ellbogen in den Bauch.
    »Nun, ihr scheint noch nicht ganz zu verstehen.« Brit tunkte mit Schwung ein Pommes in ihre Mayo. »Jacob, du stehst nicht auf Mädchen. Cam, du bist Avery vollkommen verfallen. Damit blieb nur Ollie.«
    Ich grinste.
    Jacob sah mit einem kleinen Grinsen auf. »Na ja, einen gibt es noch.«
    Ich drehte mich leicht und folgte seinem Blick. Jase kam von der anderen Straßenseite zu uns herüber.
    Brit seufzte. »Na ja, der ist mir zu kompliziert.«
    »Wieso nicht?«, fragte ich, während ich Cams Freund beäugte.
    Brit gab ein unbestimmtes Geräusch von sich. »Er ist nicht der Typ für Beziehungen, habe ich gehört.«
    »Und du willst eine Beziehung?«, fragte ich.
    »Nein.« Sie lachte, bevor sie wieder ihre Pommes stippte. »Aber ich habe so das Gefühl, dass man bei jemandem wie ihm einmal kostet und immer mehr wollen wird.«
    »Quasi wie bei Crack?«, fiel Jacob ein.
    »Oder Chips«, meinte Brit.
    Cam verzog das Gesicht, während er mir mit einer Handbewegung einige meiner Pommes klaute. Ich warf ihm einen bitterbösen Blick zu, was ich sofort wiedergutmachte, indem ich ihn auf die Wange küsste.
    Jase setzte sich neben uns und streckte seine langen Beine aus. Er wirkte ein wenig durch den Wind und war ziemlich bleich.
    »Okay. Habe ich Halluzinationen, oder habe ich gerade gesehen, wie deine Schwester Knutti Hall betreten hat?«
    »Du hast keine Halluzinationen«, erklärte Cam. »Du hast sie gesehen. Sie hat sich eingeschrieben.«
    »Oh.« Jase kniff die Augen zusammen und starrte in die Ferne. »Das ist… gut.«
    Ich fing Cams Blick auf, und er zuckte mit den Achseln. Jase, der immer noch ins Leere starrte, streckte eine Hand aus und schnappte sich eine Handvoll von meinen Pommes.
    »Was zur Hölle!«, rief ich.
    Cam lachte. »Deine Pommes sind sehr begehrt.«
    »Sieht ganz danach aus«, murmelte ich, während ich beide Kerle mit Argusaugen beobachtete.
    Jase zwinkerte mir zu, und er war dabei genauso lächerlich attraktiv wie Cam, wenn er das tat. »Kommt ihr alle zu dem Luau-Fest am Wochenende?«
    »Bratet ihr Kerle wirklich ein Schwein?«, fragte Brit. »Denn das letztes Jahr war kein Schwein. Es war ein wilder Truthahn und widerlich.«
    Jase lachte. »Diesmal haben wir ein Schwein.«
    Neben mir vibrierte meine Tasche. Neugierig, wer das wohl war, weil alle, die mich kontaktieren könnten, eigentlich um mich herum saßen, öffnete ich die Tasche und zog mein Handy heraus.
    Es war eine Nachricht – eine Nachricht von einer normalen Telefonnummer. Mit der Vorwahl von Texas.
    Hier ist Molly. Können wir uns unterhalten, wenn du Zeit hast? Bitte.
    Mein Arm zitterte ein wenig, während ich die SMS anstarrte. Molly hatte sich seit meinem Besuch in Texas nicht mehr bei mir gemeldet. Ich hatte nichts mehr von ihr gehört, und die Nachrichten vorher waren nie so freundlich gewesen. Allerdings klang auch diese SMS nicht danach, als würden wir beste Freundinnen werden.
    Sofort schrieb ich zurück. Ja. Ich rufe dich heute Abend an.
    Mehrere Minuten vergingen, und ich starrte immer noch auf mein Handy. Molly hatte ein Gut zurückgeschickt, und ich war immer noch wie erschlagen.
    »Alles okay?«, fragte Cam und legte eine Hand auf meinen Rücken. Er wirkte besorgt.
    »Ja.« Ich ließ mein Handy wieder in meine Tasche fallen. Alles war okay. Vielleicht nicht perfekt, aber das Leben war selten perfekt. Es war chaotisch und manchmal auch eine Katastrophe, aber es gab Schönheit im Chaos und manchmal konnte man in der Katastrophe Frieden finden.
    Ich hatte keine Ahnung, wie mein Leben jetzt aussehen würde, wenn ich nicht entschieden hätte, umzuziehen und mich von meiner Vergangenheit zu lösen. Aber ich wusste, dass es nicht so aussehen würde. Und ich wusste auch, dass ich, wenn ich Cam nicht getroffen hätte, nicht hier sitzen würde.

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