Was Paare stark macht
lieber im Gebirge verbringt und die andere lieber am Strand ausspannt. Aber verschiedene Ansichten und Bedürfnisse zu haben, bedeutet immer, dass man verhandeln, sich anpassen und Kompromisse eingehen muss. Nun sind Kompromisse nichts Schlechtes, sie gehören zum Alltag und sind Teil jeder Beziehung. Wenn aber beide Partner zu häufig und in zu vielen Bereichen Abstriche machen müssen, kann das einer Beziehung zusetzen.
Mit wie vielen Unterschieden ein Paar glücklich sein kann, hängt von der Kompromissbereitschaft und der Toleranz beider Partner ab. Mehr Informationen zum Thema Toleranz finden Sie im Kapitel «Toleranz und Fairness» (ab Seite 124).
2.2 Das Wir-Gefühl: Fundament jeder Beziehung
Träume teilen, gemeinsame Ziele haben und dem andern zuliebe die Zwiebeln aus dem Salat weglassen – wer eine dauerhafte, glückliche Beziehung führen möchte, braucht Teamgeist und Verständnis für die Bedürfnisse des Partners.
Voraussetzung für eine starke Beziehung ist ein starkes Wir-Gefühl. So wichtig dieses Wir-Gefühl ist, so wenig selbstverständlich ist es.
Das Wir-Gefühl ist das Fundament, auf dem Ihre Beziehung steht. Je stärker Ihr Wir-Gefühl, desto grösser die Widerstandskraft Ihrer Partnerschaft in stürmischen Zeiten.
Auf dem gemeinsamen Weg eines Paares sind nicht so sehr die Bedürfnisse des Einzelnen ausschlaggebend. Viel wichtiger ist das, was für beide Partner zu gleichen Teilen stimmt und was sie als Team weiterbringt. Ein starkes Wir-Gefühl haben heisst, sich auf den andern verlassen zu können, komme, was wolle. Oder einen Stich im Herzen zu fühlen, wenn es dem Partner schlecht geht, auch wenn man mit der Sache gar nichts zu tun hat. Oder ein Projekt aufzugeben, weil man weiss, dass es der Beziehung schaden würde. Das Wir-Gefühl bedeutet, sich als Paar, als eine Einheit zu definieren – und nicht als zwei Ichs.
IHREM WIR-GEFÜHL AUF DER SPUR
Das Wir-Gefühl ist für jeden etwas anderes.
> Was bedeutet es für Sie persönlich, ein starkes Wir-Gefühl zu haben?
> Können Sie sich an eine Situation erinnern, in der Sie das Wir-Gefühl in Ihrer Beziehung als besonders stark erlebt haben?
> Was schadet Ihrem Wir-Gefühl?
> Was tut ihm gut?
UNSERE GEMEINSAME GESCHICHTE
Das hat uns stark gemacht
Das verbindet uns
Das wollen wir erleben
Beispiel: Die gemeinsame Zeit vor den Kindern, als wir viele schöne und verrückte Erlebnisse hatten.
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Beispiel: Unsere gegenseitige Achtung und Toleranz und das Gefühl, dass der andere einem Sorge trägt.
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Beispiel: Während eines Time-outs zusammen mit dem Wohnwagen frei durch die Lande ziehen.
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Schreiben Sie zusammen Geschichte
Eine Beziehung ist wie eine grosse Reise. Gemeinsam mit dem Partner entdeckt man neue Länder, lernt Menschen kennen und erlebt Abenteuer. Mal übernimmt der eine das Steuer, dann wieder der andere. Mal liegt man im Pool eines Fünfsternehotels, dann wieder muss man auf einer Parkbank übernachten. Es gibt Höhen und Tiefen, und vielleicht verliert man sich sogar mal aus den Augen, um sich später wieder zu finden. Je länger dieses Abenteuer dauert, desto stärker wird das Wir-Gefühl. Weil das Paar auf dieser Reise gemeinsam seine ganz persönliche Geschichte geschrieben hat.
Damit das Wir-Gefühl auf der Beziehungsreise wachsen kann, muss man Teamgeist leben und am gleichen Strick ziehen. Dazu gehört, die eigenen Bedürfnisse denen des Wirs nicht unüberlegt voranzustellen.
Werfen Sie einen Blick auf Ihre Paargeschichte, indem Sie die Tabelle oben gemeinsam ausfüllen. In die linke Spalte kommen Dinge, die Sie gemeinsam erlebt haben und die Sie zusammengeschweisst haben. Das können besonders schöne Dinge sein oder auch Krisen, die Sie miteinander bewältigt haben. In die mittlere Spalte schreiben Sie Dinge, die Sie im Hier und Jetzt verbinden, in die rechte Spalte Sachen, die Sie noch gemeinsam erleben möchten.
Eine Beziehung braucht Raum in der Vergangenheit, in der Gegenwart und in der Zukunft. Pflegen Sie gemeinsame Erinnerungen, schaffen Sie Zeit füreinander im Jetzt und planen Sie gemeinsam und gleichberechtigt Ihre Zukunft.
Gemeinsam verbrachte Zeit nährt das Wir-Gefühl
Wie stark das Wir-Gefühl in einer Beziehung ist, hängt davon ab, wie viel Zeit beide Partner investieren und investiert haben. Hier gilt für einmal ganz klar: Quantität geht vor Qualität (wobei es Qualität natürlich auch braucht).
Lassen Sie sich auf folgendes Gedankenexperiment ein: Was
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